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      Landsby

      Christine Millman

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      Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages!

      Im Buch vorkommende Personen und Handlung dieser Geschichte sind frei erfunden und jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist zufällig und nicht beabsichtigt.

      Copyright © 2020 dieser Ausgabe Obo e-Books Verlag,

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      OBO e-Books

      M. Kluger

      Fort Chambray

      Apartment 20c

      Gozo, Mgarr

      GSM 2290

      Inhalt

       B. Franklin

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Kapitel 31

       Kapitel 32

       Kapitel 33

       OBO e-Books

      B. Franklin

       »Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.«

      (Benjamin Franklin)

      1

      An manchen Tagen fühle ich mich wie in einem Gefängnis. Einem finsteren Verlies aus dicken, unüberwindlichen Mauern. Vielleicht liegt es daran, dass ich vom Fenster meines Zimmers aus die Westmauer sehen kann, und mich immer frage, wie das Leben hinter den braungelben Steinquadern wohl sein mag. Vor allem jetzt, wo ich bald volljährig werde und der bescheuerte Gesundheitstest bevorsteht. Was ist, wenn ich eine Virusträgerin bin? Dann kann mich selbst mein Vater nicht retten, auch wenn er hundertmal der Kommandant der Neuen Armee ist.

      Dann werde ich verbannt in die Welt hinter der Mauer.

      Die Vorstellung macht mir eine Scheißangst. Glaubt man meinem Vater, warten da draußen zahllose Schrecken. Ich kann das nicht beurteilen, denn ich bin in der Kolonie geboren und habe diesen Ort nie verlassen, so wie alle, die nach der großen Epidemie zur Welt gekommen sind.

      Seufzend blicke ich auf den Gehweg hinab. Da kommt mein Vater. Ich erkenne ihn an seinem zackigen Schritt und der aufrechten Haltung. Groß und einschüchternd wirkt er, selbst aus der Ferne. Ich eile in die Küche und sehe nach dem Essen. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich ihre Pflichten übernommen. Nicht, dass ich das gewollt habe oder überhaupt gefragt worden bin, mein Vater ist einfach davon ausgegangen, dass ich fortan das tue, was meine Mutter getan hat. In seinen Augen war das sowieso nicht viel.

      »Deine Mutter kann nichts«, sagte er immer, wenn sie etwas vergessen oder falsch gemacht hat. »Aber sie ist eine Augenweide. Die schönste Frau in der Kolonie.« Üblicherweise kniff er ihr anschließend in den Po oder tätschelte sie, wie einen folgsamen Hund.

      Ich sehe aus wie mein Vater: sehnig und zäh, mit roten Haaren, blasser Haut und jeder Menge Sommersprossen. Mit einem lieblichen Gesicht kann ich nicht punkten. Pech für mich, denn Schönheit erleichtert vieles.

      Eilig decke ich den Tisch. Ich weiß genau, wie lange mein Vater bis in den vierten Stock braucht. Als ich die Löffel auf die Stoffservietten neben die Suppenteller lege, höre ich auch schon die schweren Schritte im Flur, dann den Schlüssel im Schloss. Mein

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