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Universal Journal

      Mit der Einführung von SAP S/4HANA entfallen für die Buchhaltung alle aggregierten Tabellen. Sämtliche Informationen des externen (Hauptbuch wie auch die Nebenbücher) und internen Rechnungswesens werden in einer gemeinsamen Tabelle gespeichert.

      Diese neue »Supertabelle« für Belege des Rechnungswesens wird Universal Journal genannt. Der technische Tabellenname für Interessierte ist ACDOCA (siehe Abbildung 2.2).

      Abbildung 2.2: Beispiel für das Universal Journal

      In dieser Tabelle sind die Informationen der Hauptbuchhaltung, der Kreditorenbuchhaltung, der Anlagenbuchhaltung und der Kostenrechnung gemeinsam gespeichert. Bildlich ausgedrückt teilen sich die Buchhaltung und die Kostenrechnung gemeinsam mit dem Haupt- und Nebenbuch dasselbe Großraumbüro.

      SAP-technisch bedeutet dies, dass nun jede Kostenart ein FI-Konto ist, dieses FI-Konto das Kennzeichen »primäre« oder »sekundäre Kostenarten« trägt und jede interne CO-Buchung zusätzlich einen FI-Beleg erzeugt.

      Buchung in FI mit Eingabe der Kostenstelle

      Bucht die Buchhaltung 500 EUR auf das Aufwandskonto »Miete« mit dem Kennzeichen »Primäre Kostenart« und gibt in der Buchungsmaske die Kostenstelle KST-1 ein, so wird neben dem FI-Beleg 4711 noch ein künstlicher CO-Beleg A123 erzeugt. Alle wesentlichen Informationen für die Buchhaltung und Kostenrechnung sind jedoch im gleichen Datensatz der Tabelle des Universal Journal gespeichert.

      Buchung in FI mit Eingabe des Kreditors

      Wenn die Buchhaltung 500 EUR auf einen Kreditor bucht, wird nicht nur dieser, sondern auch das dahinterliegende Hauptbuchkonto fortgeschrieben, sodass eine Auswertung sowohl nach Kreditor als auch nach Hauptbuchkonto möglich ist. Zusätzlich kann in der Belegzeile des Kreditors das Aufwandskonto als Gegenkonto und umgekehrt in der Belegzeile des Aufwandskontos der Kreditor als Gegenkonto abgeleitet und gespeichert werden.

      Abstimmungen zwischen externem Rechnungswesen (FI) und internem Rechnungswesen (CO) sowie zwischen Haupt- und Nebenbuch entfallen, da es mit dem Universal Journal nur noch »eine einzige Quelle der Wahrheit« gibt.

      

Zentraler Geschäftspartner

      Wenn ein Geschäftspartner sowohl Kreditor als auch Debitor ist, werden nicht ein Kreditoren- und ein Debitorenstammsatz, sondern ein zentraler Geschäftspartner (siehe Abschnitt 4.2) angelegt und diesem dann verschiedenen Rollen wie Lieferant, Kreditor, Kunde, Debitor oder Spediteur zugeordnet.

      

Benutzeroberfläche SAP Fiori

      Seit SAP S/4HANA existiert eine neue, benutzerfreundliche und flexible Oberfläche für den Anwender. Diese wird als SAP Fiori bezeichnet und kann über Personal Computer, Tablet oder Smartphone aufgerufen werden.

      Alle Anwendungen werden als Fiori-Apps bezeichnet.

      Für diejenigen Leser, die mit dem Fiori Launchpad noch nicht vertraut sind, haben wir ein eigenes Kapitel zu diesem Thema ergänzt, das Sie im Anhang dieses Buches finden. Dort erfahren Sie, wie Sie sich am Fiori Launchpad anmelden und welche Navigationsmöglichkeiten Ihnen dort zur Verfügung stehen sowie welche Einstellungen Sie vornehmen können.

      

Embedded Business Warehouse und Embedded Analytics

      Mit SAP S/4HANA hat die SAP das bisherige ERP-System mit dem Business Warehouse zu einem gemeinsamen System verbunden. Man spricht in diesem Zusammenhang vom Embedded BW. Die zahlreichen neuen Reportingmöglichkeiten werden unter dem Begriff Embedded Anaytics zusammengefasst. Details hierzu erfahren Sie in Abschnitt 2.3.

      2.2.1 SAP-Module

      Für den Kreditorenbuchhalter sind primär die SAP-Module Finanzwesen (FI), Controlling (CO) und Materialwirtschaft (MM) relevant. Für das Modul bzw. den Begriff Finanzwesen werden häufig auch die Synonyme Finanzbuchhaltung, Buchhaltung oder externes Rechnungswesen verwendet.

      Innerhalb des Moduls FI hat es der Kreditorenbuchhalter neben der Kreditorenbuchhaltung in der Regel auch mit der Haupt-, Anlagen- und Bankbuchhaltung zu tun. Die Kürzel und Bezeichnungen dieser Komponenten haben wir in Tabelle 2.1 zusammengefasst.

SAP-Kürzel Modul Modul (engl.)
FI-GL Hauptbuchhaltung General Ledger
FI-AP Kreditorenbuchhaltung Accounts Payable
FI-AA Anlagenbuchhaltung Asset Accounting
FI-BL Bankbuchhaltung Bank Ledger
weitere

      Tabelle 2.1: Komponenten des Moduls »Finanzwesen«

      Die Kreditoren- und Anlagenbuchhaltung sind Nebenbücher der Hauptbuchhaltung und werden mit dieser über Abstimmkonten verbunden.

      Alle Komponenten der Buchhaltung sind untereinander sowie mit den beiden anderen Modulen verknüpft (siehe Abbildung 2.3).

      Abbildung 2.3: Module und deren Integration

      Verzahnung zwischen den SAP-Modulen und -Komponenten

      Über die Materialwirtschaft (MM) werden vom Kreditor 1 zwei Notebooks für je 500 EUR + 19% Mehrwertsteuer gekauft. In der Anlagenbuchhaltung (FI-AA) werden die Notebooks mit je 500 EUR und in der Kreditorenbuchhaltung (FI-AP) wird der Gesamtbetrag inklusive Mehrwertsteuer in Höhe von 1.190 EUR unter dem Kreditor 1 ausgewiesen.

      Nehmen wir an, wir haben zusätzlich eine steuerfreie Mietrechnung von 700 EUR vom Kreditor 2 erhalten. Jetzt sehen wir in der Hauptbuchhaltung (FI-GL) auf dem Abstimmkonto »Anlagen« den Gesamtbetrag von 1.000 EUR für die beiden Anlagen zu je 500 EUR und auf dem Abstimmkonto für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen einen Betrag von 2.190 EUR.

      Zusätzlich kann die Miete von 1.000 EUR im Controlling (CO) auf der entsprechenden Kostenstelle ausgewertet werden.

      2.2.2 SAP-Organisationseinheiten

      Die SAP-Organisationseinheiten spiegeln die Aufbauorganisation des Unternehmens wider. Für jedes SAP-Modul gibt es unterschiedliche Organisationseinheiten. Durch deren Zuordnung untereinander entsteht eine hierarchische und integrierte Organisationsstruktur.

      Die wichtigsten SAP-Organisationseinheiten für den Kreditorenbuchhalter sind der Buchungskreis, der Kostenrechnungskreis und das Werk. In SAP sollten Sie für jede selbstständig

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