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      BlindDate | Erotische Geschichte

      von Kendra Love

      Kendra Love ist Ende 30, devot und masochistisch veranlagt. Über sich selbst sagt sie: „Bereits mit 8 Jahren hatte ich Interesse an den ‚bösen‘ Jungs, mit denen sonst kein Mädchen spielen wollte. Mit 14 hatten die meisten Jungs Angst vor mir, denn ich provozierte, wo es nur ging, und scheute keine körperlichen Auseinandersetzungen – stets auf der Suche nach einem richtigen Kerl, der mir überlegen war, und mich das auch deutlich spüren ließ. Als mir dann mit 17 ein Text einer masochistischen Autorin in die Hände fiel, wusste ich endlich, worin mein ‚Anderssein‘ begründet war.Einerseits war es beschämend, ‚so‘ zu sein, andererseits aber auch sehr befreiend, endlich zielgerichtet nach echter Befriedigung suchen zu können.Es war ein langer, oft unerfreulicher Weg voller Schmerzen, Demut, Verzweiflung und nicht immer guten Erfahrungen. Doch ich bin froh, dass ich ihn gegangen bin, denn sonst hätte ich ‚ihn‘ nicht gefunden und ein wichtiger Teil von mir selbst wäre mir auf ewig verschlossen geblieben.“In Kendras Geschichten vermischen sich Erfahrungen, Fantasien, Hoffnungen, Ängste und jede Menge Gefühle. Manches hat sie erlebt, manches würde sie gern noch erleben, anderes dient evtl. nur als Kopfkino – wer weiß das schon, wenn es nicht gelebt und gefühlt wird?

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: Couple: Kiselev Andrey Valerevich @ shutterstock.com Skyline: ventdusud @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: www.heubach-media.de

      ISBN 9783862778157

      www.blue-panther-books.de

       BlindDate von Kendra Love

      Sie war sehr aufgeregt, denn in einer Stunde würde sie sich mit einem eigentlich wildfremden Mann treffen.

      Sie hatten sich in einem Flirtchat kennengelernt. Er war intelligent, redegewandt und sehr interessant. Doch irgendetwas an ihm verunsicherte sie sehr.

      Zuerst war in ihrem Chat alles sehr entspannt und freundschaftlich abgelaufen, doch auf einmal hatte sich das Blatt gewendet. Warum konnte sie auch nicht einfach mal ihre große Klappe halten? Sie war ja selbst schuld daran, dass er plötzlich Gefallen an der Vorstellung gefunden hatte, sie zu unterwerfen!

      Zwar hatte er bis dato keine Erfahrungen mit dieser Spielart gesammelt, doch es stellte sich heraus, dass er schnell verstand, worum es dabei ging, und anscheinend konnte er sich sofort in sie hineinversetzen.

      Cathy wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegte, doch der Reiz des Unbekannten war einfach viel zu verlockend, als dass sie diese Gelegenheit an sich vorbeiziehen lassen wollte.

      Aber was, wenn er nur so getan hatte, als würde er verstehen, was sie wollte? Konnte er ihre Grenzen akzeptieren, wenn sie sich ihm völlig auslieferte? Die Sache könnte gewaltig nach hinten losgehen, wenn er seine Macht missbrauchte, und sie wäre dabei die einzig Leidtragende. Diese Erfahrung hatte sie leider schon mehrfach machen müssen.

      Doch der innere Drang, ihren wahren Meister zu finden, war stärker als die Vernunft, denn wenn sie ihrer Neugierde nicht nachgab, würde sie nie erfahren, ob er ihr vielleicht geben konnte, was sie sich so sehnlichst wünschte. Daher beschloss sie, sich auf ihn einzulassen, auch wenn die Gefahr ihr mehr als bewusst war.

      Sie wollten sich im Kino treffen, gemeinsam »Fifty Shades of Grey« ansehen – wie passend, fand Cathy und schmunzelte in sich hinein.

      Was konnte ihr in einem Kino schon großartig passieren? Er würde sie wohl kaum vor allen Leuten an den Haaren packen und aufs Klo zerren, um sich dort allein mit ihr zu unterhalten oder gar über sie herzufallen.

      Ach was, er scheint doch ganz sauber zu ticken, dachte sie, während sie sich fertig stylte.

      Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt wollte sie am Kino sein. Sie war extra fünfzehn Minuten früher losgefahren, damit auch ja nichts dazwischenkommen konnte, denn sie wusste, wie sehr er Unpünktlichkeit hasste, und wollte ihn nicht gleich am ersten Abend sinnlos provozieren.

      Doch es kam, wie es nicht kommen sollte, die A39 war dicht und sie stand zwanzig Minuten im Stau. Cathy fluchte und schlug vor Wut mit der Faust aufs Lenkrad. »Das darf doch echt nicht wahr sein, das kauft er mir im Leben nicht ab, ich schaufle mir mein eigenes Grab mit der Nummer. Verdammt, verdammt!«

      Das war kein gutes Omen! Leider hatte sie seine Handynummer nicht, so konnte sie ihm nicht mal Bescheid geben. Er würde vor dem Kino auf sie warten und mit jeder Minute saurer werden. Klasse Voraussetzung, toll gemacht, du blöde Kuh, das ist ja mal wieder so was von typisch für dich! Sie ärgerte sich maßlos über sich selbst, doch es war nicht mehr zu ändern, sie würde viel zu spät kommen.

      Um 19.30 Uhr traf sie endlich vor dem Kino ein. Draußen war niemand zu sehen. Er hatte sicher keine Lust, sich hier die Beine in den Bauch zu stehen, dachte sie. Sicher wartet er drin auf mich, stinksauer und angefressen.

      Cathy betrat das Kino und sah sich um. Sie erkannte ihn gleich anhand des Fotos, das er ihr geschickt hatte. Er saß in einer Ecke und tippte auf seinem Handy herum.

      Cathy ging auf ihn zu, blieb vor ihm stehen. Sie war total hibbelig und es war ihr sehr unangenehm, sich verspätet zu haben.

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