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Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757-1831), Spross eines alten, nassauischen Adelsgeschlechtes, gehörte zu den bedeutendsten preußischen Reformern, als nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon bei Jena und Auerstedt Preußen dem Untergang geweiht zu sein schien. Der begnadete Organisator wurde durch sein politisches Wirken, seine Bedeutung für die Entwicklung des deutschen Nationalgefühls und seine wissenschaftspolitischen Initiativen zu einer der bedeutenden Figuren der deutschen Geistesgeschichte. Nach dem Sturz Napoleons begründete er die Monumenta Germaniae Historica (MGH), die die Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft seit dem frühen 19. Jahrhundert entscheidend prägte – bis heute. Hans Fenske schreibt einen bestens formulierten, gut lesbaren und intelligenten biographischen Essay, der den widersprüchlichen Charakter Steins differenziert analysiert.

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Ist zum Dritten Reich nicht alles gesagt? Oder hat die Wissenschaft – im Gegenteil – nicht einen ganz neuen, breiteren Blickwinkel auf diese Zeit? Sir Richard Evans, der führende englische Experte zum Dritten Reich, zeigt in seinem wegweisenden Werk den Umbruch, der in den letzten beiden Jahrzehnten stattgefunden hat: Längst steht nicht mehr Deutschland allein im Fokus der Geschichtsschreibung, der deutsche Nationalsozialismus wird als Teil eines globalen Imperialismus angesehen. Inwiefern haben die Gewaltmechanismen der deutschen Kolonialisten in Afrika den späteren Genozid von Auschwitz vorbereitet? Waren Volkswagen und Krupp nicht schon damals zentrale Unternehmen der Weltwirtschaft? Und auch wenn niemand an der Singularität von Auschwitz zweifelt, welche Muster des Genozids finden sich in anderen Ländern wieder? Mit souveräner Sachkenntnis macht Evans die vielschichtigen Prozesse anschaulich. So eröffnet dieser Band ganz neue, erhellende Einsichten zur deutschen Zeitgeschichte.

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»Wir haben keine Vergangenheit«, räsonierte Hitler über die verzweifelten Versuche der SS-Archäologen, die in den Wäldern Germaniens nach den Vorfahren der Deutschen gruben und lediglich Scherben zu Tage förderten. Die Vergangenheit einer Rasse, so Hitler, auf welche die Deutschen stolz sein könnten, befand sich deshalb in Griechenland und in Rom. Die Inszenierung dieser erlogenen Abstammung breitete sich folgerichtig im öffentlichen Raum aus: in der neo-römischen Architektur, in der neo-griechischen Nacktheit in Kunst und Sport, in den Feldzeichen und Standarten der Aufmärsche oder in der antikisierenden, pathetischen Ästhetik der Parteitage. Was eignete sich besser als Sparta, um einen neuen Menschen zu schaffen? Welches Beispiel konnte besser sein als Rom, um ein Imperium, ein Weltreich aufzubauen? Die bahnbrechende Darstellung von Johann Chapoutot belegt akribisch anhand zahlreicher Beispiele die totalitäre Instrumentalisierung der Antike für ein verbrecherisches Weltbild.

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Am 10. Mai 1940 griffen deutsche Truppen Belgien an, erst im September 1944 mussten sie das Land räumen. In der Zwischenzeit wurden Tausende von Juden gefangengenommen und nach Auschwitz deportiert. Dieses Drama, von der deutschen Geschichtswissenschaft bisher noch nicht untersucht, stellt Insa Meinen hier mit großer Sachkenntnis dar. Wie konnten die Deutschen weitgehend unbehelligt die jüdische Bevölkerung in ihre Gewalt bringen, wo doch die belgischen Behörden und die Polizei weit weniger an diesen Aktionen beteiligt war als etwa in Frankreich und den Niederlanden? Wie reagierten die Juden selbst? Welche deutschen Dienststellen waren an der ›Endlösung‹ beteiligt? Das Buch stützt sich auf bisher unveröffentlichte Quellen aus deutschen, belgischen und französischen Archiven.

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In geheimer Mission für den Herzog von Württemberg Juni 1776: Bei einem geheimnisvollen nächtlichen Treffen im Ludwigsburger Schlosspark entrinnt Carl von Schack, der Kopf der herzoglichen Landesgeheimpolizei, nur knapp einem Anschlag. Und die schöne Frau, die ihm – so vermutet er – eine Botschaft überbringen sollte, liegt ermordet am Treffpunkt. Herzog Carl Eugen bestellt Schack am nächsten Tag zu sich. Als Spezialist für politische Umtriebe soll er in den äußersten Südwesten des Herzogtums, in die Grafschaft Mömpelgard reisen, die sich der französische Hof durch geschickte Intrigen einzuverleiben versucht. Die gefährliche Mission führt Schack bis nach Paris – und in ein Netz aus Täuschungen und Hinterlist. Sein Tun ist nicht ohne Brisanz, denn die Zeiten sind turbulent. In Nordamerika beginnt der Unabhängigkeitskrieg, von Frankreich und seinem König Ludwig XVI. unterstützt. Paris erlebt den Höhepunkt der Aufklärung und die ersten Schatten der kommenden Revolution zeichnen sich ab. Vor dem Hintergrund dieser Geschehnisse erzählt Heiger Ostertag eine spannende Geschichte aus Intrigen, Politik und Liebe.

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Walther Rauff war Naziverbrecher, Überzeugungstäter und ein Phantom der deutschen Nachkriegsjustiz. Er war verantwortlich für die Entwicklung der Gaswagen, dem ersten systematischen Mordinstrument des Dritten Reichs, und diente auf verschiedenen Posten bei der Umsetzung des Holocaust, unter anderem als Chef des berüchtigten Sonderkommandos Palästina. Nach Gefangennahme durch die Amerikaner 1944 und erfolgreicher Flucht fand er zunächst im syrischen Geheimdienst einen neuen Arbeitgeber, um sich schließlich in Südamerika eine neue Existenz aufzubauen. Er war für den deutschen Nachrichtendienst tätig, während die bundesrepublikanische Justiz gleichzeitig nach ihm als Kriegsverbrecher fahndete. Bei seiner Beerdigung 1984 in Chile zeigten alte Kameraden den Hitlergruß. Erst zu Beginn des 21. Jh.s lüftete sich das Dunkel um seine klandestine Existenz, als Akten der CIA und des MI5 veröffentlicht wurden. Martin Cüppers schreibt die erste Biographie dieses exemplarischen deutschen Täters.

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›Der vergessene Weltkrieg‹ ist die bisher nicht geschriebene Meistererzählung, die faszinierende, großartige Darstellung eines unbekannten, neu zu entdeckenden Weltkrieges: des Krieges in Osteuropa von 1912 bis 1923. In unserer Geschichtserinnerung reduziert sich der Erste Weltkrieg auf den Stellungskrieg und die Materialschlachten in Nordfrankreich. Welche unermesslichen Tragödien sich im Osten abspielten, ist aus dem Bewusstsein gestrichen. Die Schauplätze reichen vom 1. Balkankrieg 1912 über den habsburgischen Teil der Ukraine bis nach Russland Anfang der 20er Jahre. Schon der Zuschnitt der beiden Bände – ›1912–16 Imperien‹ und ›1917–23 Nationen‹ – ist faszinierend neu. Die Perspektive weitet sich aber noch inhaltlich, denn im ethnisch und religiös zerklüfteten Osten wird der Krieg rasch zu einem ›Rassenkrieg‹ und bildet so den Auftakt zum größeren Rassenkrieg 20 Jahre später. Ein Werk, dass »noch viele Jahre lang gelesen und diskutiert werden wird«, so Professor Timothy Snyder.

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In jeder Gemeinde Deutschlands stehen Denkmäler für die Kriege 1870/71, 1914–1918 und 1939–1945: triumphale Siegesmale für den Deutsch-Französischen Krieg, Gefallenendenkmäler für die verlorenen Weltkriege. In allerjüngster Zeit erst wurden das Ehrenmal der Bundeswehr und das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma geweiht, werden Stolpersteine zur Erinnerung an ermordete Juden in den Boden vor deren ehemaligen Wohnhäusern eingelassen. Betrachtet man den Wandel in der Gedenkkultur an die Kriege in Deutschland und an die Opfer von der napoleonischen Zeit bis heute, so entsteht ein Beitrag zur politischen Mentalität, der all die dramatischen Umbrüche der jüngeren Geschichte widerspiegelt. ›Sedantag‹ und ›Volkstrauertag‹, Denkmäler in Frankfurt oder Hamburg, in Magdeburg, Mainz oder in ländlichen Gebieten: Sie alle vermitteln Kulturgeschichte im Alltag und zeigen eindrücklich, wie unser Umgang mit der Geschichte sich wandelt.

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Als muslimischer Krieger zog er mit dem Heer des Sultans gegen Wien, als christlicher Maultierknecht arbeitete er für den bayerischen Kurfürsten – die Lebensreise des Anton Achmet, von der dieses Buch berichtet, dürfte selbst für die an Abenteuern überreiche Zeit des Barock ohne Beispiel gewesen sein. Der Janitschar vom Schwarzen Meer gelangte über Belgrad, Wien und München tief ins Abendland, das zu seiner neuen Heimat wurde. Er begleitete den bayerischen Kurfürsten ins Exil bis nach Paris – an den Hof des Sonnenkönigs. Wie der Grenzgänger zwischen den Weltreichen und Religionen lebte, welche Menschen er kannte, unter welchen Bedingungen er arbeitete – all dies lässt sich in dieser historischen Expedition ins ›Eiserne Zeitalter‹ nacherleben.

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Die USA verfügen nicht nur über die älteste demokratische Verfassung der Welt. Seit der Unabhängigkeit war das Land fast ununterbrochen in militärische Konflikte verwickelt. Wie geht das zusammen: Demokratie und Krieg? »To make the world safe for democracy«: mit diesem Ziel warb Präsident Wilson 1917 für Amerikas Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Kriegeintritt und Kriegführung begleiten seither eine Propaganda, die das Bild bemüht, Amerika kämpfe gegen das Böse in der Welt. Doch kann es einen ›democratic way of war‹ geben? Dieses Buch gibt erstmals einen vollständigen und kritischen Überblick über Amerikas Kriege von den ersten Anfängen der kolonialen Gesellschaften bis in die Gegenwart. Es zeigt Gemeinsamkeiten und Muster in der amerikanischen Außenpolitik und befasst sich mit den historischen Parallelen der Kriegsgründe, der Rechtfertigungen und der Rhetorik US-amerikanischer Politiker.