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      Aber selbst das war nicht so schlimm, wie diesen Stützpunkt hier zu leiten.

      Am Schreibtisch sitzen, Berichte einreichen, Besprechungen leiten – all das war das bisher Schlimmste, soweit es ihn betraf.

      Zumindest hatte er gute Zeiten gehabt.

      Seine Karriere war nicht ohne persönliche Kosten gewesen – drei Scheidungen und sieben erwachsene Kinder, die kaum mit ihm sprachen. Er war sich nicht einmal sicher, wie viele Enkel er hatte.

      So war das einfach.

      Die Armee war immer seine wahre Familie gewesen.

      Aber jetzt, nach all diesen Jahren, fühlte er sich seltsam entfremdet von der Armee.

      Wie würde sich also sein endgültiger Abschied vom Militär anfühlen – wie eine erfreuliche Pensionierung oder wie eine weitere hässliche Scheidung?

      Er seufzte bitter.

      Wenn er sein Ziel erreichen würde, wäre sein Rang bei der Pensionierung Brigadegeneral. Er würde danach trotzdem alleine sein. Aber vielleicht war das auch gut so.

      Vielleicht könnte er einfach leise verscheiden – "verblassen", wie einer von Douglas MacArthurs sprichwörtlichen "alten Soldaten."

      Oder wie ein wildes Tier, dachte er.

      Er war sein ganzes Leben lang ein Jäger gewesen, aber er konnte sich nicht erinnern, jemals den Kadaver eines Bärs oder Rehs oder sonstigen wilden Tieres gefunden zu haben, das auf natürliche Weise verendet war. Andere Jäger hatten ihm das gleiche erzählt.

      Was für ein Rätsel ihm das immer gewesen war! Wo gingen diese wilden Tiere hin, um zu sterben und zu verrotten.

      Er wünschte, er wüsste es, damit er ebenfalls dorthin gehen konnte, wenn seine Zeit kam.

      Plötzlich hatte er Lust auf eine Zigarette. Unglaublich, dass man in seinem eigenen Büro nicht rauchen durfte.

      Da klingelte sein Schreibtischtelefon. Es war seine Sekretärin.

      Die Frau sagte, "Kommandant, ich habe den Provost Marshal General in der Leitung. Er will mit Ihnen reden."

      Adams war überrascht.

      Er wusste, dass der Provost Marshal General der Brigadegeneral Malcom Boyle war. Soweit er sich erinnern konnte, hatte Adams noch nie mit ihm gesprochen.

      "Worum geht es?", fragte Adams.

      "Die Morde, nehme ich an", sagte die Sekretärin.

      Adams knurrte leise.

      Natürlich, dachte er.

      Der Provost Marshal General in Washington stand allen Militärstrafverfolgungen vor. Er hatte zweifellos gehört, dass die Untersuchung hier noch keine Ergebnisse geliefert hatte.

      "Okay, ich werde mit ihm reden", sagte Adams.

      Er nahm den Anruf an.

      Adams spürte sofort eine Abneigung gegen die Stimme des Mannes. Sie war zu weich für seinen Geschmack, hatte nicht den richtigen Biss für einen hochrangigen Offizier. Wie auch immer, der Mann stand im Rang weit über ihm. Er musste zumindest Respekt vortäuschen.

      Boyle sagte, "Kommandant Adams, ich wollte sie nur informieren. Drei FBI Agenten aus Quantico werden in Kürze ankommen und Sie bei den Mordermittlungen unterstützen."

      Adams spürte Ärger in sich aufsteigen. Soweit es ihn betraf, arbeiteten bereits zu viele Agenten an dem Fall. Aber er schaffte es, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.

      "Sir, ich bin nicht sicher, dass ich verstehe, warum. Wir haben unser CID Büro gleich hier in Fort Mowat. Sie sind bereits an dem Fall dran."

      Boyles Stimme klang jetzt ein wenig härter.

      "Adams, Sie hatten drei Morde in weniger als drei Wochen. Es klingt für mich, als könnten Sie alle Hilfe gebrauchen, die sie bekommen können."

      Adams Frustration wuchs. Aber er wusste, dass er sie nicht zeigen durfte.

      Er sagte, "Mit allem Respekt, Sir, ich weiß nicht, warum Sie mich deswegen anrufen. Colonel Dana Larson ist die CID Kommandantin hier in Fort Mowat. Warum sprechen Sie nicht zuerst mit ihr?"

      Boyles Antwort brachte Adams aus der Fassung.

      "Colonel Larson hat mich kontaktiert. Sie hat mich gebeten das BAU anzurufen. Also habe ich alles arrangiert."

      Adams konnte es nicht fassen.

      Die Schlampe, dachte er.

      Colonel Dana Larson schien alles zu tun, um ihm auf die Nerven zu gehen.

      Und warum war überhaupt eine Frau an der Spitze des CID Büros?

      Adams tat sein Bestes, um seinen Ärger herunterzuschlucken.

      "Ich verstehe, Sir", sagte er.

      Dann beendete er den Anruf.

      Adams war fuchsteufelswütend. Er schlug mit der Faust auf seinen Schreibtisch. Hatte er hier gar nichts mehr zu sagen?

      Trotzdem, Befehl war Befehl und er hatte sich daran zu halten.

      Aber es musste ihm nicht gefallen – und er musste sich niemanden gegenüber zuvorkommend zeigen.

      Er knurrte laut.

      Es war ihm egal, dass Menschen getötet wurden.

      Er würde es diesen Agenten nicht leicht machen.

      KAPITEL FÜNF

      Während sie Jilly, April und Gabriela nach Hause fuhr, konnte Riley sich nicht dazu bringen, ihnen zu sagen, dass sie gleich wieder losmusste. Sie würde Jillys erstes großes Ereignis verpassen, eine führende Rolle in einem Theaterstück. Würden die Mädchen verstehen können, dass sie unter Befehl stand?

      Selbst als sie das Haus erreichten konnte Riley es ihnen nicht sagen.

      Sie war so beschämt.

      Heute hatte sie eine Auszeichnung für Ausdauer bekommen und in der Vergangenheit für Mut und Tapferkeit. Und natürlich waren ihre Töchter im Publikum gewesen.

      Aber sie fühlte sich gerade nicht wie eine Heldin.

      Die Mädchen vergnügten sich im Garten und Riley ging zu ihrem Schlafzimmer, um ihre Sachen zu packen. Es war eine vertraute Routine. Der Trick war, eine Tasche zu packen, die alles Notwendige enthielt, um für ein paar Tage oder sogar einen Monat zu reichen.

      Während sie alles auf ihrem Bett ausbreitete, hörte sie Gabrielas Stimme.

      "Señora Riley – was machen Sie?"

      Riley drehte sich um und sah Gabriela in der Tür stehen. Die Haushälterin hielt einen Stapel frischgewaschene Laken, die sie in den Flurschrank räumen wollte.

      Riley stammelte, "Gabriela, Ich – Ich muss gehen."

      Gabriela blieb der Mund offen stehen.

      "Gehen? Wohin?"

      "Mir wurde ein neuer Fall zugeteilt. In Kalifornien."

      "Können Sie nicht morgen fliegen?", fragte Gabriela.

      Riley schluckte hart.

      "Gabriela, das FBI Flugzeug wartet bereits. Ich muss gehen."

      Gabriela schüttelte den Kopf.

      Sie sagte, "Es ist gut, das Böse zu bekämpfen, Señora Riley. Aber manchmal denke ich, dass Sie aus den Augen verlieren, was das Gute ist."

      Gabriela verschwand in den Flur.

      Riley seufzte. Seit wann bezahlte Riley Gabriela, um ihr Gewissen zu spielen?

      Aber sie konnte sich nicht beschweren. Es war ein Job, den Gabriela mit Bravour ausführte.

      Riley starrte auf ihre halb gepackte Tasche.

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