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fahren mit der Nachtfähre, da können wir die meiste Zeit schlafen, sagt Ole. “„Wohin fahrt ihr denn?“ fragt Ute. „Nach Schottland, in ein Hotel oder so“, antwortet Pia gelangweilt. An ihrer Stimme kann Ute schon hören, dass sie keine Lust hat. „Ich war auch schon mal in Schottland, es ist da ganz toll! erwidert Ute. „Wo warst du denn, ich meine in welcher Gegend?“ fragt Pia neugierig. „In der Nähe von London in einem alten Schloss“, erzählte sie mit strahlenden Augen. „Warst du auch bei der einen Burg, wo es das riesige Monster gibt, “ fragt Ole. Ute und Pia lachen, nur Ole schaut ernst: „Ich glaube, dass es wirklich so ein Ding dort im See gibt, sagt er.“ Die beiden andere Lachen nun richtig laut: „Hahaha!“ Das ist mir egal, denkt Ole sich. „Im Fernsehen habe ich mal eine Reportage über Loch Ness gesehen, die fand ich sehr interessant!“ erwidert er. „Na kommt mit rein, sonst wachsen uns noch Wurzel vor der Haustür!“ sagt Ute. „Ich zeige euch, wo Struppie dieses Mal schläft“.

       Sie laufen einen langen Flur entlang, der zum hinteren Teil des umgebauten Landhauses führt. In der Mitte gibt es einen großen Raum, von dem es aus zu den einzelnen Boxen für Hunde geht. Nach vorne hin, sind alle Boxen vergittert, so dass Struppie alle anderen Hunde freundlich begrüßen kann. Struppie fühlt sich hier gleich wohl. Er geht erst mal seine Runde, begrüßt die anderen Hunde schnüffelnd. Durch das große Tor geht es ab in den Garten, der komplett eingezäunt war. „Die Boxt dort hinten ist noch frei“, Ute zeigt in die Richtung. Ole bringt, von Struppie gefolgt den Korb dahin. Am liebsten würde ich ihn mitnehmen, aber das geht ja nicht, denkt Ole. Eine ganze Weile unterhalten sie sich noch über Tiere. Pia schaut auf die Uhr: „ Oh, so spät ist es schon? Wir müssen noch das Auto packen.“ Ohne groß Abschied zu nehmen von Struppie, gehen beide los zur Tür, denn das ist immer sehr schwer. „So, pass gut auf unseren Hund auf, bis in zwei Wochen“, sagt Pia zum Abschied. „Tschüss, und viel Spaß im Urlaub“, wünscht Ute ihnen. Aufgeregt rennt Struppie hinter ihnen her, so dass Ute ihn zurück halten muss. Traurig Guckt Ute ihn an, geht in die Hocke, und spricht tröstende Worte zu ihm dabei streichelt sie Struppie den Kopf. Dass kennt sie von den Hunden. Sie fressen wenig, bis Herrchen zurück ist, doch das wichtigste ist, dass sie Wasser trinken. Er legt seinen Kopf auf ihr Bein und guckt sie ganz traurig an.

      Koffer packen

       Schnell laufen die Geschwister nach Haus. Der Vater ist mittlerweile auch nach Haus gekommen und sitzt in der Küche an Zeitung lesen. Er musste noch bis auf den letzten Tag arbeiten. „Hallo Papa, soll ich dir einen Tee machen?“, fragt Pia ihn. „O ja das wäre toll, bei der Arbeit war es heute sehr anstrengend“, erzählt ihr Vater. „Was hast du denn so gemacht?“, will sie wissen. „Wir mussten eine Kuh untersuchen“, erklärt er Ihr ausführlich und in allen Einzelheiten. Er liebt seinen Beruf. Den heißen Tee stellt sie vor ihm hin. „Wo ist Mama denn?“ fragt er. „Sie sitzt beim Frisör und geht anschließend zur Bank, antwortet Pia.“ „ Hast du deine Tasche schon gepackt?“ will ihr Vater wissen. „ Ja, die steht schon hier unten bei der Treppe, Ole seine Tasche auch“, schmunzelte sie. Meine Tasche auch? Das kann ja gar nicht sein!“, ertönt Ole hinter ihr im Flur. Zufällig hat er das gehört. Mit einem nachdenklichen Blick sagte er das, geht zur Treppe, zu den Koffern und Taschen. Tatsächlich, hinter den anderen, ganz hinten entdeckt er seine Tasche. Er greift danach und in demselben Moment verliert er das Gleichgewicht, fällt über die Koffer und Taschen, wobei einige umkippen. Durch das dumpfe Gepolter angelockt, stehen Pia und ihr Vater mit einer Kamera, die gerade griffbereit lag, da, zu fotografieren. Bevor er was sagen kann, wird er vom Blitz geblendet. „Au, Aua mein Schienenbein. So ein Mist aber auch! Wer hat denn meine Tasche gepackt? Du?“, will er von Pia wissen. „Nö, ich doch nicht“, antwortet sie frech. Papa reicht Ole die Hand, zieht ihn hoch. „Brauchst gar nicht so zu lachen“, meint Ole zu Pia gewandt, reibt sich den Arm und schnappt sich seine Tasche. Oben kippt er die volle und schwere Tasche aufs Bett aus: „Das sieht ganz nach Pias Werk aus“, sagt er zu sich selbst, als es schon wieder blitzt. Er hört Pia `s unterdrücktes Lachen, die noch im Flur noch steht.

       Er greift sich das menschengroße Knochengerippe, aus seiner Wissenschafts-Ecke, montiert einen Arm ab. Schnell und auf leisen Sohlen schleicht er zur Tür. Er hält das ganze so fest, dass er mit der knochigen Hand ihr Bein um die Ecke berührt. Sie giert und schreit nur noch so rum: „ Hilfe! “Als sie hinguckt und sieht was es ist schreit sie noch lauter: “III.. III… IIIII“. Ole liegt auf dem Boden zu grölen, als der Papa hoch kommt. Schnell kapiert er das Geschehen und fängt auch an zu lachen. „Hey, was habt ihr denn, ich will auch mit Lachen!“, steht die Mama fragend hinter ihnen, die gerade wieder da war. Natürlich muss auch sie lachen Nun kann Pia auch nicht anders und stimmt mit ein, ihre Wut ist mittlerweile verflogen. Als etwas Ruhe einkehrte, lassen sie es sich ausführlich von beiden erklären. Schließlich wollen sie Frieden unter den Geschwistern bei der Fahrt haben. Pia ist trotzdem ziemlich sauer. Sobald die Eltern wieder runter gegangen sind, springt sie zu Ole hin und boxt ihn am Arm. „Hey, was soll das denn? Aua, spinnst du jetzt?“ Er packt ihre Hände und hält sie fest. Sie versucht sich los zu reißen, schafft es aber nicht. „Nun las schon los!“ jammert sie vor Schmerzen. „Versprich mir, mich nicht mehr zu foppen, ich hab ja doch die besseren Einfälle, wie du nun gesehen hast“, sagt er grinsend zu seiner Schwester.

       Pia geht nochmals in ihr Reich und überlegte was sie noch einpacken könnte. In ihrer roten Umhängetasche packt sie ein Reisetagebuch aus Naturpapier ein, welches sie sich extra gekauft hat. Sie hat sich vorgenommen mehr auf die Natur Acht zu geben. Hinzu kommen eine kleine Taschenlampe, ein Block, eine Federmappe, Schmuck und ihr gesamtes Taschengeld. Als sie endlich fertig ist, stellt sie ihre letzte Tasche zu den andern hin. „Schön, dass du kommst, kannst mir beim Auto packen helfen“, freut sich die Mama. „Ole, in zwei Stunden geht’s los!“ ruft Pia nach oben: „Helfe doch mal bitte mit die Taschen ins Auto zu tragen!“ Er kommt sogar runter. „Nanu, was ist denn jetzt los?“ Mit erhobener Hand geht die Mutter zu Ole und fühlt seine Stirn. „Fieber hast du aber nicht!“, meint sie. Dazu meint Ole nur: „Ich will ja auch so schnell wie möglich los fahren, Mama.“ „Ach deswegen hilfst du! Ich habe mich schon gewundert“, sagt sie. Nach langem hin und her packen, ist es endlich geschafft, das Auto platzt aus allen Nähten. Essen und Getränke sind griffbereit.

       Mittlerweile ist es schon dunkel geworden. Pia geht rein und sucht sich noch schnell ein Buch für die Fahrt, das hatte sie vergessen. Wie es Struppie wohl geht? Denkt sie im Vorbeigehen seines Lieblingsplatzes. In der Küche klappert es. Pia geht dort hin, um nachzusehen wer den Lärm veranstaltet: „Was machst du jetzt denn? Ich denk wir fahren gleich los?“ fragt Pia erstaunt. „Wir wollen noch zu Hause essen, dass ist günstiger“ findet die Mutter. Dieses Mal sind die Kinder sehr schnell mit dem Essen fertig. „Papa, kannst du deinen Kaffee schneller trinken? Wir wollen endlich los!“, drängelt Pia. „Nun mal ganz langsam, einen Kaffee trink ich noch, und dann geht’s los“, erwidert der Vater in einem tiefen Ton. Kurz darauf ertönt die Flimmerkiste. Doch es kommt nichts Besonderes um die Zeit, nur für kleine Kinder. Nach kurzer Zeit stehen sie wieder nervös in der Küchentür. „Seid ihr nun endlich soweit?“ quengeln die Beiden. „Jaaa, gleich! Nun fangt doch nicht an zu Nerven!“ sagt die Mama beim Abräumen. Pia und Ole gehen nach draußen. „Oh, mir fällt gerade ein, dass ich mein Fernglas vergessen habe, “meint Ole rennt rein, um es zu hohlen. Pia sitzt schon im Auto zu lesen, als ihre Eltern einsteigen, und los fahren.

      Los geht ´s

       Nach einigen Minuten hat Ole das Fernglas gefunden, schnappt es und rennt runter. Auf der Treppe hört er, dass das Auto seiner Eltern weg fährt. „Hey!!“ schreit er. „Ich will auch mit!“ Die Tür ist zu. Hektisch sucht er den Schlüssel. Nichts – Scheiße! denkt er, da fällt ihm ein, dass es nur einen Schlüssel gibt, den anderen hat er verloren. Nun sitzt er auf der Treppe, den Kopf auf die angezogenen Knie gelegt und weiß nicht recht was er machen soll. Beim Kiosk, der einen Kilometer entfernt liegt, halten sie an. Der Vater

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