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entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine besonderen biologischen Kenntnisse vorausgesetzt – was Sie für Ihre Erkundungen benötigen, wird durch das vorliegende Buch (und dessen Folgebände) vermittelt. Besonders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden.

      Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch sowie auf Geräusche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Beispielsweise ist die Wasseramsel der einzige Singvogel, der sowohl gut fliegen und schwimmen als auch ausgezeichnet tauchen kann. Hören Sie ihre Stimme auf der Website und beobachten Sie im Film auf der Website wie sie schwimmend und tauchend ihre Nahrung sucht. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun.

      Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse Sie schon gelüftet haben.

      Ab Oktober 2011 gibt’s noch eine weitere Dimension zu entdecken: Mit der iPhone- App zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten in und an unseren Bächen, Flüssen und Seen bestimmt werden und das Beantworten der Quizfragen direkt in der Natur schärft Augen und Ohren.

      Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünscht der Autor und Ihr Haupt Verlag!

      Vorbereitung für den Ausflug an Fluss und See

      Tiere

      Behandeln Sie alle Tiere, die Sie beobachten möchten, mit Respekt. Wollen Sie Tiere zum näheren Beobachten fangen, ist besondere Vorsicht geboten. Sie sollten die Tiere nur kurz in einem Glas oder einer Becherlupe und Wassertiere nur in einem Gefäß mit Wasser betrachten. Achten Sie auf Schatten, denn in den Gefäßen kann es für die Tiere sehr schnell zu heiß werden. Wichtig ist auch, die Tiere wieder am selben Ort freizulassen. Viele Arten haben besondere Anforderungen an ihren Lebensraum. Zudem besteht besonders bei Amphibien die Gefahr, mit den Tieren einen gefährlichen Krankheitserreger zu verschleppen.

      Pflanzen

      Pflanzen lassen sich meist gut betrachten, ohne dass Teile oder ganze Pflanzen ausgerissen werden müssen. Auch abgestorbene Pflanzenteile bieten vielen Arten Unterschlupf oder dienen als Überwinterungsverstecke. Bewegen Sie sich bitte sehr vorsichtig, um die Ufervegetation nicht zu beeinträchtigen.

      Abfälle

      Hinterlassen Sie keine Abfälle. Warum nicht auch störenden Abfall von anderen mitnehmen? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, machen Abfälle Ihre Tasche nicht schmutzig. So wie Sie eine saubere Umgebung schätzen, werden Ihnen andere dankbar sein.

      Hunde

      Die meisten Hunde lieben Wasser. An natürlichen oder renaturierten Fluss- und Seeufern sollten Sie aber auf mögliche Konflikte mit Wildtieren achten. Für viele Tiere sind diese Bereiche die letzten verbliebenen Lebensräume zur Aufzucht ihrer Jungen. In Naturschutzgebieten und Zonen, in denen Leinenpflicht besteht, dürfen Hunde wirklich nicht frei laufen gelassen werden.

       Ausrüstungsliste

      Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen sie mehr Spaß:

Notizbuch und Schreibzeug
Lupe (Becherlupe)
Kescher (Fangnetz)
Durchsichtige Fangbehälter (z. B. Marmeladenglas)
Flache Schalen zum Beobachten von Wassertieren
Fernglas
Kamera (idealerweise spritzwasserdicht oder sogar wasserdicht)
Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher
Taschenmesser
Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel
Zwischenverpflegung
Angepasste Kleidung (z. B. Stiefel, Sonnenschutz)

      Sicherheit

      Gewässer sind faszinierende Lebensräume, bergen aber auch Gefahren. Besonders Kinder müssen immer unter Aufsicht sein, da sie die Gefahren noch nicht richtig einschätzen können. Aber auch Erwachsene sind sich der Risiken nicht immer bewusst. Gewitter können Fließgewässer sehr schnell extrem ansteigen lassen. Etwas verzögert zeigen sich die Folgen auch außerhalb der eigentlichen Niederschlagszonen. Lassen Kraftwerke Wasser ab, führt das zu erheblichen Wasserstandänderungen innerhalb kurzer Zeit. Im Winter sollten nicht freigegebene Eisflächen nicht betreten werden. Eine scheinbar dicke Eisschicht kann an gewissen Stellen (zum Beispiel im Bereich von Zuflüssen) viel schwächer sein.

      Im Frühling beginnt wieder das Wachstum der verschiedenen Wasserpflanzen.

      Wasser bedeutet Leben

      Gewässer wie Seen, Flüsse und Bäche hatten für uns Menschen schon immer eine große Bedeutung. Die Besiedlung der Kontinente erfolgte vermutlich zunächst entlang der Wasserwege. Hier war immer Wasser und Nahrung zu finden, außerdem konnte unwegsames und dicht bewachsenes Gelände auf dem oder am Wasser leichter überwunden werden. Auf dem Wasserweg lassen sich auch relativ leicht schwere Güter transportieren. Mit Beginn der technischen Revolution wurde fließendes Wasser zum Antrieb von Maschinen eingesetzt und diente später auch der Stromerzeugung. Schließlich darf die Bedeutung des Wassers für Freizeit und Erholung nicht vergessen werden. Baden, Schwimmen, Tauchen, Rudern, Segeln oder einfach nur entspannt am Ufer sitzen – Menschen suchen gerne die Nähe des Wassers. Und dieser Aspekt wird immer wichtiger.

      Wasser ist eine chemische Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff mit einzigartigen Eigenschaften. Wasser ist unabdingbar für alles Leben auf der Erde. Vor mehr als drei Milliarden Jahren entstanden in den Urozeanen die ersten einfachen Lebensformen. Lange Zeit entwickelte sich das Leben ausschließlich im Wasser und erreichte dort eine ungeheure Artenvielfalt. Vor weniger als 500 Millionen Jahren begannen die ersten Pflanzen das Land zu besiedeln, blieben jedoch vom Wasser abhängig.

       «Gehen auf dem Wasser»

      Ohne Nahrung können Mensch und Tier längere Zeit überleben, jedoch nicht ohne Wasser. Aber nicht alles Wasser kann von allen Lebewesen genutzt werden. Wichtig ist, zwischen Meerwasser (also Salzwasser) und Süßwasser zu unterscheiden. Je nach Salzkonzentration im Wasser sind unterschiedliche physiologische Anpassungen von Tieren und Pflanzen erforderlich. Es gibt nur relativ wenige Wasserbewohner, die sowohl im Meer als auch im Süßwasser leben können. Bekannte Beispiele sind Wanderfische wie der Atlantische Lachs (Salmo salar) und der Europäische Aal (Anguilla anguilla).

      Renaturierter Flussabschnitt

       Lachs

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