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nach vorn ging.

      Der Nachmittag war indessen schon ziemlich weit vorgerückt; die Sonne stand kaum noch eine halbe Stunde hoch am westlichen Himmel und die Wolken begannen schon die den Tropen eigene, violette Färbung anzunehmen, als Señor Fosca mit seinem Boot an Land fuhr. Statt der erbetenen sechs Mann Wache hatte er sich aber zwölf ausgesucht, die vollständig bewaffnet ihn begleiten sollten, und der Capitain that da auch keinen Einspruch. Er wollte augenscheinlich mit der ganzen Sache nichts zu thun haben.

      Am Land wurde er von den Spitzen der Behörden empfangen, der Alkalde, der Postmeister und der Steuerbeamte – dessen Posten er selber früher einmal auf Tomaco bekleidet hatte – standen an der Landung und die Begrüßung – wenn man überhaupt auf äußere Anzeichen schließen konnte – war eine herzliche.

      Am liebsten hätte Señor Fosca nun allerdings das vorgenommen, was ihm am meisten am Herzen zu liegen schien: die Verhaftung des Hochverräthers – aber das ging doch nicht – der wichtigere Act und zwar die Uebernahme der Insel und die Huldigung des neuen Präsidenten mußte vorausgehen, und die Spitzen der Bevölkerung, von den meisten dort Ansässigen begleitet, begaben sich demnach in das »Regierungsgebäude« (ein Haus, das sich vor den übrigen nur durch einen etwas größeren Umfang auszeichnete), um den feierlichen Act dort vorzunehmen.

      Vorher hatte der Postmeister, der jetzt die Geschmeidigkeit selber zu sein schien und gar nicht so that, als ob er je den geringsten Widerstand gegen Mosquera's Ansprüche geleistet, eine längere und geheime Unterredung mit Señor Fosca, und dann erfolgte in ziemlich summarischer Weise die Uebergabe der Stadt und Insel an den neuen Herrscher, mit der Bestätigung der jetzigen Beamten in ihrem Dienst.

      Es war unterdessen vollkommen dunkel geworden und die beiden »Kriegsfahrzeuge« in dem Canal hatten jedes an ihrem Vormast eine rothe Laterne aufgezogen. Wachen brauchte es nicht an Deck, denn die ganze Mannschaft lag zerstreut darauf herum oder saß plaudernd vorn auf der Back oder auf den Railings. Hinten auf dem Quarterdeck ging der Franzose mit verschränkten Armen auf und ab; der englische Steuermann lag bequem auf einer Bank ausgestreckt und rauchte seine Cigarre.

      Der Franzose hatte seine Jacke neben sich auf dem Steuerrad hängen, jetzt ging er hin und zog sie wieder an.

      »Nun, Bill,« lachte Mr. Culpepper. »Ihr friert doch nicht in der Temperatur?«

      »Das nicht, Sir,« sagte der Mann gleichgiltig, »aber der Thau fängt an zu fallen, und da drüben zieht auch wieder ein Wetter herauf. Wir bekommen eine böse Nacht.«

      »Ob es in dem verbrannten Lande nicht auch alle Tage vom Himmel herunterschüttet!« brummte der Engländer und rauchte ruhig weiter. – Der Franzose beschäftigte sich damit, einen Theil der noch unordentlich umherliegenden Brassen aufzurollen. Eine davon aber, ohne daß es Mr. Culpepper sehen konnte, nahm er und hing sie über Bord, dann stieg er langsam und gleichmüthig über die Railing, ließ sich an dem Tau geräuschlos hinab und verschwand im nächsten Augenblick unter Wasser.

      »Heh, Bill!« rief der Engländer nach einer Weile, ohne jedoch den Kopf zu wenden. – »Wohin wolltet Ihr denn eigentlich, wenn Euch der Alte losgelassen hätte?«

      Er bekam keine Antwort und sah sich jetzt erstaunt um. – Das Deck war leer.

      »Hm!« brummte Mr. Culpepper vor sich hin. »Habe ihn doch gar nicht fortgehen hören – «

      »Du, Juan, da schwimmt ein Fisch!« sagte einer der Leute vorn an Bord. »Wetter! Das muß ein großer Kerl sein. Ich mache meine Angel zurecht, vielleicht fangen wir ihn.«

      Es hatte sich für einen Moment ein dunkler Gegenstand über Wasser gezeigt, verschwand aber sogleich wieder und einige der Leute holten ihr Angelgeräth vor. Es gab wirklich viel Fische dort in der Nähe des Landes und das aufsteigende Gewitter begünstigte den Fang.

      Bill, wie ihn Mr. Culpepper alter Gewohnheit wegen nannte, hieß eigentlich weder Bill, noch Guillaume, sondern Baptiste Lecomb, und hatte unterdeß seine Flucht so keck und rasch ausgeführt, daß er als ein ganz vortrefflicher Schwimmer das Land erreichte und längst zwischen den dunklen Häusern verschwunden war, ehe er an Bord vermißt wurde. Am Land zog er sich vor allen Dingen aus, und rang seine Kleider soweit als möglich trocken, daß er sich nirgends durch die übergroße Nässe verrieth – eine Erkältung brauchte er in dem heißen Clima nicht zu besorgen – und erkundigte sich dann bei dem ersten Eingeborenen, den er antraf, ob kein Europäer, besonders ob kein Franzose in dem Orte wohne. Er befand sich nicht weit von Renard's Haus und als er zu diesem hingewiesen war, machte er keine weitern Umstände einzutreten.

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