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bewundern. Auf dem­selben Stockwerk wird in zwei weiteren Räu­men die kleinasiatische Vergan­genheit vieler Thassioten thematisiert.

      ♦ Das Museum ist im Juli und Aug. tägl. 19-23 Uhr geöffnet. Eintritt frei, ein freiwilliger Obolus für den Museumsverein von 1 € wird erwartet.

      Tauffest in der Nikolauskirche

      Der Rundweg zur Oberstadt führt un­mit­telbar hinter dem einstigen Klos­ter­ge­bäude nach links in die Stra­ße Odós Pétrou Axióti. Wer möchte, kann noch einen kurzen Schlenker zum Dió­nys­sos-Heiligtum machen. Da­zu geht man an der Taverne Alexán­dra’s in die Odós Ak­ro­poléos ca. 100 m aufwärts. Von dem viereckigen Heilig­tum aus dem 4. Jh. v. Chr., dessen Fun­da­mente heute tie­fer als die Straße lie­gen, ist nicht mehr viel erhalten. An der Südseite sieht man noch die sechs Stufen, die einst ins Innere führten. In dem Tem­pel sind verschiedene Statuen von Nym­phen und Musen, z. B. die Per­so­ni­fi­kation der Komödie, gefunden wor­den.

      Die am Restaurant Alexándra’s be­gin­nende Axióti-Straße führt einen aus der modernen Stadt hinaus. Nach kaum 100 m stößt man wieder auf Res­te der antiken Stadtmauer: In einem Vor­gar­ten steht, tiefer als die heutige Stra­ße, das sog. Wagen-Tor. Auf sei­nem linken Pfeiler kann man noch gut die Göt­tin Ártemis und den bärtigen Göt­ter­boten Hermes erkennen. Ártemis ist mit ei­nem Faltengewand bekleidet, sitzt auf ihrem Streitwagen und hält die Zügel, während Hermes die Pferde am Zaum führt. Schräg gegenüber dem Wagen-Tor liegt das Possídion. Neben den spär­lichen Tempelruinen sind auch noch Reste eines Hera-Altars aus­zu­ma­chen.

      Der Berg Áthos ist allgegenwärtig

      Im Laufe der Jahrhunderte erhielten die 20 Klöster des Berges Áthos jede Menge Geschenke, z. B. Kunstschätze, Reliquien und auch Gelder, am wich­tigsten waren jedoch die sog. Metochien. Das waren Ländereien, verstreut in Griechenland, in Kleinasien, in den Donauländern und in Russland, die von den Klöstern als landwirtschaftliche Güter genutzt und von mehreren Mönchen gemeinsam bewirtschaftet wurden. Der Gewinn floss dem das jewei­lige Metóchi besitzenden Kloster auf dem Áthos zu. Nach dem verlore­nen Krieg gegen die Türken konfiszierte die griechische Regierung zwischen 1923 und 1927 einen Großteil der in Griechenland gelegenen Metochien (es gab eine ganz geringe Entschädigung), um dort Flüchtlinge aus Kleinasien an­zusiedeln. Einige Ländereien - auch auf Thássos und Samothráki - sind aber immer noch im Besitz der Mönchs­republik Áthos. Sie werden aller­dings in der Regel nicht mehr bewirtschaftet; stattdessen befinden sich dort häufig Kirchen und Klöster.

      Wenig später erreicht man das Hermes-Tor, dessen einstiger Relief­schmuck (Her­mes führt einen Tri­umph­zug von Göttern an) sich heute im Museum befindet. Dem Tor gegen­über hat man die Ruinen des sog. Nord­viertels der antiken Stadt ausgegraben. Seit dem 8. Jh. v. Chr. - damals noch von „barbarischen“ Thrakern - war es bis zum Ende der Römerzeit ständig be­wohnt. Natürlich erfuhren die Be­hau­sungen in diesem langen Zeitraum von mehr als 1000 Jahren große Ver­ände­rungen: Waren die ersten Häuser noch mit Schilf und Lehm gedeckt, gab es in diesem Wohnviertel nach der Zeitenwende lichtdurchflutete Innen­höfe und kleine Säulengänge.

      Die Straße geht nun in einen Erdweg über. Nach etwa 300 m erreicht man die hübsche Apostelkirche auf einer Felsplattform am Kap Evraiókastro. Die Kapelle wurde in die Mauerreste einer frühchristlichen Ba­sili­ka hineingebaut, deren Apsis noch genau erkennbar ist. Auch zwei Säulen, eine sogar mit Kapitell, stehen noch. Die Basilika wiederum hatte man im 5. oder 6. Jh. auf den Fundamenten eines antiken Heiligtums errichtet, von dem kaum noch Überreste erhalten sind.

      ♦ Tipp: Wenn Sie romantische Sonnen­unter­gänge lieben, sollten Sie die Apostelkirche zur ent­sprechenden Zeit unbedingt noch einmal be­suchen!

      Man steigt nun den Weg, auf dem man zur Apostelkirche gelangt ist, wei­ter auf­wärts. Nach ca. 100 m hält man sich an einer Gabelung rechts und folgt einem getreppten Fußpfad links von der alten Stadtmauer, die hier wieder sehr gut erhal­ten ist. Trotz des recht beschwerlichen Aufstiegs sollte man einen Blick auf die Mauer werfen, denn es ist faszinierend, wie exakt die ver­schieden großen und unterschiedlich be­hauenen Marmorblöcke ineinander­ge­fügt sind. Nach ca. 500 m erreicht man das wunderschön gelegene antike Theater, das schon der große Arzt Hippokrates um 410 v. Chr. gelobt hat. Im Laufe der Zeit wurden viele bau­liche Veränderungen vorgenom­men. So er­hielt es im 3. Jh. v. Chr. eine mar­mor­ne Bühne und eine Vorbühne mit 12 do­ri­schen Säulen. Während der rö­mi­schen Epoche wurde es so ver­än­dert, dass es auch für Zwei- und Tier­kämpfe ge­eig­net war. So wurde z. B. eine 1,70 m hohe, den Zuschauerraum ab­tren­nende bzw. schützende Balus­tra­de errichtet. Es handelte sich damals mehr um eine Arena als um ein Thea­ter. 2000 bis 3000 Personen sollen auf den steinernen Sitzreihen Platz gefun­den haben. In den letzten Jahren wur­den hier wiederum gravierende Um­bau­ar­bei­ten durchgeführt, diesmal mit dem Ziel, das alte Theater für Auf­füh­rungen zu modernisieren. Die Arbeiten sollen Ende 2020 abgeschlossen sein, wirk­lich verlas­sen kann man sich auf diese Angabe aber nicht.

      Beeindruckend sind die Reste der antiken Stadtmauer

      Folgen Sie dem Weg, der links vom Theater am Zaun entlang weiter auf­wärts führt, und halten Sie sich bald links, während der Zaun hier geradeaus verläuft. Der Weg geht nach einigen Me­tern in einen von Laternen ge­säum­ten Pfad über (die meisten Laternen wa­ren 2019 kaputt). Wer den Rund­gang abkürzen will, zweigt bei der nächs­ten Gelegenheit auf einen weite­ren Laternenpfad nach rechts ab, pas­siert den Eingang zum Theater und geht über Treppen hinunter zum anti­ken Hafen zurück.

      Um die Tour fortzusetzen, wandern Sie auf dem Pfad weiter aufwärts. Bald kom­men Sie zu der idyllisch gelegenen klei­nen Ilíaskapelle. Von hier oben kann man zwischen den hoch­ge­wach­se­nen Kiefern einen schönen Blick übers Meer hinüber aufs Festland ge­nie­ßen.

      Wenige Minuten nach der Kapelle er­reicht man die Ruinen des mittel­al­ter­li­chen Kástros. An dieser Stelle lag einst die Akrópolis der anti­ken Stadt und da­rin ein dem delphi­schen Ora­kel­gott Apoll Pýthios geweih­ter Tempel, von dem kaum noch etwas zu sehen ist. Wäh­rend der byzantini­schen Zeit hatte der 137 m hohe Fes­tungs­felsen ins­be­son­dere als Flucht­burg vor den häu­fi­gen Piraten­über­fällen Be­deu­tung. Im 14. und 15. Jh. ver­besserten und erwei­ter­ten die Ge­nueser die byzan­ti­nische An­lage. Aus dieser Zeit stammen z. B. die Reste der kleinen Burgkir­che an der Ost­seite des Felsens, erkennbar an der halb­runden Apsis sowie einem schma­len Fenster in der Seitenwand, die zwei Zis­ternen so­wie die beiden Wach­türme an der West­seite des Kástros. Von dort soll­ten Sie unbedingt einmal einen Blick hinun­ter auf die moderne Stadt, den Hafen und die Agorá werfen - es lohnt sich!

      Blick vom Kástro

      Am Südausgang des Kástros kann man noch ein ganz besonderes Kleinod be­wundern. Steigt man links vom süd­lichen Turm über eine Treppe durch zwei auf­ein­ander folgende Tore ab­wärts und geht direkt hinter dem letz­ten Ausgang nach rechts, sieht man in einem Stein der inneren Westwand ein wunderschönes Toten­mahlrelief. Vor ei­ner liegenden männ­lichen Gestalt rich­tet sich eine Schlange auf, rechts des Man­nes steht ein Kind, gegenüber sitzt eine Frau, hinter der ein Pferd zu sehen ist.

      Von diesem Kástroausgang aus sieht man eine große Plattform (in Wirk­lich­keit ein zweiter Hügel), auf der einst der antike Athena-Tempel stand. In we­ni­gen Minuten hat man die Ruinen er­reicht. Außer den Grund­mauern der recht­eckigen Tempelan­lage aus dem 5. Jh. v. Chr. ist allerdings nichts mehr er­kennbar. An ihrer Süd­west­ecke führt links von einer großen und zwei klei­ne­ren Kiefern der Pfad durch einen Zaun weiter. Er wird jetzt wieder von La­ternen gesäumt und zieht sich durch Oli­venhaine zum dritten Hügel, an des­sen Nordostseite eine halbrunde Nische in den

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