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      Von Wut und Hass bis zur Zerstörung

      Bleiben wir einmal bei der zweiten Phase hängen. Es ist überaus wichtig zu realisieren, was hier passieren kann. Sie sehen die Trennung nun realistisch und nehmen sie zur Kenntnis. Ihr großes Lebenswerk geht in die Brüche, ein Traum ist zerstört. Nicht selten sehen sich Betroffene ruiniert. Ja, es ist auch finanziell eine Pleite, denn es muss geteilt werden – vom Bett bis zum Kleiderschrank, von der Küche bis zur Waschmaschine. Was man bisher gemeinsam nutzen konnte, fällt jeweils einem zu. Waschmaschine, Ehebett, Kühlschrank und noch vieles mehr lassen sich nicht teilen. Viele Dinge müssen neu angeschafft werden, das kostet Geld. Nicht selten entlädt sich jetzt Ihre ganze Wut auf den oder die Ex. Sie sinnen auf Rache und starten in einen Krieg. Ihr Ex/Ihre Ex sollen wenigstens leiden, Schmerzen empfinden, bestraft werden. Nicht umsonst erlebt man häufig bei der Scheidung einen Rosenkrieg. Da werden Autos zerkratzt; nächtlicher Telefonterror kommt vor; man greift die Neue oder den Neuen an. Nicht selten resultieren anonyme Anzeigen beim Finanzamt über Steuerhinterziehung aus solchen Trennungs-Dramen. Wut regiert den Trennungsschmerz. Man ist auf Zerstörung aus. Was bleibt da eigentlich noch von der einst so harmonischen Partnerschaft übrig? Im Streit zeigt sich doch gerade, dass diese Beziehung längst kaputt war.

      Neuerdings rächt man sich vermehrt mit intimen Fotos oder Filmen aus besseren, harmonischen Tagen im Internet und verbreitet kompromittierende Meldungen in den sozialen Netzwerken. Schnell brandmarkt der Trennungsschmerz (siehe nächstes Kapitel).

      Trennungs-Apps helfen, Schmerz zu überwinden

      Es gibt inzwischen sogar Trennungs-Apps, die dabei helfen, den Ex oder die Ex zu vergessen und den Trennungsschmerz zu überwinden. Denn das alltägliche Leiden ist ja heutzutage in den sozialen Medien allgegenwärtig. Es gibt deshalb spezielle Anwendungen, die eine schnelle Hilfe versprechen. Aber machen Sie sich dabei auf etwas gefasst, denn es sind teils heftige Maßnahmen.

      Nach welchem Drehbuch laufen denn die Trennungsdramen in den sozialen Netzwerken ab? Es ist ein Drama in sieben Akten:

      1 Man blockt erst einmal seinen Ex oder seine Verflossene – eine reine Trotzreaktion. Das geht heutzutage ganz einfach, indem bestimmte Personen blockiert werden und so keinen Zugang mehr haben. Man will nicht zulassen, dass die Ex weiter im eigenen Profil stöbern und aus der Chat-Historie erkennen kann, mit wem man gerade neu anbandelt. Manche sind dann aber doch wieder so neugierig und bitten einen guten Freund oder Freundin, ihn doch mal ins Profil der Ex reinschauen zu lassen, wo er sich vorher dann angemeldet hat.

      2 Danach ent-freundet oder ent-liebt man sich – aus Trotz, um das Schluss machen auch klar zu demonstrieren. Und wo könnte man es besser praktizieren als in den sozialen Netzwerken. Denn das ist ja heutzutage die wichtigste Kommunikationsform.

      3 Es folgt so eine Art Versöhnung, man befreundet sich neu, weil man ja neugierig ist, was der/die Ex so macht. Man will wieder in den Account des/der Ex. Man ist ja neugierig und will wissen, was da neu am Start ist.

      4 Jetzt wird es spannend: Man liest die Chronik des jeweils anderen, weil man ja nun doch wissen will, ob sie/er eine(n) Neuen hat.

      5 Man schaut gierig die Profile derjenigen an, die die Ex offenbar neu kennengelernt hat.

      6 Man wird heftig eifersüchtig über die neuen Bekanntschaften des Verflossenen.

      7 Jetzt setzt man so genannte strategische Statusmeldungen ab wie „Wunderbarer Tag, nie glücklicher als jetzt!“ Damit will man die Ex eifersüchtig machen, suggeriert ein glückliches Leben in guten neuen Händen. Im Prinzip ist es ein Sandkasten-Kinderspiel. Die Betroffenen wollen dokumentieren, dass sie nicht leiden und tun so, als ob es ihnen blendend ginge. Manche hoffen gar auf ein Wiedersehen. Früher zerriss man alte Liebesbriefe und machte um Arbeitsplatz und Wohnung des/der Ex einen weiten Bogen. Aber so läuft es heutzutage übers Internet. Es ist so einfach, dem Ex eins auszuwischen. Man braucht keinen Helfer mehr, der dem verflossenen Partner etwas steckt. Es ist ein Klick, und Sie können sicher sein, dass die Mitteilung in Ihrem Profil gierig gelesen wird.

      Nun gibt es sogar Apps, die gegen solche Schnüffeleien in den Profilen nach einer Trennung Hilfe bieten sollen. Diese blenden sämtliche Posts z.B. auf Facebook diskret aus sowie Links und Likes, die allesamt mit dem Namen des/der Ex verknüpft sind. Das will diese App alles selbst übernehmen, ohne dass es jemand überhaupt bemerkt. Sie müssen also nicht mehr selbst die Taste „blockieren“ betätigen, ausblenden oder sehr umständlich Markierungen von Fotos entfernen. Entfreunden geht heute also viel einfacher. Noch etwas Interessantes bietet diese App: Sie speichert alle ausgeblendeten Nachrichten in einem geheimen Album – falls Sie sich ja doch noch mal näherkommen und über alte Zeiten wieder lachen können. Pikanterie am Rande: Die „American Heart Association“ bekommt einen Teil der Erlöse dieser App – so helfen gebrochene Herzen echt kranken Herzen bei deren Heilung.

      Nicht nur für Facebook braucht man solche Hilfen, sondern auch in anderen Netzwerken. So hilft z.B. eine Browser-Anwendung dabei, alle Internetseiten und Mails zu durchforsten und alles mit dem Namen des/der Ex verschwinden zu lassen, sogar Tweets und Nennungen auf Twitter lassen sich so filtern.

      Last but not least bleibt das Handy, wo ja die Nummer der/des Ex gespeichert ist: Installieren Sie auf einem Smartphone eine spezielle Block-App, dann passiert folgendes: Wählen Sie aus Versehen dann doch mal die Nummer des/der Ex, geht die beste Freundin oder der beste Freund ran. Die/der hat die Blocker-App nämlich installiert (und dort die Nummer der/des Ex eingegeben) und Sie werden automatisch eben zur besten Freundin oder zum besten Freund weitergeleitet. Sie bekommen also nicht Ihre Ex oder Ihren Ex an den Apparat. Das darf Ihnen aber nur einmal passieren, denn falls Sie die Freundin oder den Freund nämlich wegdrücken und anschließend doch den/die Ex anrufen, beschimpft Sie die App öffentlich auf der eigenen Facebook-Pinnwand dafür. Vielleicht ist es dann ja doch besser, auf die einsame Insel ohne Internet zu flüchten.

      Nicht selten benutzen Prominente auch den Fotodienst Instagram, um sich am Ex zu rächen oder doch subtile Botschaften auszusenden, die etwa so klingen wie „Wollen wir uns wieder versöhnen?“

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