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um dem Fremden einen höheren Begriff von ihrer Geschicklichkeit zu geben und ihm eine größere Schwierigkeit zu bieten stellten sie den Schild in einer Entfernung von hundert Schritten aus.

      Als endlich der alte Schild in geeigneter Entfernung aufgepflanzt und der neue zugerichtet war, gruppirten sich die Bogenschützen wie ein Bienenschwarm um Herbert, den sie als den Mann anerkannten, welcher über sie das Königthum der Geschicklichkeit und des Blickes übte.

      Man sah nun, was bei den Menschen ein großer Wetteifer thun kann: Jeder schoß seinen Pfeil ab, und trotz der um das Doppelte vermehrten Entfernung drangen alle fünfzig Pfeile, – die Bogenschützen waren ihrer fünfzig, – in den Schild ein, Elf Pfeile hatten in den innern Kreis getroffen, doch, wie man vorhergesehen, waren die drei der Mücke nächsten Pfeile die von Edwards, von Georges und von Herbert.

      »Gut geschossen, Kinder!« sprach Gaëtano, in die Hände klatschend; »man wird heute Abend vom besten Wein des Kellers auf die Gesundheit derjenigen trinken, welche diese fünfzig Pfeile abgeschossen haben . . . Und nun ist es an den drei Siegern und unserem Pilger. Seid Ihr bereit, meine Meister?«

      Der Fremde nickte bejahend mit dem Kopfe.

      Gut,« rief der Bastard, »Ihr wißt, daß fünf römische Thaler dem zufallen, welcher seinen Pfeil am nächsten zu der Mücke bringt! . . . . Auf, nach dem Schilde!«

      Ein Bogenschütz riß aus der Erde den alten, wie ein Stachelschwein ganz mit Spießen beladenen, Schild und setzte den unversehrten an dessen Stelle.

      »Platz! Platz!« rief man von allen Seiten, Es waren nicht mehr allein die Bogenschützen, die sich für den Wettstreit interesssirten, es waren alle diese Menschen, welche, wie gesagt, eine Art von Nationalität unter einander verband.

      Die Deutschen hatten zu ringen aufgehört; die Gebirgsleute hatten ihre Stöcke weggeworfen; Alle waren herbeigelaufen und bildeten einen ungeheuren Kreis um die Gruppe, die aus Gaëtano dem Bastard, dem Pilger und den drei Schützen bestand, welche die Ehre von Alt-England, dem Fremden gegenüber, behaupten sollten.

      »Beeilen wir uns!« murmelte der Pilger, indem er abermals nach der Sonne schaute; »es ist drei Viertel auf ein Uhr.«

      »Wir sind bereit,« erwiederte Herbert, »und wir werden nach der Reihe schießen, welche die Anfangsbuchstaben unserer Namen im Alphabet einnehmen. Du, Edwards hast den ersten Buchstaben, Du, Georges, den zweiten, der meinige ist der dritte . . . Der Pilger wird zuletzt schießen: Ehre dem Ehre gebührt!«

      Beim Bogenspiele ist wirklich derjenige der Geehrte, welcher zuletzt schießt.

      »Aufgeschaut!' sprach Edwards vortretend, Edwards hatte zum Voraus denjenigen von seinen Pfeilen, welchen er für den besten hielt, ausgewählt und auf seinen Bogen gelegt. Als er zu der Stelle kam, von wo aus er schießen sollte, blieb er stehen, zog zweimal die Sehne seines Bogens an und spannte sie zweimal wieder ab. Endlich, beim dritten Male, entschwirrte der Pfeil und drang in den ans dem Schilde gezogenen Kreis, kaum zwei Zoll über der Mücke, ein.

      »Ah!« murmelte er, »wäre der Schild nur zehn Schritte weiter entfernt gewesen, so traf ich mit meinem Pfeile mitten ins Ziel; doch gleichviel! ich glaube, der Schuß war nicht schlecht . . .«

      Seine Kameraden klatschten ihm Beifall und bewiesen dadurch, daß sie seine Ansicht theilten.

      »Nun ist es an Dir, Georges,« sagte Gaëtano, »miß genau Deine Entfernung.«

      »Ich werde mein Möglichstes thun, gnädiger Herr,« erwiederte der Bogenschütze.

      Und er zog hinter einander drei Pfeile aus seinem Köcher, warf aber die zwei ersten als mangelhaft auf den Boden und behielt den dritten.

      Er legte diesen dritten Pfeil aus seinen Bogen, spannte ihn mit einer zugleich langsamen und festen Bewegung und schoß.

      Der Pfeil drang in den Schild ein, und trotz der Entfernung konnte man leicht sehen, daß er den von Edwards um einige Linien übertraf.

      »Bei meiner Treue!« sagte Georges, »das ist Alles, was ich thun kann . . . Ein Anderer mache es besser.«

      »Bravo, Georges! Bravo, Georges!« riefen die Zuschauer Beifall klatschend.

      Nun kam die Reihe an Herbert, das heißt an denjenigen, auf welchen man am meisten zählte.

      Er trat ernst und langsam vor, wie ein Mensch, der das ganze Gewicht der Verantwortlichkeit, die auf ihm lastet, fühlt.

      Er ging auch mit einer noch größeren Aufmerksamkeit als Georges bei der Wahl des Geschosses, dessen er sich bedienen wollte, zu Werke, leerte seinen Köcher ganz zu seinen Füßen aus, setzte ein Knie auf die Erde und wählte lange und mit Sorgfalt einen Pfeil, dessen Gleichgewicht vollkommen war; dann stand er wieder auf, spannte die Sehne seines Bogens so, daß er sie bis hinter seinen Kopf zurückzog, blieb einen Augenblick unbeweglicher, als der durch die Rache von Diana in Marmor verwandelte Jäger des Alterthums, – und schoß.

      Der Pfeil flog unsichtbar, so schnell flog er, und drang so nahe bei der Mücke ein, daß er deren Umriß angriff.

      Alle Condottieri, die Bogenschützen besonders, hatten mit starren Augen und keuchender Brust zugeschaut, als sie aber das Resultat des Schusses sahen, entströmte ein ungeheures Freudengeschrei in drei bis vier Sprachen dem Munde dieser Leute, die sich insgesammt in ihrem Stolze als dabei interessirt betrachteten, daß einer von ihnen, was auch seine specielle Waffe oder seine Nation sein mochten, den Sieg über einen Fremden errang. Dann stürzten Alle mit einer und derselben Bewegung auf das Ziel zu, denn Jeder wollte mit seinen eigenen Augen die Stelle beurtheilen, welche der Pfeil von Herbert getroffen hatte.

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      Gewöhnlich Porta die S. Giovanni genannt. Der Uebersetzer.

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