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Dennoch können weder Autor noch Verlag bezüglich der Beschreibungen und Karten sowie der Gegebenheiten vor Ort Verantwortung übernehmen. Natur und Klima sind und bleiben letztlich unberechenbar. Der Zustand der Wege ist immer auch von der Zeit, der Witterung, von Eingriffen durch Menschenhand und anderen Unvorhersehbarkeiten abhängig. Wir bitten um Verständnis und sind jederzeit für Verbesserungsvorschläge dankbar.

      In jedem Notfall wählt man 112 (EU-weite Notrufnummer)

       Toscana - ein magi­sches Wort, eine magische Land­schaft. Zypressen tau­chen in den Gedanken auf, sanfte Hügel und leckerer Wein, Sonne und Meer.

      Die Toscana ist eine der auf­regendsten Gegenden im „Land der Zitronen“. Die knapp 23.000 km² Fläche sind so ab­wechs­lungsreich, dass einem fast schwindlig wird, wenn man ent­schei­den muss, wohin die Reise gehen soll. Es locken 397 km Küste, über 2.000 m hohe und teils sehr schroffe Berge, erloschene Vulkane, Flüs­se und Seen, Feuchtgebiete und Moore, weite Felder und Wein­berge, Olivenhaine und Wälder. Wer hierher reist, kommt sicher nicht um­hin, die berühmten Städte zu entdecken. Doch keine Stadt wäre ohne das umliegende Land entstanden. Wandern in der Toscana ist ein besonderes Erlebnis, denn diese ländlichen Bereiche - obwohl von Men­schenhand geformt und den Bedürfnissen angepasst - erscheinen einem doch naturbelassen. Die reiche Geschichte prägte das teilweise sehr dünn besiedelte Land, über dessen großartige Landschaften der Wan­derer immer wieder staunt. Mit allen Sinnen gilt es, dieses Fleck­chen Erde zu entdecken.

      Allgemein kann man in der Tos­cana vier große Landschaften un­ter­schei­den: das Gebirge mit den Apuanischen Alpen und dem an­grenzenden Apennin als nördliche Grenze, daran anschließend die Mittelgebirge mit verlassenen Klös­tern, Siedlungen, Kirchen und Zeugnissen mittelalterlicher Industrie, die Hügellandschaften als „typische“ Toscana und schließlich die meist in Meeresnähe gelegenen Ebenen. Für dieses Buch wurden acht Wan­derregionen zusammengestellt, die die Touren nach der Erreichbarkeit von einem Standort aus bündeln.

      Die Kirche von La Verna (Tour 2)

       Umgebung von Florenz: Nur wenige Meter vom Trubel der Haupt­stadt der Toscana und ihrer Museen entfernt, erreicht man in den Hügeln Orte, die zur Größe der Stadt beigetragen haben (Tour 1). Die Steinbrüche, aus denen das Material vieler Paläste gewonnen wurde, der Berg, an dem Leonardo das Fliegen übte, und mittelalterli­che Bur­gen in lieblicher Landschaft lassen Florenz in einem reicheren Licht er­scheinen. Wer weiter in den Nordosten der Toscana vordringt, fin­det im Franziskanerkloster La Verna in den waldbestandenen Aus­läufern des Apennins eine meditative Stille (Tour 2). Von Olivenbäu­men geprägt ist hingegen die Landschaft der Montalbaner Berge, in de­nen Leo­nar­do da Vinci seine ersten - auch künstlerischen - Schrit­te tat (Tour 3), be­vor er vielleicht über einen Teil dieses Wander­weges seinen Heimatort verließ, um nach Florenz an die Schule der Me­dici zu gehen.

       Apuanische Alpen und Garfagnana: Mit ihren Klettersteigen, Wan­derwegen, Marmorbrüchen und Hütten, ihren schroffen Gipfeln und Zinnen stehen die Apua­ni­schen Alpen ihren „großen Brü­dern“ im Norden nur in ihrer Höhe nach - sie sind aber sicher DAS Wander­gebiet der Toscana. Ges­tern wie heute ist die Provinz Massa-Carrara für ihren strah­lend weißen Marmor bekannt, und die belieb­ten Badeorte der Versilia am Fuße der Berge schmü­cken sich mit ihm. Auch wenn der nahe Strand zum Baden einlädt und die Steinbrüche ei­nen Besuch lohnen, so bieten die Apua­nischen Alpen doch mehr: Herr­liche Blicke auf die höchsten Gipfel der Kette bietet das Ge­birgs­tal von Vinca (Tour 4). Gleich­zeitig ist es auch eines der wich­tigs­ten Karstgebiete Italiens mit vielen Höhlen, von denen eine kleine auf einer einfachen Wanderung besucht werden kann (Tour 6). Das öst­lich hinter den Apuanen liegende Tal der Garfagnana ist noch heute ei­nes der unverfälschten Gebiete der Toscana. Die his­torischen Pfade bei Barga (Tour 5) führen in Richtung des Apennins und bieten außer einzigartigen Panoramen den Besuch zweier Ort­schaften, deren Ge­schichte vom Altertum bis in die Neuzeit reicht.

       Zwischen Lucca und Volterra: Recht abwechslungsreich präsen­tiert sich die Landschaft nahe der nördlichen Küste. Ein Spaziergang durch Olivenhaine, Wiesen und Wald (Tour 7) gibt Blicke auf die Küste und den Pisaner Dom frei. Zwischen Lucca und Pisa verlaufen die Wanderwege über den Höhenzug der Pisaner Berge. Waldige Wege mit verlassenen Klöstern und Burgen geben neue Einblicke in die Ge­schichte und weite Ausblicke in die Landschaft (Touren 8 und 10). Im Frü­hjahr kann man die Blütenpracht der Kamelien in Sant’Andrea di

      Compito genießen (Tour 9). In den Wäldern bei Livorno führt eine Wan­derung zu einem mehr als 200 Jahre alten Aquädukt, der heute noch die Zisternen der wichtigsten Hafenstadt der Toscana speist (Tour 12). Richtung Volterra ist die Landschaft lieblich gewellt, da­ne­ben gibt es auch kulturelle Perlen: einen kleinen Tempel aus dem 19. Jh. und ein schönes Museum zur Bauernkultur (Tour 11). Der Ausflug vor den Toren Volterras (Tour 13) führt an den spektakulären Sand­stein­klippen vorbei, mit denen ein Teil der Ortschaft schon in die Tiefe gestürzt ist.

      Das Museum für Bauernkultur in Montefoscoli (Tour 11)

      Das Museo della Civiltà Contadina ist fast einzigartig zu nennen. In dem Gebäude aus dem Jahr 1000 n. Chr. scheint die Zeit ste­hen­ge­blie­ben zu sein. Zunächst ein Nonnenkloster, wurde es im 16. Jh. von der Fa­milie Vaccà Berlinghieri gekauft und zu einem Bauernhof umgebaut. Noch heute zeugen die Räumlichkeiten davon, wie z. B. Wein und Oli­ven­öl für den Eigenbedarf hergestellt wurden. Zwei ehe­ma­lige Bauern füh­ren jeden Neugierigen voller Leidenschaft durch die Räume und er­klä­ren die Gerätschaften von Ölpressen und Weinpres­sen bis zum tief in den Sandstein gegrabenen „Kühlschrank­raum“. An das Mu­seum ist die Sammlung in der Wohnung der Familie Vaccà Ber­linghieri an­ge­schlos­sen: Die über dem Bauernmuseum liegen­den Räume sind noch ori­gi­nal mit den Möbeln und Gegenstän­den aus dem 19. Jh. ein­ge­rich­tet. Ausgestellt sind außerdem die etwas grausig an­mu­ten­den chi­rur­gi­schen Geräte von Andrea Vaccà Berling­hieri, dem Er­bauer des Mi­ner­va-Tempels, und seine Sammlung medizini­scher Bücher. Das Auto­gramm, um das am Ende gebeten wird, dient als Nachweis, um klei­ne fi­nan­zielle Hilfen aus öffentlichen Gel­dern zu erhalten. April bis Okt. So 9.30-12.30 und 15.30-19.30 Uhr geöffnet, Eintritt frei. An allen an­de­ren Ta­gen An­meldung notwendig unter Tel./Fax. 0587-657072 (Fax auf Deutsch mög­lich!), Tel. 328-8325711 (mobil) oder www.museomontefoscoli.it (nur italienisch).

       Umgebung von Siena: Die Gegend um Siena ist wohl die Traum­land­schaft der Toscana schlechthin. Wie zu Zeiten der mittel­alterlichen Pilger und Handelsreisenden führt eine Strecke von der Ort­schaft Colle di Val d’Elsa nach San Gimignano (Tour 14). Das Chianti-Ge­biet ist für seinen Wein bekannt, weniger für seine großen Wald­flä­chen, die harmonisch die Reben und Olivenhaine umgeben (Tour 15). In der ein­samen Montagnola Senese, nur wenige Kilometer west­lich von Sie­na, liegen romanische Kirchen und verlassene Ein­sie­de­leien in­mit­ten ur­alter Esskastanienwälder (Tour 16), und im ein­sa­men Fluss­tal der Merse, in dem auch Ba­deplätze nicht fehlen, findet man deut­li­che Spuren des Mittelalters (Tour 18). Im Süden von Siena führt ein Weg durch offene Fel­der, bietet Blicke auf die Stadt und ihr Um­land und be­geistert Kinder mit einer Fülle von Tierspuren im weichen Un­ter­grund (Tour 17).

       Colline Metallifere: Das toscanische Erzgebirge zeugt heute noch auf seinen von Burganlagen gesäumten Wegen vom ehemaligen Reich­tum der Region (Tour 19). Gerade in den wärmeren Monaten ist eine Wan­derung zu seinen höchsten Gipfeln (Tour 20) besonders ange­nehm, und von dort kann man den Blick auf das Mittelmeer genießen. Die Wanderung in das Tal des Flusses Farma belohnt mit einem Bad in kris­tall­klarem Wasser (Tour 21).

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