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      Zu Guter Letzt

      Zu guter Letzt

      Halt dein Rösslein nur im Zügel,

      Kommst ja doch nicht allzuweit.

      Hinter jedem neuen Hügel

      Dehnt sich die Unendlichkeit.

      Nenne Niemand dumm und säumig,

      Der das Nächste recht bedenkt.

      Ach, die Welt ist so geräumig,

      Und der Kopf ist so beschränkt.

      Dies für Den und Das für Jenen.

      Viele Tische sind gedeckt.

      Keine Zunge soll verhöhnen,

      Was der andern Zunge schmeckt.

      Lasse Jedem seine Freuden,

      Gönn ihm, daß er sich erquickt,

      Wenn er sittsam und bescheiden

      Auf den eignen Teller blickt.

      Wenn jedoch bei deinem Tisch er

      Unverschämt dich neckt und stört,

      Dann so gieb ihm einen Wischer,

      Daß er merkt, was sich gehört.

      Nirgend sitzen todte Gäste.

      Allerorten lebt die Kraft.

      Ist nicht selbst der Fels, der feste,

      Eine Kraftgenossenschaft?

      Durch und durch aus Eigenheiten,

      So und so zu sein bestrebt,

      Die sich lieben, die sich streiten,

      Wird die bunte Welt gewebt.

      Hier gelingt es, da mißglückt es.

      Wünsche finden keine Rast.

      Unterdrücker, Unterdrücktes,

      Jedes Ding hat seine Last.

      Der Fährmann lag in seinem Schiff

      Beim Schein des Mondenlichts,

      Als etwas kam und rief und pfiff

      Doch sehen that er nichts.

      Ihm war, als stiegen hundert ein.

      Das Schifflein wurde schwer.

      Flink, Fährmann, fahr uns übern Rhein,

      Die Zahlung folgt nachher.

      Und als er seine Pflicht gethan,

      Da ging es klinglingling,

      Da warf ein Goldstück in den Kahn

      Jedwedes Geisterding.

      Husch, weg und weiter zog die Schar.

      Verwundert steht der Mann:

      So Seelen sind zwar unsichtbar

      Und doch ist etwas dran.

      Ob er gleich von hinnen schied,

      Ist er doch geblieben,

      Der so manches schöne Lied

      Einst für uns geschrieben.

      Unser Mund wird ihn entzückt

      Lange noch erwähnen,

      Und so lebt er hochbeglückt

      Zwischen hohlen Zähnen.

      Ein Künstler auf dem hohen Seil,

      Der alt geworden mittlerweil,

      Stieg eines Tages vom Gerüst

      Und sprach: Nun will ich unten bleiben

      Und nur noch Hausgymnastik treiben,

      Was zur Verdauung nöthig ist.

      Da riefen alle: Oh, wie schad!

      Der Meister scheint doch allnachgrad

      Zu schwach und steif zum Seilbesteigen!

      Ha! denkt er, dieses wird sich zeigen!

      Und richtig, eh der Markt geschlossen,

      Treibt er auf's neu die alten Possen

      Hoch in der Luft und zwar mit Glück,

      Bis auf ein kleines Mißgeschick.

      Er fiel herab in großer Eile

      Und knickte sich die Wirbelsäule.

      Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm

      So äußert sich das Publikum.

      Wenn die Tante Adelheide

      Als Logierbesuch erschien,

      Fühlte Fritzchen große Freude,

      Denn dann gab es was für ihn.

      Immer hat die liebe Gute

      Tief im Reisekorb versteckt

      Eine angenehme Tute,

      Deren Inhalt köstlich schmeckt.

      Täglich wird dem braven Knaben

      Draus ein hübsches Stück beschert,

      Bis wir schließlich nichts mehr haben

      Und die Tante weiter fährt.

      Mit der Post fuhr sie von hinnen.

      Fritzchens Trauer ist nur schwach.

      Einer Tute, wo nichts drinnen,

      Weint man keine Thräne nach.

      Gestützt auf seine beiden Krücken,

      Die alte Kiepe auf dem Rücken,

      Ging durch das Dorf ein Bettelmann

      Und klopfte stets vergeblich an.

      Erst aus dem allerletzten Haus

      Kam eine gute Frau heraus,

      Die grad den dritten Mann begraben,

      Daher geneigt zu milden Gaben,

      Und legt in seines Korbes Grund

      Ein Brod von mehr als sieben Pfund.

      Ein schmaler Steg führt gleich danach

      Ihn über einen Rauschebach.

      Jetzt hab ich Brod, jetzt bin ich glücklich!

      So rief er froh, und augenblicklich

      Fiel durch den Korb, der nicht mehr gut,

      Sein Brod hinunter in die Fluth.

      Das kommt von solchem Übermuth.

      In der ersten Nacht des Maien

      Läßt's den Hexen keine Ruh.

      Sich gesellig zu erfreuen,

      Eilen sie dem Brocken zu.

      Dorten haben sie ihr Kränzchen.

      Man verleumdet, man verführt,

      Macht ein lasterhaftes Tänzchen,

      Und der Teufel präsidiert.

      Willst du gelobt sein, so verzichte

      Auf kindlich blödes Wesen.

      Entschließ dich, deine himmlischen Gedichte

      Den Leuten vorzulesen.

      Die Welt ist höflich und gesellig,

      Und eh man dich beleidigt,

      Sagt wohl ein jeder leicht, was dir gefällig,

      Denn keiner ist beeidigt.

      Sie

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