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sein kann, ist selbst diese Frage im Grunde und in Wahrheit einfach zu beantworten, denn die Antwort ergibt sich zwingend und völlig offenbar aus Dir selbst und Deinem Sein. Du wirst der Antwort in dem Augenblick gewahr, in dem Du es wagst, Dir selbst zu vertrauen. Wenn Du Dir selbst vertraust, vertraust Du darauf, dass Du existent bist. Nun, so Du dies tust, genügt der Blick auf Dich selbst. Die Ursache von Allem-was-Ist, gibt sich immer und unfehlbar im Sein des Vorhandenen zu erkennen. Sieh Dich also selbst an, dann siehst Du Deinen Schöpfer. Wenn Du Deinem Sein vertraust, vertraust Du Deinem Schöpfer. Nun, was siehst Du, wenn Du Dich selbst anschaust?

       Willst Du wissen, was Du da siehst, dann frage nach seinem Zweck.

      Mensch, was also ist Dein Zweck? Wenn die Frage auch so viele verschiedene Antworten bekommt, wie Menschen gefragt werden, so sind sie doch alle im Grunde und in Wahrheit auf einen Nenner zu bringen: Dein Zweck ist Werterfüllung.

      Die Verschiedenheit der Antworten ergibt sich aus dem Umstand, dass jeder Mensch unter Werterfüllung in gewissem Umfang etwas anderes versteht. Diese ›individuellen Feinheiten‹ machen jedoch auf der Ebene, auf der wir hier reden, keinen wirklichen Unterschied. Werterfüllung ist in der Tat Selbstzweck und dies nur aus dem Grunde, weil Werterfüllung Glückserfüllung ist. Glück aber ist Selbstzweck, weil Glück Endzweck ist. Glück ist deshalb Endzweck, weil Glück natürlicher, göttlicher, ewiger Seinszustand ist:

       Sein ist Glücklich-Sein.

      Nun, mein lieber Freund, meine liebe Freundin, Dir dürfte bewusst sein, dass Glück nur ein anderes Wort für Liebe ist. Die Begriffe Gott, Glück, Liebe und Sein sind in der Tat beliebig austauschbar, es sind verschiedene Worte, die ein und dasselbe Prinzip zu benennen versuchen.

      In Deinem Zweck spiegelt sich Deine Identität, denn wo sonst als in Dir selbst, könnte sie zum Ausdruck kommen. Wenn Du das bist, was Du bezweckst, bist Du Glück, Leben, Liebe. Wie aber kannst Du dann Angst sein, wo Du doch alles andere bist? Als ob die Sache so nicht schon schwierig genug wäre, kommt ein weiterer, tragender Umstand hinzu, der nicht ignoriert werden kann: Als integraler, vollkommener Teil von Alles-was-Ist bist Du Liebe, weil Er Liebe ist. Soweit – so gut. Der allumfassende und somit nichts ausschließende Charakter des Göttlichen impliziert, dass Du das, was Du/Er bist/ist, immer, ausnahmslos und ewig bist. Mit anderen Worten, wenn Du, als Teil des Göttlichen, der Du bist, Liebesenergie bist, dann bist Du das immer. Dies führt uns auf direktem Wege zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt unserer Betrachtungen:

       Gott ist berechenbar. Darin liegt seine große Stärke.

      Du magst Dich fragen, wie des Einen Stärke des Anderen Schwäche sein kann. Dies liegt einfach in der Natur desjenigen, dem das Prinzip zu Eigen ist: Gott ist Wirklichkeit, Ego hingegen ist Illusion. Dies macht den alles entscheidenden Unterschied. Die unwirkliche Natur der Illusion macht ihre Berechenbarkeit als solche zu ihrer Achillesferse. Die Wirklichkeit des Göttlichen – und nur diese – macht es unüberwindlich in seiner Macht und Stärke. Hier liegt die Wahrheit, auf der Deine Rettung aus der Angst beruht und aus der sich all Deine Hoffnung auf Erlösung speisen darf:

       Liebe ist Wirklichkeit – Angst ist Irrtum.

       Jetzt und ewig.

       »Man muss vor nichts im Leben

       Angst haben, wenn man

       seine Angst versteht.«

      Marie Curie

      2. Analyse:

      Die inneren Schlachtfelder der Angst

       Die menschliche Wahl der Qual

      Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, immer dann, wenn der Mensch sich dafür entscheidet Angst zu haben, Angst zu sein, trägt er für diesen einen Augenblick die Chance und Gelegenheit für die Wahrnehmung seiner Göttlichkeit zu Grabe.

      Als vollkommener Teil Gottes, ausgestattet mit seinen Eigenschaften, steht Dir die Wahl Deiner Selbstwahrnehmung jederzeit vollkommen frei. Deine uneingeschränkte Schöpferkraft und der freie Wille, die Dein göttliches Erbe sind, stellen allzeit sicher, dass Du die Dinge entsprechend Deiner Wahl wahrnehmen und erleben wirst. Das Universum selbst verneigt sich vor der Allmacht der göttlichen Schöpferkraft und ordnet und fügt die Dinge entsprechend Deiner Wahl, die sich an Deiner Selbstwahrnehmung entscheidet.

      So, wie Du in Deinem Herzen über Dich fühlst und in Deinem Intellekt über Dich denkst, so ist es mit Dir. Deine inneren wie auch Deine äußeren Erfahrungen werden sich unfehlbar Deinem Willen beugen und sich Deiner Selbstwahrnehmung anpassen. Nichts weniger ist eines Kindes und damit eines Teiles des Göttlichen würdig. Alles-was-Ist ist in jedem seiner Teilaspekte so schöpferisch, wie Er es sein will, das heißt, Gottes Schöpferkraft geht immer und in jedem so weit, wie sie erkannt und anerkannt wird. Was bedeutet das für Dich?

      Es bedeutet, dass Du über die absolute, uneingeschränkte Macht der freien Wahl verfügst, so Du sie Dir zugestehen willst. Es bedeutet, dass Du Dich in der Illusion der Angst verlieren und ein unreales Phantom mit Wirklichkeit verwechseln kannst, so Du dies zu tun entscheidest. Es bedeutet aber genau so, dass Du Dich für die Wahl der Wahrheit über Dich selbst und für die Wirklichkeit Deiner göttlichen Identität entscheiden kannst und sie somit für Dich wahrnehmbar und erfahrbar machst. Es bedeutet nichts weniger, als dass Du Dir aussuchen kannst, was Du fühlen willst!

       Du kannst Dir aussuchen, was Du fühlen willst.

      Ist der Irrtum der Angsterfahrung als solcher erst einmal erkannt, kann nur noch Liebe sein und sie nimmt den ihr gebührenden Platz ein. So kann die einzige Wahrheit hinter allen Erscheinungen immer und ausnahmslos nur Liebe sein und wo sie einmal erkannt ist, kann sie nie wieder verloren gehen.

      Liebe ist immer Wahrheit, Wahrheit kann immer nur Liebe sein. Hat Gott sich selbst in einem Aspekt erkannt, wird es nie wieder Irrtum geben. In Selbsterkenntnis, die nur Selbstliebe sein kann, kann es niemals Rückschritt geben, da sie Gottes Wille ist, dem ewig entsprochen wird. So gehst Du in die Angst hinein und durch sie hindurch, damit Du erkennen kannst, dass Angst nicht Deiner göttlichen Natur entspricht. Angst ist einfach deshalb die unangenehmste aller Empfindungen, weil sie nicht ›Du‹ ist. Sie ist das unerträglichste aller Gefühle, weil sie Deiner wirklichen Natur am entferntesten ist. Sie ist also die Eintrittskarte für diese duale Welt, die Ihr alle mutig kauft, damit Ihr Euch der Illusion hingeben könnt, um sie um Eurer selbst willen wieder zu enttarnen. In Deiner göttlichen Natur ist Angst ein völlig sinnloses Konzept ohne jede Berechtigung und ohne Bestand.

       Angst ist menschlich, aber nicht natürlich.

      Weil Liebe allumfassend ist, immer und überall, kann es niemals sein, dass es einen ›Platz‹ gibt, an dem Angst berechtigt und real wäre. Es gibt, jetzt und ewig, keinen ›Platz‹ außerhalb von Alles-was-Ist, keinen Platz, an dem Liebe nicht ist. Der Raum, den Du den Dämonen, Deinen Ängsten, zugestehst, kann nur ein Irrtum sein, weil Du nicht erkannt hast, dass dieser ›Raum‹ bereits von göttlicher Liebesallgegenwart besetzt ist.

      Jeder Dämon, in welcher Gestalt Du ihn Dir auch erschaffen magst, wird immer real und vor allem berechtigt erscheinen. Anstatt die Gültigkeit der Angst als solche in Frage zu stellen, bevorzugen es viele Menschen, sie durch eine andere, weniger bedrohlich wirkende zu ersetzen, wenn sie unerträglich wird. Aus Angst vor der Angst entscheidet Ihr Euch mitunter dazu, einen großen, gewaltigen Dämon durch einen scheinbar kleineren, kontrollierbareren einzutauschen. Ihr erliegt somit der Illusion, dass es eine Größenordnung des Irrtums geben kann. Doch es gibt nicht viel und wenig, großen und kleinen Irrtum. Wahrheit ist ganz und gar Wahrheit oder sie ist es nicht. Irrtum ist und bleibt ewig Irrtum. Und wo ein noch so winziger Irrtum ist, kann Wahrheit nicht sein. Es ist ein Absurdum zu glauben, in Gott sei Kompromiss möglich. Weil Gott Wahrheit ist, ist sie absolut.

       Sich gegen die Angst entscheiden kann niemals Irrtum sein, sich für die Angst entscheiden ist immer Irrtum.

      Die

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