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Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.
Dr. Robert Daniel war zu Tode erschöpft. Seit geraumer Zeit hatte er nicht mehr pünktlich Feierabend machen können, war oft bis Mitternacht in der Klinik gewesen, hatte sowohl mittags als auch abends in der Praxis Überstunden gemacht und war nicht selten am Wochenende zu Notfällen gerufen worden. Auch jetzt war er wieder einmal unterwegs zur Waldsee-Klinik, dabei wußte er schon gar nicht mehr, wie er sich noch auf den Beinen halten sollte, aber das hätte er natürlich niemals zugegeben. Wenn eine Patientin seine Hilfe brauchte, stellte er alles andere zurück – vor allem auch seine eigene Gesundheit, die im Moment ziemlich angeschlagen war. «Robert, um Himmels willen, wie sehen Sie denn aus?» fragte der Chefarzt Dr. Gerrit Scheibler dann auch erschrocken, als er Dr. Daniel in der Eingangshalle begegnete. Dieser winkte hastig ab. «Ich bin in Eile.» «Wie immer», murmelte Dr. Scheibler und sah ihm besorgt hinterher, als er nun im Laufschritt auf die Gynäkologie zusteuerte. «Irgendwann klappt er noch einmal zusammen.» Er zögerte noch einen Moment, ehe er Dr. Daniel folgte und sah gerade noch, wie dieser im Untersuchungsraum verschwand. «Carola», hielt er die Stationsschwester der Gynäkologie auf. "Warum wurde Dr.

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Der Notruf erreichte die Waldsee-Klinik kurz vor Mitternacht. «Verkehrsunfall am Ortseingang von Steinhausen», meldete die Nachtschwester Irmgard Heider dem diensthabenden Arzt. «Krankenwagen ist bereits unterwegs und wird in spätestens fünf Minuten mit den Verletzten hier sein.» Dr. Rainer Köhler, der junge Assistenzarzt, schluckte. «Es gibt… mehrere Verletzte?» Irmgard nickte. «Sieht ganz so aus. Der Polizist am Telefon sprach von zwei jungen Mädchen und einem Mann.» «Wer hat Bereitschaft?» wollte Dr. Köhler wissen, weil er sich vor plötzlicher Nervosität nicht mehr an den Dienstplan erinnern konnte. «Der Chef persönlich», antwortete Schwester Irmgard. Sie erkannte, daß der junge Assistenzarzt mit dieser Situation doch etwas überfordert war. Bisher war es während seiner Nachtschichten noch nie zu größeren Notfällen gekommen, doch diesmal schien eine schlimme Sache auf ihn zu warten. «Rufen Sie ihn an», bat Dr. Köhler.

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Dr. Robert Daniel war erstaunt, als er nach der Sprechstunde in seine Wohnung hinaufkam und dort die junge Elke Becker allein antraf. «Guten Abend, Elke», grüßte er und legte ihr väterlich einen Arm um die Schultern, dann blickte er sich kurz wie suchend um. «Ist Mel denn nicht mitgekommen?» «Doch, er ist auch mitgekommen», antwortete Elke. «Aber Manon ist gleich mit ihm in die Praxis hinuntergegangen.» Besorgt runzelte Dr. Daniel die Stirn. «Ist er krank?» Elke seufzte. «Sie… ich meine… du kennst ihn doch.» Sie errötete ein wenig, weil ihr das vertraute Du noch immer ein bißchen schwer über die Lippen kam. Seit sie wegen einer zunächst ungewollten Schwangerschaft von ihren hartherzigen Eltern aus deren Haus und Leben verbannt worden war, hatte sich zwischen Dr. Daniel und ihr ein Verhältnis entwickelt, das jetzt schon fast an eine Vater-Tochter-Beziehung grenzte, und da war ein distanziertes Sie einfach nicht mehr gerechtfertigt. «Erst war es nur ein harmloser Schnupfen», fuhr Elke fort. «Aber inzwischen haben sich Hals- und Ohrenschmerzen dazugesellt, außerdem noch ein harter, trockener Husten.» Sie seufzte wieder.

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"Eine Woche", murmelte sich Tamara Behring zu, dann zählte sie noch einmal die Tage am Kalender ab, obwohl sie das schon mindestens zwanzigmal gemacht hatte. «Eine Woche», wiederholte sie und fühlte dabei heftiges Herzklopfen. Sollte es diesmal tatsächlich geklappt haben? Tamara wagte kaum, an ihr Glück zu glauben. Andererseits gab es eigentlich keinen Zweifel mehr, schließlich war ihre Regel nur ganz selten einmal verspätet eingetroffen, und wenn, dann waren es höchstens einmal zwei oder drei Tage gewesen. Jetzt war sie aber schon eine Woche darüber. Und dann hielt sie es plötzlich nicht mehr länger aus. Rasch lief sie zur nächsten Apotheke und besorgte sich einen Schwangerschaftstest. Einen Augenblick lang spielte sie auch mit dem Gedanken, ihrem Mann Siegfried von ihrem Verdacht zu erzählen, verwarf ihn aber wieder. Vielleicht war es besser, Stillschweigen zu bewahren, bis sie Gewißheit hatte. Schließlich wollte sie in Siegfried keine Hoffnungen wecken, die sich vielleicht dann doch nicht erfüllten. Immerhin warteten sie ja schon seit fast zwei Jahren vergeblich auf ein Baby. Gleich am nächsten Morgen nahm Tamara den Schwangerschaftstest vor und wartete gespannt auf das Ergebnis, aber es war negativ. Tiefe Enttäuschung breitete sich in ihr aus, doch als sich ihre Tage auch weiterhin nicht einstellten, wuchs ihre Hoffnung wieder. «Vielleicht habe ich nur einen Fehler gemacht», sagte sie zu sich selbst. «Immerhin war es ja mein erster Schwangerschaftstest.» Doch daran glaubte sie im Grunde selbst nicht.

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Steckt das Traumpaar aus der Mode-Szene in einer tiefen Krise? stand als groß aufgemachte Schlagzeile in der Zeitung, und darunter: Schwere Vorwürfe von Modezar Adrian Berg an sein Top-Model Natascha Gebhardt. Wütend schleuderte Natascha die Zeitung in die Ecke, dann warf sie mit einer temperamentvollen Bewegung ihr langes, tiefschwarzes Haar zurück. Warum konnten sie und Adrian nicht so leben wie jedes andere Paar auch? Warum wurde aus jedem kleinen Streit gleich eine Staatsaffäre gemacht? Natascha erhob sich betont vorsichtig, obwohl sie in ihrer Gemütsverfassung viel lieber erregt aufgesprungen wäre, dann ging sie unruhig in dem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer auf und ab. Wenn sie es recht bedachte, dann war das, was gestern zwischen ihr und Adrian vorgefallen war, eigentlich kein kleiner Streit gewesen. Immerhin war sie wegen Adrians Anschuldigungen ziemlich überstürzt aus Rom abgereist, und jetzt… sie seufzte… jetzt bereute sie es schon beinahe wieder. Sie blieb neben dem Telefon stehen und griff schließlich nach dem Hörer, um ihre Freundin anzurufen. «Cilia, ich bin's», gab sie sich zu erkennen und fragte dann ohne weitere Umschweife: «Können wir uns sehen? In zehn Minuten bei Mario?» «Adrian dreht dir den Hals um, wenn du Pizza essen gehst», prophezeite Cilia Martini. «Du solltest ihn nicht noch mehr provozieren.» «Hör mal, Cilia, entweder bist du meine Freundin oder seine – beides geht nicht», erwiderte Natascha aufgebracht. Cilia seufzte. «Na schön, treffen wir uns also bei Mario. Adrian muß es ja nicht gleich erfahren.»

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Mit eisiger Angst im Herzen rannte Jürgen Deeko in die Eingangshalle der Steinhausener Waldsee-Klinik. «Meine Mutter!» stieß er atemlos hervor, als ihm die Nachtschwester Irmgard Heider entgegenkam. «Schnell! Sie hat schreckliche Schmerzen!» Irmgard rief den Krankenpfleger Sándor Balog, der mit ihr Dienst hatte. Gemeinsam schoben sie im Laufschritt eine fahrbare Trage hinaus zum Parkplatz. Zusammengekrümmt saß Heidelinde Deeko auf dem Beifahrersitz von Jürgens Wagen, preßte beide Hände auf ihren Unterleib und stöhnte laut. «Vorsichtig», mahnte Irmgard, als Sándor zugriff, um die Patientin mit Hilfe der Nachtschwester auf die Trage zu heben. Jürgen, der den beiden nach draußen gefolgt war, faßte die rechte Hand seiner Mutter und lief mit besorgtem Blick neben der Trage her. «Hab keine Angst, Mama», versuchte er sie zu beruhigen. «Die Ärzte hier können dir helfen.» Heidelinde Deeko bedachte ihren ältesten Sohn mit einem wissenden Blick, bevor sie die Augen schloß und sich den rasenden Schmerzen in ihrem Körper hingab. In ihrem Gesicht zuckte es, und immer wieder entrang sich ihrer Brust ein schmerzvolles Stöhnen. Sándor brachte die Patientin in die Notaufnahme, während Irmgard ins Ärztezimmer der Chirurgie eilte. Die Oberärztin Dr. Lisa Walther hatte Dienst und folgte der Nachtschwester ohne viele Fragen. Erst im Flur vor der Notaufnahme blieb sie kurz stehen, weil sie den jungen Mann erkannte, der nervös hin und her marschierte.

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"Inga! Nun komm schon! Beeil dich ein bißchen!" ermahnte Gerda Kolbe ihre knapp vierzehnjährige Tochter. «Herr Weigl wird nicht sehr erfreut sein, wenn du andauernd zu spät zum Nachhilfeunterricht kommst.» Inga preßte die Lippen zusammen. Sie wollte Helmut nicht sehen – nie mehr! Andererseits… sie brauchte die Nachhilfestunde doch so dringend! Erst heute hatte sie in Latein wieder eine Fünf bekommen. Darüber würde Helmut ohnehin nicht sehr erfreut sein. Immerhin hatte er zwei volle Wochen mit ihr für diese Schulaufgabe gebüffelt. Und nun? Alles umsonst. «Ich fühle mich nicht so besonders», behauptete Inga, konnte ihre Mutter dabei aber nicht ansehen. «Kannst du nicht anrufen und für heute absagen?» «Kommt überhaupt nicht in Frage», wehrte Gerda Kolbe streng ab, dann seufzte sie und setzte sich neben ihre Tochter. "Was ist denn plötzlich mit dir los, Inga? Noch vor ein paar Wochen wärst du am liebsten jeden Tag zur Nachhilfe gegangen und jetzt… hast die Probleme mit Herrn Weigl?

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Mit gemischten Gefühlen betrat Ariane Gregor die Praxis von Dr. Robert Daniel. «Guten Morgen, Fräulein Gregor.» Die junge Empfangsdame Gabi Meindl verbarg ihr Erstaunen über Arianes unangemeldetes Erscheinen nicht. Immerhin war die junge Frau erst vor zwei Wochen zu einer Routineuntersuchung hier gewesen, und da war es doch etwas merkwürdig, daß sie heute schon wieder in die Praxis kam – noch dazu ohne Termin, was von Gabi ohnehin sehr ungern gesehen wurde. «Es tut mir leid, daß ich unangemeldet hereinplatze», entschuldigte sich Ariane. «Aber… es ist wirklich dringend. Ich muß unbedingt mit Dr. Daniel sprechen.» Gabi warf einen kurzen Blick in ihren Terminkalender, obwohl sie wußte, wie chaotisch es momentan schon im Wartezimmer aussah. «Wenn Sie ausreichend Zeit mitgebracht haben, dann können Sie gern hierbleiben», meinte sie dann. «Allerdings werden Sie wohl mit einer Wartezeit von mindestens zwei Stunden rechnen müssen.» Ariane erschrak. «Zwei Stunden!» Sie sah auf die Uhr. «So lange kann ich unmöglich bleiben. Ich muß spätestens um zehn Uhr im Büro sein.» Sie dachte an die vielen Zugeständnisse, die sie ihrem Chef heute am Telefon hatte machen müssen, als sie darum gebeten hatte, ob sie ausnahmsweise eine Stunde später kommen könnte.

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Die Generalprobe war das reinste Fiasko. Bühnenbilder standen nicht rechtzeitig bereit, im Orchester verpaßte ein Geiger mehrmals den Einsatz, was zu gut hörbaren Disharmonien führte, und angesteckt vom allgemeinen Chaos lief auch bei den meisten Sängern und Sängerinnen so ziemlich alles schief. Einzig die Sopranistin Maria Antonius schaffte es, ihre Parts perfekt vorzubringen. Bei ihrer großen Arie ließ sie sich nicht einmal von den Fehlern des Orchesters irritieren. «Katastrophal!» tobte der Intendant im Zuschauerraum. «Habe ich denn lauter Anfänger auf der Bühne stehen?» Er raufte sich die Haare. «Wenn das morgen bei der Premiere passiert, bin ich ruiniert!» Dann wandte er sich Maria zu. Allein ihr Anblick schien den aufgebrachten Mann ein wenig zu beruhigen. «Wie, um Himmels willen, hast du es eigentlich fertiggebracht, in diesem Chaos so gut zu sein? Maria, deine Stimme, deine Ausstrahlung…» Ein eigenartiges Knistern unterbrach ihn, und im nächsten Moment schrie einer der Requisiteure: «Runter von der Bühne! Schnell!» Doch die Warnung kam bereits zu spät. Mit donnerndem Getöse löste sich ein Balken aus der Verankerung und krachte auf die Bühne. Ihm folgten kleinere Holzteile wie prasselnder Regen. Sekundenlang herrschte tödliche Stille, dann hörte man schmerzvolles Jammern und Stöhnen. «Oh, mein Gott!»

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Lisa Walther blickte nicht zurück. Weshalb auch? Die Jahre, die hinter ihr lagen, waren so schrecklich gewesen, daß Lisa nur eines wollte: Vergessen! Unwillkürlich umklammerte sie den Griff ihres kleinen Koffers ein wenig fester. Sie wußte, daß es nicht einfach sein würde, diesen Vorsatz zu verwirklichen. Eine Frau kam ihr entgegen und starrte sie unverhohlen an. Verlegen blickte Lisa an sich hinab. Das Kostüm, das sie trug, war längst aus der Mode. Es war für die Frau, die ihr begegnet war, sicher nicht schwierig gewesen herauszufinden, woher sie kam. Nun blickte Lisa noch zurück. Das schlichte graue Gebäude reckte sich beinahe drohend in den strahlend blauen Frühlingshimmel. Rasch wandte sie sich ab. Allein der Anblick ließ sie bereits frösteln, obwohl die Sonne so angenehm warm vom Himmel schien. Lisa hob ihr Gesicht der Sonne entgegen. Wie hatte sie das alles vermißt! Sonne, blauer Himmel, blühende Wiesen. «Da, wieder eine, die sie auf die Menschheit loslassen.» Erschrocken zuckte Lisa zusammen. Sie hatte nicht gemerkt, daß ihr jemand entgegengekommen war. «Ich war doch unschuldig»