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Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg. Hardy Klemm
Читать онлайн.Название Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg
Год выпуска 0
isbn 9783959630368
Автор произведения Hardy Klemm
Издательство Автор
Martin: Seneca, wie sieht ein mutierter Big Foot aus?
Im engen Cockpit kam Bewegungsdrang auf. Es wurde sich an allen erdenklichen Stellen gekratzt und alle Muskeln und Sehnen wurden dabei beansprucht.
Endlich angekommen.
Martin: Pinkelpause!
Martins dabei ausgepackter »Temperaturfühler« sagte deutlich, dass dies der Nordpol sein musste. Seneca bemerkte auch, dass es dort des Öfteren radioaktiv schneite.
Seneca: In 120 Metern befindet sich eine Hüttensiedlung mit einer großen Werft.
Martin registrierte, dass zu wenige Hütten vorhanden waren, um die große Werft mit Arbeitern zu versorgen, und er fragte sich, ob die Arbeiter im Schnee geschlafen hatten.
Dank Senecas nicht enden wollender Anweisungskanonade kamen die Arbeiten schnell voran und die Anlage war installiert
Seneca: Falsches Kabel, zu früh, erst enteisen!
Auf einem kleinen Bildschirm sah Martin Strickmuster. Kleidung und Mode wurden in der Gesellschaft der Unterwasserüberlebenden selbst entworfen. Fischhäute ließen sich als Lederersatz nur schwer verarbeiten.
Martin: Wie machen die das mit den Schuppen?
Seneca wusste keine Antwort.
Martin entschied sich, etwas fernzusehen.
Martin: Oh, eine Debatte.
Fernsehsprecher: Wir müssen nichts, eine solche Operation ist zu teuer, die Strahlung bleibt mit Sicherheit ein Flachwasserproblem, das ist also die Kernaussage.
Ein Mensch mit einer künstlichen Flosse auf dem Kopf: Sicher werden ab und zu kleine Strahlenmengen zu den Kolonien, im Besonderen im Chinesischen Meer, durchkommen, aber auch die werden durch die Konstruktionen abgeblockt.
Ein Mann mit einem Pullover, der die Brustwarzen entblößte: Es ist bedauerlich, dass gerade die überbevölkerten Regionen über 700 Metern betroffen sind, und selbst wir werden in Zukunft mehr Platz brauchen in Derta.
Die Sachlage wurde erst mit weiterem Zuhören wirklich klar. Die Radioaktivität, so schätzte ein kleiner Kreis von Wissenschaftlern, könnte auf den Grund sinken und die einzelnen Stationen, die man unter Wasser gebaut hatte, verseuchen. Es gab aber auch eine Gegenmeinung von einem weitaus größeren Kreis von Experten.
Experte: Die Bodenerde ist gar nicht kolonisierbar. Sie ist für lange Zeit weg, unerreichbar, und selbst wenn es gelänge, wäre es zu teuer.
Ordinäres Fernsehen, 67 Kanäle weltweit. Seneca stellte eine Antennenanlage auf, um die für Senecas Verhältnisse viel zu langsamen Daten empfangen und verarbeiten zu können. Im eigentlich nicht mehr an das Fernsehen gewöhnten Martin erwachte auf dem Rückflug zu Schiff und Vorräten der Zapper.
Die gute Nachricht war, dass Werbung nicht mehr existierte. Es gab auch kein Geld mehr, nur Lebensmittelmarken, keinen Luxus, keine Arbeitslosigkeit, keine Nachrichten oder besser gesagt, es gab nichts Neues. Lifestyle beschränkte sich auf eine Handvoll Bands, die in ihren Liedern um Essen bettelten. Wenn man einen der Unterseeischen fragen würde, was ein Film ist, würde die Antwort vermutlich lauten: »Das Schmierige auf den Zähnen.«
Viele kleine Stadtstaaten, die die jährlich gewählte Regierung bestimmten. Wenigstens ein wenig Demokratie.
Der Umzug ins Meer ging von Nord- und Südpol aus los. Ein paar Milliarden Menschen schafften es dort hin. Angekommen, begannen sie, an Strahlenkrankheit und Hunger zu sterben. Man beschloss innerhalb der nächsten sechs Jahre, die von radioaktiven Lebensmitteln und Kannibalismus gezeichnet waren, das Meer zu besiedeln. Pilze waren der neue Reis, Kaffee wurde zum Schimpfwort, wieso auch immer.
Diese Gesellschaft kannte das Wort »Rente« nicht. Ab einem gewissen Alter arbeitete man nur noch am Computer. Tag und Nacht waren aufgehoben, man hatte sich angepasst, das Programm wurde im Zwölf-Stunden-Takt wiederholt. Drohnen bargen Musik, Kunst und vor allem Wissen von der Oberfläche, der Bodenerde. Ein politisches Wort. Über den Atomkrieg sprach man nie. Solch ein Ding erinnerte an die alte Welt, mehr als »Das haben wir nicht gewollt …« hörte man nicht, hier und da noch »… aber gekonnt«.
Man verbot jeden Handel, da er zu Betrug führen konnte, das war nach wie vor ein Verbrechen. Es wirkte schon recht kommunistisch.
Man hatte keine Ressourcen, um mit den Verbrechen fertig zu werden, also gab es drakonische Strafen. Das größte Problem für Martin blieb der zwölfstündige Arbeitstag. Die Schulen funktionierten zwangsweise, indem es keine Klassen mehr gab. Wer bis zum Ende nicht genug gelernt hatte, erhielt nichts zu tun und nichts zu essen. Offiziell gab es keine Arbeitslosigkeit. Hier wurde in gar seltsamen Gesetzen Mildtätigkeit bestraft, um die Schüller mehr anzuspornen.
Besonders begabte Schüler wurden gefördert und ausgezeichnet. Schlechte Schüler bekamen eine zweite Chance, im Drohnensteuern zum Beispiel. Grauenhaft für den führerscheinlosen Kfz-Mechaniker. Er hatte keine solche spezielle Schulbildung. Er würde weder zu denen gehören, die die Drohnen steuerten, noch zu den Mittelmäßigen, die sie warteten, und schon gar nicht zu den Begabten, die sie bauten oder entwarfen.
Es gab noch andere Arbeiten, aber so in etwa funktionierte das System, in das man hineingeboren sein musste, um mit ihm zufrieden zu sein oder in ihm überleben zu können. Dann wurde plötzlich über das Verschwinden diverser Satelliten diskutiert.
Seneca schaffte es, diesen Fauxpas durch einen kurzen Systemausfall, bedingt durch einen Sonnensturm, zu erklären, obwohl die Satelliten doch eigentlich dagegen geschützt waren. Es hieß dann, jemand hätte eben Mist gebaut, oder Kaffee gekocht, statt aufzupassen.
So langsam erschlossen sich Martin die kulturellen Eigenheiten. Sollte er sich hier anschließen? Er hatte die Zeit, und er hatte die Supertechnologie im Ärmel, aber die Kommunisten würden seine Maschine womöglich einfach beschlagnahmen.
Hier im Schiff ging es ihm gut.
Eine der seltenen Neuigkeiten traf seine Abhöranlage, die Neutronenblocker-Theorie. Dieser Neutronenblocker konnte angeblich Strahlung eliminieren. Das Völkchen entwickelte sich.
Martin: Wenn ich die ganze Zeit hier bleibe, lerne ich niemanden kennen, außer Seneca, der mir alles erklären muss, ganz so als wäre ich der Präsident der Vereinigten Staaten. Aber wenn ich wieder in die Zukunft reise, kann ich mich in die nächste Generation einmischen, die so etwas haben wie Hartz IV, aber ohne Kommunisten. Dann einfach frech eine Familie gründen, und wieder ignoriert werden!
Martin recherchierte über den Neutronen-Stopper. Dieser zog theoretisch jede Form von Bewegungsenergie aus den Neutronen und wandelte sie in Wärme um. Der Trick bestand aus einer Disruptor-Welle im Subraum. Man hätte das auch Hyperraum nennen können, eine der möglichen unbekannten Ebenen, in die die Farben verschwanden. Die Farben konnten dort hin, er konnte dort hin. Es fehlten Informationen.
Martin: Soll ich den Kesino besuchen?
So hieß der Mann, von dem diese Idee stammte. Seneca übersetzte das Fernsehen.
Martin: Kannst du meine Stimme auch übersetzen? Es darf aber keiner bemerken.
Ein Plan zur verspäteten Rettung der Erde wurde geschmiedet.
Martin: Seneca, ich muss Kesino ausquetschen, ohne dass er es bemerkt, und ich muss zu ihm gelangen, ohne dass ein anderer es bemerkt!
Seneca: Man muss die Informationen erhalten, das ist das Ziel. Die vorgeschlagene Lösung des Problems weist Schwächen auf. Kesino hat die Informationen mit Sicherheit auf einem Medium, das nicht ständig von ihm überwacht wird, etwa auf Papier oder, wahrscheinlicher, einem anderen Speicher.
Martin: Etwas Theoretisches?
Martin war