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      Stefan Häring

      Tamiehland

      Firah`s Mission Hoffnung

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Einführung

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Die Entscheidung

       Impressum neobooks

      Einführung

      Es war zu der Zeit, als es noch Feen, Zauberer und Wunder auf dieser Erde gab. Ein zwölfjähriger Junge, mit dem Namen Firah, verließ sein Heimatdorf Nesse, um zur Burg des Herrschers von Tamiehland zu gehen. Dort wollte er auf dem Markt, der täglich auf dem Innenhof der Burg stattfand, ein paar seidene Rosen für seine Mutter erwerben. Sie hatte am nächsten Tag Geburtstag und liebte diese Art von Blumen über alles, da sie ewig hielten und nie verwelkten. Er hätte sie auch in seinem Dorf bekommen können, aber auf der Burg war die Auswahl größer und außerdem waren sie dort auch billiger. Er hatte nur fünf Leks (Währung in Tamiehland), die er sich in den letzten Wochen durch harte Arbeit in der Nachbarschaft verdient hatte. Natürlich wollte er soviel wie möglich für sein Geld bekommen und so machte es ihm auch nichts aus, wenn er pro Strecke drei Stunden laufen musste. Gemächlichen Schrittes ging er den ungepflasterten Weg, der sein Dorf mit der Burg verband. Erst nachdem er den Wald, durch den ihn der Weg führte, verließ, fiel ihm auf, das heute kaum jemand auf dem Weg zur Burg war, auch kam ihm fast niemand entgegen. Schon bald konnte er die Burg in der Ferne erblicken und als er noch knapp fünfhundert Meter bis zur Zugbrücke zurückzulegen hatte, erblickte er die Wachen. Sie kontrollierten alle Leute, die in die Burg rein oder raus wollten. Das war weiter nichts ungewöhnliches, man wurde immer kontrolliert, aber noch nie hatte er so viele Soldaten vor dem Burgtor gesehen. Er dachte noch über die möglichen Gründe dieses starken Aufgebotes nach, da kamen ihm zwei Frauen entgegen. Sie waren unauffällig gekleidet und trugen einige Waren, die sie sicher auf dem Markt erstanden hatten, bei sich. Die eine hatte ein türkisfarbenes Kleid und langes, schwarzes Haar, welches nach hinten zu einem Zopf gebunden war. In einer Basttasche trug sie einige Früchte, mit der anderen Hand hielt sie einen wunderschönen Strauß Margeriten. Der Körper der neben ihr laufenden Frau war mit einem rotgrünem Kleid bedeckt. Sie schien etwas jünger als ihr Weggenossin zu sein und hatte ebenfalls eine Basttasche in der Hand, deren Inhalt Firah aber nicht erkennen konnte. Er konnte nicht umhin, einen Teil ihrer Unterhaltung mit anzuhören. Was aber einige Fragen, die er wegen der Soldaten hatte, beantwortete.

      "Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich heute nicht auf den Markt gegangen", sagte die Frau, die die Blumen trug. "Ich wäre im Dorf geblieben und erst nächste Woche gegangen, wenn sie den Übeltäter gefasst haben."

      "Aber du weißt doch nicht, was letzte Nacht genau passiert ist", gab die andere zurück. "Es sind doch alles nur Vermutungen, was wir gehört haben. Niemand kennt bisher die genaue Uhrzeit oder die genaue Täterzahl. Vielleicht weiß man bei unserem nächsten Besuch...."

      Mehr konnte Firah nicht verstehen, da die beiden Frauen aus seiner Hörweite verschwunden waren. Er überlegte von neuem, was dort wohl passiert sein könnte, was dieses Aufgebot von Soldaten rechtfertigte. Mord, Ausbruch von Gefangenen oder ähnliches kam ihm in den Sinn. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als er nach vier Minuten am Burgtor ankam und von einem Soldaten angesprochen wurde.

      "Was willst du hier auf der Burg?" fragte er und ohne auf eine Antwort zu warten, führ er fort. "Wie heißt du? Wo kommst du her?"

      Während Firah antwortete, sahen ihn der Soldat und zwei seiner Kameraden gespannt an. Sie hatten ihre allseitsbekannten blauen Uniformen an und auch ihre metallenen Helme hatten sie auf ihrem Häuptern. Jederzeit waren sie bereit ihre Langsäbel zu ziehen und Firah zu verhaften. In ihren durch die Helme schattigen Gesichtern konnte man ihre Entschlossenheit erkennen, mit welcher sie ihren Auftrag erfüllen würden.

      "Ich heiße Firah und komme aus dem Dorf Nesse. Ich möchte auf dem Markt ein paar besondere Blumen für meine Mutter kaufen. Sie wird morgen vierzig und ich möchte ihr eine Freude damit machen.

      „Na gut, du kannst passieren. Lass dir aber von mir folgendes sagen: Gestern sind unserem Herrscher Kasmir alle Schätze gestohlen worden. Niemand weiß wo sie sind und wer es getan hat. Solltest du etwas Verdächtiges hören oder sehen, melde es uns sofort. Kasmir hat den zehnten Teil des Schatzes als Belohnung festgesetzt. Es lohnt sich also seine Ohren und Augen offen zu halten und alles noch so unwichtig scheinende umgehend zu melden. Es ist unwahrscheinlich, dass der Schatz schon aus der Burg geschafft wurde. Nun geh deines Weges und gedenke meiner Worte."

      Firah verabschiedete sich und beteuerte, er würde im Falle, ihm käme etwas zu Ohren, es sofort melden. So durchschritt er den Torbogen und nach zwanzig Metern erblickte er hinter einem Vorsprung zwei merkwürdige Gestalten. Ihre Körper sahen völlig gleich aus, auch in ihren Gesichtern war kein Unterschied zu erkennen. Firah schätzte ihr Alter auf über hundert, wenn nicht sogar noch älter. Auch ihre Kleidung war identisch, nur in der Farbe unterschieden sie sich. Von dem einen war alles rot und von dem anderen war alles grün. Firah hatte noch nie solch einen Stoff gesehen, durch die Farben, schimmerte es golden und es kam ihm so vor, als wenn sie nicht auf dem Boden stehen würden. Wenige Millimeter über den Boden schienen sie zu schweben.

      "Sehr merkwürdige Gestalten", dachte Firah bei sich und setzte seinen Weg ohne anzuhalten fort. Doch im nächsten Augenblick sprach einer von ihnen ihn an.

      "Hallo, Firah. Komm doch bitte mal zu uns herüber. Wir müssen mit dir reden."

      Völlig erschrocken verharrte er in seinem Schritt und schaute die zwei Gestalten nun noch genauer an. Zuerst wollte er zurückweichen, doch dann spürte er, dass ihm von ihnen keine Gefahr ausging. Ihm war es aber unerklärlich, woher dieses Sicherheitsgefühl kam. Noch nicht einmal vor fünf Minuten, wurde er gewarnt,

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