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Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg. Hardy Klemm
Читать онлайн.Название Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg
Год выпуска 0
isbn 9783959630368
Автор произведения Hardy Klemm
Издательство Автор
Ein paar Sekunden, die der Rechner leiser surrte und dem geistig unterlegenen Benutzer Zeit ließ, dies zu verstehen und zu verarbeiten, kam die Frage, ob er fortfahren solle.
Martin: Ja, mach das mit den Satelliten auch gleich, Seneca.
Seneca: Ja, einige Bohrinseln weisen auf Sesshaftigkeit hin, Städte oder Kolonien laufen nach erster Schätzung auf eine Anzahl von circa 1,2 Milliarden Menschen hinaus, auf das Nötigste beschränkt, große Werften mit Kommunikationsanlagen und Lichtleiterkabeln an den Polen deuten auf ein unterseeisches Kommunikationsnetz hin, das ohne Antennen arbeitet.
Senecas Empfehlung war, die Kabel und Anlagen zu infiltrieren, um über die Kommandostrukturen informiert zu sein, natürlich nur, wenn man mehr erfahren wollte.
Martin: Gute Idee, Seneca.
Der Computer korrigierte den grübelnden Benutzer.
Seneca: Taktisch, zur Erstellung einer Strategie.
Der Hobbydenker war neugierig auf Senecas Arbeitsweise.
Seneca: Ziehe nie blind in die Schlacht, das ist der halbe Weg, einen Alliierten zu vernichten.
Seneca, der Militär-Poet? Sehr beeindruckend für den Benutzer, aber eigentlich unnütz. Der immer neugieriger werdende Benutzer fragte den Computer nach dem Grund für so eine ungenaue Antwort.
Martin: Wieso sagst du so etwas?
Seneca: Das Wissen des Benutzers muss erhöht werden, sonst droht Ressourcenverschwendung durch Inkompetenz!
Martin: OK!
Martin war leicht beleidigt, aber schließlich handelte es sich bei Seneca um einen Computer, der vom amerikanischen Präsidenten benutzt werden sollte. Martin dachte beim Verzehr eines Frustschokoriegels, der Wissensaustausch muss nur so gegangen sein, in Bezug auf die von Feinden befreite Planetenoberfläche. Der Beschluss, zuerst das Kabel anzuzapfen, wie Seneca es vorschlug, kam schnell. Alles wurde erneut zur Abreise vorbereitet, bis Seneca die Frage stellte, ob eine Entdeckung erwünscht wäre. Martin, nicht der Computer, plante schließlich, mit einem riesigen, inzwischen durch die zahlreichen Veränderungen in Signalfarben gefladerte Raumschiff loszufliegen.
Martin: Nein?
Seneca brauchte nicht einmal zu sagen, dass dies eine blöde Idee sei. Natürlich tat er es trotzdem.
Seneca: Das Vorgehen wäre auch kontraproduktiv.
Eine Packung Zimtspekulatius später nörgelte Martin.
Martin: Was schlägst du vor?
Seneca: Man sollte das Patentamt mit Strom versorgen und dieses nach geeigneten Tarnkappen-Vehikeln durchsuchen, sie konstruieren, testen, und danach der Streitmacht hinzufügen, da man momentan nur Aufklärungsmissionen verantworten kann, und selbst dabei ist der unbekannte technologische Stand der potentiellen Feinde ein hohes Risiko. Da das Baumaterial keine Einschätzungen der Sichtbarkeit erlaubt, schlägt man ein eigenes Vehikel vor, das mit Sicherheit bei einer Entdeckung unbekannt ist.
Martin: Du übertreibst etwas.
Da Martin zugleich die Fähigkeiten des Computers abschätzen wollte, gab er dennoch ein OK. Danach wurde methodisch jedes Patentamt angeflogen und das Wissen heruntergeladen.
Martin: Wir sind nicht die ersten hier.
Beide stellten dies immer wieder fest, hier und dort gab es Einbruchsspuren.
Ein richtiges kleines Tarnkappen-Vehikel gab es nicht, jedenfalls nicht eines, das nur von einer Person bedient werden konnte und gegen die Strahlung schützte. Es musste also ein eigenes Transportmittel her.
Seneca kombinierte all das Wissen und entwarf »Shark«, wie es Martin nannte. Der einzige Grund, wieso der Name gut klang, waren Martins englische Sprachkenntnisse. Er hatte sich nur die gut klingenden Wörter merken können. Ein Rumpf, ähnlich wie ein Ultraleichtflieger, mit Stummelflügeln, in denen sich Radar, Infrarot und Schallzerstreuer befanden, Flossen, die einen energiesparenden Flug ermöglichten, obwohl die Spannungsänderungen kaum von den bordeigenen Sensoren erkannt wurden in den niedrigen Geschwindigkeitsdimensionen, in denen sich Shark bewegte. Es kam Begeisterung auf.
Martin: Gut gemacht, Seneca.
Ein paar Änderungen gab es aufgrund von Martins Bedingungen doch. Ein Joypad statt eines Steuerknüppels, Martin wollte nicht nur Autopilotfliegen und die Shark war auch wieder so sensibel. Ein Handschuhfach für Vorräte, Seneca plante eine Gaußkanone dazu, aber nein, es war kein Abfangjäger. Ein Monitor für das ständige Heckradar, das mangels feindlicher Flugzeuge schlicht nicht gebraucht würde, fiel der Rationalisierung zum Opfer. Zudem baute man den Schleudersitz aus, der Martin ohnehin nur in den Strahlentod katapultiert hätte.
Martin: Shark fertig.
Seneca machte den Sack, der wohl den Höhepunkt aller menschlichen Schneiderkunst darstellte, da er keine Konkurrenz fürchten musste, zum Anzug. Mit Helm war dieser dann schon ansehnlich, angeblich minenfestes Schuhwerk komplettierte das Ensemble.
Martin: Camouflage!
Seneca konnte die Farben dieser Uniform beeinflussen.
Martin: Seneca, geht dieser Trick nicht auch für Shark?
Seneca: Ja, mit Problemen, es würde Shark eventuell für andere Systeme sichtbar machen, da man hierbei das Licht wahrscheinlich nur in eine andere, unbekannte Ebene verschiebt.
Martin: Welche Ebene, Seneca, und wieso ist es wahrscheinlich?
Seneca versuchte zu erklären, allerdings erfolglos. Der Computer wusste bereits mehr über die Maschine als der Namenssucher.
Seneca: Die Farben werden verschoben und nicht entfernt. Da sie nicht verschwinden können, müssen sie in einen Bereich wechseln, den man nicht beobachten kann, eine unbekannte Ebene oder Dimension, die nicht bestimmbar ist, da die Farbe des Baumaterials nach einigen Tests weiß zu sein scheint.
Wenn man etwas mit der namenlosen Maschine baute, war es doch aber bunt, und nicht weiß! Der Computer konnte Martin nur schwer erklären, dass die korrekte Wahrnehmung seiner Erfindung und auch des gesamten Universums eine andere war, als die, die ein Mensch zu haben glaubte. Eine Farbe wie Ultraviolett wurde auch nur als leuchtendes Lila dargestellt und Seneca hatte nichts, mit dem er diese Wahrnehmung vergleichen konnte. Es war, als würde man einem blinden Menschen Farben oder einem Tauben Töne erklären.
Anders gesagt: Das knallrote Auto, das gelb lackiert wurde, hatte seine Farbe nicht verändert.
Martin: Seneca, kann ich nicht unsichtbar zur Testanlage fliegen?
Seneca: Das völlig unsichtbare Fliegen bringt das Problem der Blindheit mit sich, da Sehzellen und Sensoren ebenfalls betroffen wären. Man empfiehlt in diesem Fall, die Augäpfel sichtbar zu lassen.
Martin lächelte und stellte sich vor, wie seine Augäpfel durch das Universum rasten.
Martin: OK, Seneca.
Da die Tests zeitaufwändig schienen, wurde das Schiff, das immer noch keinen Namen hatte, kurzerhand mitgenommen. Sowohl Shark als auch das Schiff wurden von Seneca gesteuert. Beide waren sichtbar.
Da das Infrarot des Radars und sogar das Ultraviolett kaum Werte aufwiesen, war Shark offiziell »stealth«. Um genau zu sein, musste die Shark verändert werden, um überhaupt Werte zu erhalten. Die Antenne hätte auch defekt sein können, und natürlich wurde bei den Tests auch jede Menge Sensoren-Technik annektiert. Per Satellit wurde der genaue Punkt für die Spionageaktion ausgemacht und in nordpolarer Nacht begann die Operation im kleinen Shark. Die Tour war lang und langweilig. Es wurde Reisebingo gespielt, mit Martin als einzigem Teilnehmer.
Martin: Leiche, Ruine, Flugzeug, Kratersee.
Es wurden sich auch lustige Sachen vorgestellt wie zum Beispiel Senecas Vorstellung von einem Unsichtbaren und dessen Scheitern, wie die beiden durch den Himmel streifenden