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Sie fühlen sich schneller erschöpft, weil Sie so viele Energien und Informationen von außen verarbeiten müssen.

      17. Das vegetative Nervensystem kann überreagieren. Dabei kann besonders das Nervengeflecht im Solarplexus betroffen sein (Krämpfe, Schmerzen, Druck).

      18. Sie fühlen sich außerordentlich angezogen von schöner Kunst und lieben es, sich künstlerisch auszudrücken.

      19. Weil Sie sich mit allem verbunden fühlen, empfinden Sie eine tiefgehende, überreligiöse Spiritualität.

      20. Sie haben ein vielschichtiges Innenleben, intensive Träume und Phantasie. In diesen inneren Welten fühlen Sie sich „zu Hause“.

      21. Sie streben nach einem authentischen Leben und suchen nach Wahrheit. Sie können sich nur schlecht verbiegen und sind auf der Suche nach Ihrer Berufung.

       Therapeutische Berufe: für Hochempathen ideal

      Eine sehr ausgeprägte Empathie zu haben, ist die beste Voraussetzung, um einen therapeutischen Beruf auszuüben. Besonders die Arbeit mit Hilfsbedürftigen, Kindern und Tieren liegt Hochempathen im Blut. Überall dort, wo Therapeuten ohne Sprache ihre Schützlinge verstehen müssen, sind sie effektive Profis. Hochempathen sind in der Lage, genauestens zu erspüren, wie es ihren Klienten geht und was sie brauchen. Aufgrund der intensiven Wahrheitssuche arbeiten sie häufig selbständig, da sie ungern Kompromisse eingehen und Machtkämpfe verabscheuen, die sich in vielen Unternehmen abspielen. Meist verfolgen sie eigene berufliche Projekte, in denen sie Pionierarbeit leisten. Sie gehen intuitiv vor, weshalb es ihnen schwerfallen kann, zu erklären, wie sie zu ihren Erkenntnissen im Therapieverlauf kommen. Sie fühlen es einfach. Viele Hochempathen versuchen, ruhiger zu treten, sobald sie älter werden. Wenn sie bereits viele Jahre intensiv therapeutisch gearbeitet haben, kann es sein, dass sich ein großer Rückzugswunsch einstellt, da sie Zeit brauchen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Sollte das auch auf Sie zutreffen, interpretieren Sie Ihren Wunsch nach Rückzug nicht als ein Versagen, sondern als einen gesunden Impuls der Selbstfürsorge. Wie ein Rennpferd, das viele Jahre Höchstleistung erbracht hat, brauchen hochempathische Menschen längere Zeiten der Ruhe, um sich zu erholen. Im Kontakt mit Pflanzen, Bäumen und Tieren regenerieren sie sich. In dieser Phase können sie zu exzellenten Lehrern und Ausbildern werden, die ihr Wissen an eine neue Generation weitergeben.

       Hochempathen als Energietankstelle für chronische Jammerer

      Unbewusste Hochempathen können in der ersten Lebenshälfte und weit darüber hinaus, Menschen anziehen, die sie als Energietankstelle missbrauchen wollen. Solche Personen befinden sich in einem Zustand, den ich als Opferbewusstsein bezeichnen würde. Chronische Opfer jammern gern. Sie leiden und brauchen jemanden, der ihnen zuhört, Tipps gibt und sie in Tiefphasen wieder auffängt. Der hochempathische Hochsensible spürt das Leid seines Gegenübers und versucht, natürlich, zu helfen. In dem Moment fühlt sich der Leidende besser. Doch sobald es darum geht, etwas in seinem eigenen Leben zu verändern, einen Konflikt zu lösen oder sich aus einer destruktiven Beziehung zu befreien, wird der chronische Jammerer einen Rückzug machen, weil es unmöglich sei, aus dieser Situation zu entfliehen. Mit einer vorhersehbaren Regelmäßigkeit ruft er wieder beim Hochempathen an, steht weinend vor der Tür und braucht zum hundertsten Mal Hilfe. Im Grunde suchen diese Menschen nur jemanden, der ihnen Energie gibt. Solange sie diese lebensnotwendige Energiedusche erhalten, wirken sie im ersten Moment stabiler, nur das ist nicht von Dauer. Es vergeht eine gewisse Zeit, um diesen Kreislauf zu durchschauen, doch bis dahin kann es zu spät sein. Unsere Energie ist in diesem Fass ohne Boden schon versickert. Während der andere sich zwischenzeitlich stabilisiert, fühlt sich der Hochempath zunehmend schwächer. Meistens wird diese Dysbalance zu spät erkannt. Setzt man sich endlich zur Wehr und zeigt dem Energiezieher eine Grenze, wird dieser empört reagieren. So im Stich gelassen zu werden, ist eine enorme Kränkung und löst beim Opfer eine Panikreaktion aus, denn die Energietankstelle hat nun geschlossen! Bereiten Sie sich darauf vor, dass Sie von dieser Person womöglich nichts mehr hören werden, und machen Sie sich auf Vorwürfe gefasst. Sobald Sie diese Phase der Ablösung durchgestanden haben, können Sie aufatmen und beginnen, Ihr Energiedefizit wieder aufzufüllen, indem Sie in die Natur gehen und dort selbst erst einmal wieder auftanken.

      Impulsfragen

      1. Welche positiven Effekte hat meine empathische Veranlagung in meinem Berufs- und Privatleben?

      2. Welche negativen Effekte hat meine empathische Veranlagung in meinem Berufs- und Privatleben?

      3. Bin ich ein Hochempath?

      4. Gibt es in meinem Umfeld einen oder mehrere Energiezieher, die meine Energie (miss) brauchen? Wie kann ich mich besser abgrenzen und schützen?

      5. Was hilft mir am meisten, um meinen Weltschmerz zu lindern?

      6. Gibt es in meinem Umfeld andere hochempathische Menschen? Fühle ich mich diesen nah? Was kann ich von außen bei diesen Menschen beobachten? Was möchte ich ihnen sagen?

      7. Welche künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten helfen mir besonders, meine vielen Eindrücke zu verarbeiten?

      8. Welche empathische Verbindung habe ich zu Tieren?

      9. Welche Plätze in der Natur laden mich wieder auf?

      Hochsensible neigen dazu, anderen Personen dieselben Fähigkeiten im Bereich der Sozialkompetenz wie sich selbst zuzuschreiben. Dazu habe ich in Frage Nr. 9 bereits ausführlich geantwortet. Solche Annahmen sind naiv und können zu leidvollen Erfahrungen in Beziehungen führen. Solange das Selbstwertgefühl eines Hochsensiblen geschwächt und unsicher ist, wird er bei sich selbst die „Schuld“ suchen, wenn ihn andere schlecht behandeln. In spirituellen Kreisen wird das „Resonanzprinzip“ in meinen Augen für solche Situationen überstrapaziert. Demnach scheint es so zu sein, dass wir Erfahrungen anziehen, die etwas mit uns selbst zu tun haben. Hochsensible suggerieren sich in ausbeuterischen Beziehungen meist, dass sie dabei etwas lernen oder den anderen „retten und heilen“ können. Doch das ist eine Illusion. Nur der klare Blick auf die Tatsachen kann in einem solchen Fall weiterhelfen. Die Lernaufgabe besteht meiner Meinung darin, sich aus destruktiven Beziehungen zu befreien und Abgrenzung zu üben. In Wahrheit können wir niemanden ändern. Tatsächlich verfügen nicht alle Menschen über Empathie oder sind in dieser Hinsicht deutlich eingeschränkt.

      Wenn Sie in Beziehungen zu Freunden, Verwandten oder Arbeitskollegen sehr leiden, fragen Sie sich, ob folgende Punkte auf die Person zutreffen, durch die Sie sich schlecht fühlen:

       sprachgewandter Blender mit Charme, charismatisches oder dominantes Auftreten

       ein starkes Streben nach der Befriedigung eigener Bedürfnisse

       selbstverliebtes Verhalten

       braucht viel Anerkennung

       Unfähigkeit, Kritik anzunehmen

       pathologisches, gewissenloses Lügen (auch wenn die Wahrheit ans Licht gekommen ist)

       manipulatives Verhalten, andere für eigene Zwecke ausnutzen

       der abrupte Wechsel von Freund zu Feind

       Bildung von Allianzen mit anderen Personen für Intrigen

       das Fehlen von Schuldbewusstsein oder schlechtem Gewissen

       oberflächliche Gefühle

       Gefühlskälte in Situationen, die Mitgefühl erfordern würden

       mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen (Schuldzuweisung an andere)

       Entscheidungen werden anhand von Geld, Zahlen, größeren Zielen, Fakten und „Ausgleich“ getroffen anstatt auf Basis von Menschlichkeit, Mitgefühl, Fairness und Ethik

       Meister darin, anderen etwas zu suggerieren oder sie bei Entscheidungen zu beeinflussen

       Emotionen anhand des Gesichtsausdrucks

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