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Vater vor siebzehn Jahren; ähnliche Morde traten jetzt auf, alle verbunden mit dem mysteriösen Hinweis, den noch niemand entziffert hatte. Visitenkarten, die den nicht existierenden Geschäftsnamen Barker Antiquitäten zeigten.

      Mackenzie dachte über diese Visitenkarten nach, während sie aus dem Fenster schaute. Der Nachmittagshimmel war klar. Jenseits der zerstreuten weißen Wolken konnte sie gerade noch die venenartige Struktur der Straßen erspähen, die sich durch den Mittleren Westen des Gebietes schlängelten. Nebraska war jetzt nah, seine Kornfelder und flache Weiten bahnten sich fünfundvierzig Minuten vor ihnen an.

      “Alles Okay?”

      Sie blinzelte und schaute vom Fenster weg und drehte sich nach rechts. Ellington saß auf dem Platz neben ihr. Sie wusste, dass er ebenfalls nervös war. Er wusste, wie viel ihr dieser Fall bedeutete und setzte sich unnötig selbst unter Druck. Sogar jetzt war er nervös und fummelte an dem Deckel des Bechers, der vor zehn Minuten noch Ginger Ale enthalten hatte.

      „Ja, mir geht es gut“, antwortete sie. „Wenn ich ehrlich bin, kann ich es gar nicht abwarten anzufangen.“

      „Hast du schon einen Plan?“, fragte er.

      „Habe ich“, sagte sie.

      Während sie sich durch ihren Angriffsplan kämpfte, erkannte sie, dass dies einer der Gründe war, warum sie sich in ihn verliebte hatte. Er wusste, dass sie darüber reden musste, aber zumachen würde, wenn er direkt fragen würde. Anstatt sie also über ihren emotionalen Status zu befragen, schob er die Arbeit vor. Sie kannte seine Tricks, aber das war okay. Er wusste, wie er um ihre Abwehr herum fragen konnte, auf eine Art die gleichzeitg, charmant und fürsorglich war.

      Sie diskutierten also ihren Angriffsplan. Es begann mit einem Treffen bei der einheimischen Polizeistation und das kleine Team der FBI-Agenten, die an dem Fall arbeiteten. Sie hatte auch geplant Kirk Peterson mit einzubeziehen, der Privatdetektiv, der eine Weile an dem Fall gearbeitet hatte. Obwohl er in einem schlechten Zustand gewesen war, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, hatte er den besten Einblick in die Sache.

      Dann wollte sie einen Mann mit den Namen Dennis Parks finden und sprechen. Seine Fingerabdrücke waren auf Gabriel Hambry’s Leiche gefunden worden, ein Mann, der vor einer Woche strategisch als Ablenkungsmanöver aufgestellt worden war. Sie war sich bewusst, dass Parks ebenfalls ein weiteres Ablenkungsmanöver sein könnte, aber die Tatsache, dass Dennis Parks einmal ihren Vater gekannt hatte, macht es noch vielversprechender. Die Verbindung war eine kleine – ein gemeinsamer Bekannter wie Parks, hatte ein Jahr als Polizeioffizier gearbeitet, eher er aufhörte und in die Immobilienbranche ging.

      Ihr Vater immerhin schien das erste Opfer in einer Reihe von anscheinend wahllosen Morden zu sein, die sich über fast zwei Jahrzehnte hinzogen.

      Nach dem Treffen mit Dennis Parks wollte sie die Familie eines Mannes treffen, der vor ein paar Monaten getötet worden war – ein Mann namens Jimmy Scotts. Scotts war fast auf dieselbe identische Weise, wie ihr Vater gestorben und das war der Mord gewesen, der am Ende zum Wiederaufrollen des Falles ihres Vaters geführt hatte.

      Sie beendete ihre Pläne dort, obwohl sie wusste, dass da noch mehr war. Aber sie war noch nicht bereit darüber nachzudenken – und erst recht nicht das vor Ellington auszusprechen.

      An irgendeinem Punkt musste sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Sie war schon einmal dort gewesen, war um das Haus herumgeschlichen, in dem sie aufgewachsen war. Aber das war nur flüchtig gewesen. Zu der Zeit hatte sie es nicht erkannt, aber es hatte ihr Angst gemacht. Es war so, als wenn man bereitwillig in ein Haus geht, von dem man weiß, dass es einen heimsucht, dich sich einsperren lässt und dann den Schlüssel wegwirft.

      Sie musste das dieses Mal durchziehen. Es war schwer genug, das sich selbst gegenüber zuzugeben, ohne sich zu fragen, was Ellington darüber denken würde.

      Er nickte an den richtigen Stellen, während sie ihn durch ihre Schritt für Schritt Annäherung leitete. Sie hatten ihre Rollen in einem Meeting mit McGrath kurz diskutiert, als sie die Reise nach Nebraska gebucht hatten. Ein Element des scheinbar vielschichtigen Falles war der jüngste Mord an Landstreichern. Die Leichen zählten jetzt vier, jede Leiche trug eine der Barker Antiquitäten Visitenkarten.

      Ellington hatte sich freiwillig gemeldet, sein Bestes zu geben, um diesen Fall zu einem Ende zu bringen, während Mackenzie näher am Kern des Falles geblieben war – den Mord an ihrem Vater und Jimmy Scott und dem kürzlichen Mord an Gabriel Hambry.

      “Weisst du”, sagte Ellington, als sie fertig war, “wenn wir das hier abschließen können, dann wird deine Karriere in DC wahrscheinlich ins Ermessliche steigen. Du bist schon einer der besseren Außenmitarbeiter, die das Büro hat. Ich hoffe, es gefällt dir mit bürokratischem Bullshit zu arbeiten und hinter einem Schreibtisch zu sitzen. Denn das ist es, was dir ein stellarer Rekord im Büro bringt.”

      “Ist das so?”, fragte sie. “Warum sitzt du dann noch nicht hinter einem Tisch?”

      Er grinste sie an. “Das stinkt, White.”

      Er nahm ihre Hand. Sie konnte die Anspannung in seinem Griff fühlen, aber da war auch immer ein wenig Beruhigung bei seiner Berührung dabei.

      Sie war dankbar, dass er bei ihr war. Obwohl sie normalerweise die Dinge lieber alleine regelte, musste sogar sie zugeben, dass sie die moralische und emotionale Unterstützung, die nur Ellington bieten konnte, brauchen würde, wenn sie irgendeine Hoffnung haben wollte, diesen Fall abzuwickeln. Sie hielten sich weiter aneinander fest, während der Mittlere Westen unter ihnen auftauchte. Nebraska kam näher und näher, das Flugzeug wurde von dem Magnet angezogen, den Mackenzies Vergangenheit über sie zu haben schien.

      KAPITEL ZWEI

      Die Außenstelle in Omaha war ein netter Anblick. Sie war kleiner, als das Hauptquartier in DC, was hieß, dass es weniger Gesprächspartner gab. Es gab auch nicht die Spannung, das immer etwas am Rande des Geschehens lauerte, eine Eigenschaft, die die Büros in DC normalerweise auslösten. Der Ort fühlte sich ruhig an.

      Als sie sich am Empfang gemeldet hatten, bemerkte Mackenzie einen Mann, der direkt auf sie zukam.

      Er ging zielstrebig, ein dünnes Lächeln auf dem Gesicht. Sein Gesicht kam ihr bekannt vor, aber sie konnte sich nicht an den Namen des Mannes erinnern.

      “Agentin White, es ist schön Sie wiederzusehen”, sagte der Mann, als er sich näherte. Er war fast 2 Meter groß und gut gepflegt. Er war ziemlich schlank, sah aber immer noch einschüchternd aus. Sein glattes schwarzes Haar, ließ ihn ein wenig älter aussehen, als er vermutlich war.

      “Gleichfalls”, sagte sie und nahm seine ausgestreckte Hand.

      Sie war dankbar, dass Ellington sich an seinen Namen erinnerte und ihn benutzte, als sich die zwei Männer begrüßten. “Agent Penbrook”, sagte er. “Nett Sie wiederzusehen.”

      Dann erinnerte sie sich; Agent Darren Penbrook hatte die Leitung an dem Fall, als sie mit der Hoffnung hergeflogen war, Gabriel Hambry festzunehmen – nur um dann innerhalb von einer Stunde herauszufinden, dass er getötet wurde.

      “Kommen Sie mit”, sagte Pennbrook. “Es gibt kein großes Meeting, aber es gibt ein paar Details, die Sie wissen müssen …. Einige sind ziemlich neu.”

      “Wie neu?”, fragte Mackenzie.

      “24 Stunden alt.”

      Mackenzie wusste, wie die Dinge in den meisten Abteilungen innerhalb des Büros funktionierten, und nahm an, dass diese hier in Omaha auch nicht anders, als in DC waren. Es war nicht nötig in dem Moment Fragen zu stellen. Während der Fahrt im Fahrstuhl in den zweiten Stock und einem schnellen Gang durch einen Flur, der zu einem abgesperrten Konferenzraum führte, machten die drei Small Talk: Der Flug, das Wetter, wie viel es in DC zu tun gab.

      Aber diese Nettigkeiten wurden zerschlagen, als Penbrook sie in den Konferenzraum geleitete.

      Er schloss die Tür hinter ihnen und die Drei standen in einem großen Zimmer mit einem eleganten und fein

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