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La San Felice Band 11. Александр Дюма
Читать онлайн.Название La San Felice Band 11
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isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Cesare gehorchte sofort und übertrug das Commando über seine übrige Mannschaft seinem Lieutenant Vicenzo Durante, der seinen Weg weiter fortsetzte. Dann ließ er zu der festgesetzten Stunde und an dem bestimmten Orte, das heißt um zwei Uhr und an dem Gasthause von Canita die Truppen Halt machen.
Hier führte man ihm einen Mann vom Lande vor, welchen er erst für einen Spion der Republikaner hielt, der aber beim Lichte besehen weiter nichts war, als ein armer Teufel, der seinen Backtrog verlassen und an demselben Morgen von einer Abtheilung Republikaner gefangengenommen worden.
Er erzählte nun dem Lieutenant Vicenzo Durante, er habe zweihundert Mann Patrioten, theils zu Fuße theils zu Pferde, gesehen, welche den Weg nach Matera eingeschlagen, aber in der Nähe einer kleinen Anhöhe nicht weit von der Landstraße Halt gemacht hätten.
Der Lieutenant Durante glaubte nun mit Recht, daß dieser Hinterhalt den Zweck habe, seine Leute in der Unordnung des Marsches zu überfallen und ihm seine Artillerie und ganz besonders seinen Mörser zu nehmen, welcher der Schrecken aller belagerten Städte war.
In Abwesenheit seines Chefs zögerte Durante einen Entschluß zu fassen , als ein von dem die Avantgarde commandirenden Capitän abgesendeter Reiter ihm meldete, daß diese Avantgarde bereits mit den Patrioten handgemein geworden und ihn deshalb um Beistand bitten ließe.
Nun befahl der Lientenant seinen Leuten, ihren Schritt zu beschleunigen, und sah sich bald den Republikanern gegenüber, welche die Wege, auf welchen die Cavallerie angreifen mußte, weidend, sich auf dem steilsten Fußwege des Gebirge bewegten, um in einem gegebenen Augenblick den Sanfedisten in den Rücken zu fallen.
Letzte faßten sofort auf dem Gipfel eines Hügels Posto und Fra Pacifico pflanzte seine Artillerie auf.
Gleichzeitig entsendete der die calabresische Cavallerie commandirende Capitän etwa hundert Mann Gebirgsbewohner als Tirailleurs gegen die Patrioten, um sie von vorne anzugreifen, während er mit seiner Cavallerie den Rückzug nach der Stadt abschneiden wollte.
Die kleine Schaar, welche nur so lange Aussicht auf Erfolg hatte, als ihr Vorhaben unbekannt war, hatte keine mehr, sobald sie dasselbe entdeckt sah. Deshalb machte sie sich auf den Rückweg und zog sich in die Stadt zurück.
Von diesem Augenblick an stand es der sanfedistischen Armee frei, ihren Weg weiter fortzusetzen.
Gegen neun Uhr Abends war Cesare mit seiner Cavallerie wieder zurück. Gleichzeitig traf auch der Cardinal wieder bei der Armee ein.
Es fand nun zwischen ihm und den ersten Anführern eine Conferenz statt, in deren Folge man übereinkam, Altamura ohne weiteren Verzug anzugreifen.
Demzufolge traf man sofort alle Anstalten, um sich wieder in Marsch zu setzen, und bestimmte, daß Cesare noch vor Tagesanbruch ausbrechen sollte.
Dieses Manöver ward ausgeführt und um neun Uhr Morgens stand Cesare in Kanonenschußweite vor Altamura.
Eine Stunde später langte der Cardinal mit dem übrigen Theile der Armee an. Die Altamuresen hatten außerhalb ihrer Stadt auf der Höhe der dieselbe umgebenden Gebirge ein Lager gebildet.
Der Cardinal beschloß, um den Punkt zu ermitteln, auf welchem er angreifen sollte , die Runde um die Festungswerke zu machen. Er ritt einen Schimmel und übrigens machte sein purpurrothes Costüm ihn weithin kenntlich.
Die Folge hiervon war, daß er von den Republikanern erkannt und von allen, die ein weittragendes Gewehr besaßen, zum Zielpunkt gewählt ward. Es dauerte nicht lange, so begannen die Kugeln um ihn herum zu hageln.
Als der Cardinal dies sah, hielt er sein Pferd an, nahm sein Fernrohr zur Hand und blieb in dem Feuer fest und unbeweglich halten.
Alle, die ihn umgaben, riefen ihm zu, er solle sich zurückziehen, er aber antwortete: »Zieht Ihr Euch selbst zurück. Es sollte mir sehr leid thun, wenn einer von Euch meinetwegen verwundet würde.«
»Aber Sie, Monsignore, Sie!« rief man ihm von allen Seiten zu.
»O, mit mir ist das etwas Anderes.« antwortete der Cardinal, »Ich habe mit den Kugeln einen Pakt geschlossen.«
Und in der That ging in der Armee das Gerücht, der Cardinal trage einen Talisman und die Kugeln hätten keine Macht über ihn. Für das Ansehen und die Popularität Ruffo’s war es wichtig, daß ein solches Gerücht Glauben fand.
Das Resultat der von dem Cardinal unternommenen Recognoscirung war, daß alle Wege und selbst alle Fußsteige, welche nach Altamura führten, von der Artillerie beherrscht und daß dieselben überdies noch durch Barricaden vertheidigt wurden.
Demzufolge beschloß man, sich einer der Altamura beherrschenden, von den Patrioten besetzten Höhen zu bemächtigen.
Nach einem erbitterten Kampfe setzte sich auch die Cavallerie von Lecce, das heißt die hundert Mann, welche Cesare mitgebracht, in den Besitz einer dieser Höhen, auf welcher Fra Pacifico sofort seine auf die Mauern gerichtete Feldschlange und seinen auf die inneren Gebäude gerichteten Mörser aufpflanzte.
Zwei andere Geschütze wurden auf andere Punkte gerichtet; ihr kleiner Caliber machte sie aber mehr geräuschvoll als gefährlich.
Das Feuer begann, aber obschon gut angegriffen, war die Stadt doch auch gut vertheidigt.
Die Altamuresen hatten geschworen, sich unter ihren Wällen zu begraben und schienen vollkommen geneigt zu sein, Wort zu halten. Die Häuser stürzten, von den Haubitzen zerschmettert und in Brand gesteckt, zusammen, die Väter und Ehemänner aber blieben, als ob sie die Gefahren ihrer Kinder und ihrer Frauen vergessen hätten, als ab sie das Geschrei der sie zu Hilfe rufenden Sterbenden nicht hörten, fest auf ihren Posten, schlugen alle Angriffe zurück und bei einem Ausfalle die besten Truppen der sanfedistischen Armee, das heißt die Calabresen, in die Flucht.
Cesare kam sofort mit seiner Cavallerie herbeigeeilt und deckte den Rückzug. Es bedurfte des Einbruches der Nacht, um den Kampf zu unterbrechen.
Diese Nacht ward von den Altamuresen fast ausschließlich damit zugebracht, daß sie sich über ihre Vertheidigungsmittel besprachen.
In der Belagerungsfrage unerfahren, hatten sie nur eine gewisse Anzahl Wurfgeschosse zusammengebracht. Kanonenkugeln und Kartätschen hatte man noch für einen Tag, die Flintenkugeln aber fehlten.
Die Einwohner wurden deshalb aufgefordert, Alles, was sie an Blei und sonstigem schmelzbaren Metall besaßen, auf den Markt abzuliefern.
Die Einen brachten demgemäß das Blei ihrer Fenster, die Anderen das ihrer Dachrinnen. Man brachte Zinn, man brachte Silberzeug. Ein Geistlicher brachte sogar die Orgelpfeifen seiner Kirche. Die angezündeten Schmelzöfen machten das Blei, das Zinn und das Silber flüssig und die Schmelzer verwandelten es in Kugeln.
Mit dieser Arbeit verging die Nacht, bei Tagesanbruch hatte jeder Belagerte vierzig Schüsse abzufeuern. Was die Artilleristen betraf, so berechnete man , daß sie ziemlich für zwei Drittheile des Tages mit Munition versehen wären.
Um sechs Uhr Morgens begann die Kanonade und das Kleingewehrfeuer wieder.
Mittags meldete man dem Cardinal, daß man aus den Wunden mehrerer Verwundeten silberne Kugeln gezogen.
Um drei Uhr Nachmittags bemerkte man, daß die Altamuresen mit Kupfergeld, dann mit Silber- und dann mit Goldmünzen kartätschten. Die Munition ging aus und Jeder brachte Alles, was er an Gold und Silber besaß, denn er wollte sich lieber freiwillig ruinieren, als sich von den Sanfedisten plündern lassen.
Während aber der Cardinal diesen Enthusiasmus, der so durch die Geschichte bestätigt wird, bewunderte, berechnete er auch, daß die Belagerten, wenn sie auf diese Weise ihre letzten Hilfsquellen erschöpften, sich nicht mehr lange halten könnten.
Gegen vier Uhr hörte man eine gewaltige Explosion, als ob hundert Musketenschüsse auf einmal abgefeuert würden.
Dann