Скачать книгу

="u43f6e254-3687-549c-bfcf-1f0e3b9f3710">

      

      Hermann Glettler

       Michael Lehofer

      Die fremde Gestalt

      Gespräche über den

       unbequemen Jesus

      Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwort

      1 Brutal unharmonisch

      2 Die neue Familienaufstellung

      3 Spirituell überheblich?

      4 Der typische Absolutheitsanspruch

      5 Maßlose Überforderung

      6 Verherrlichung des Leidens

      7 Quälende Vergleiche

      8 Um Himmels willen leibfeindlich?

      9 Gott greift nicht ein

      10 Worum geht es eigentlich?

      11 Die armen Schweine

      12 Naiver Glaube

      13 Heilsame Distanzlosigkeit

      14 Entwürdigende Demut

      15 Das Gesetz brechen

      16 Die Verwechslung von innen und außen

      17 Religion als Geschäft

      18 Selbstgerecht und fertig?

      19 Beschuldigen macht schuldig

      20 Zugemutete Freiheit

      21 Wahrheit besitzen

      22 Erschreckend real und herrlich

      23 Die Fragen sind bekannt

      24 Der Traum vom Reich

       Nachwort

      Vorwort

      Dieses Buch begann an einem trüben Sonntagnachmittag bei einer guten Tasse Tee. Unser Gespräch kam auf das Tagesevangelium, in dem von einem höchst unkonventionellen und unhöflichen Verhalten Jesu die Rede ist. Einer kanaanäischen Frau begegnete er richtig unverschämt und brüskierend. Wir gestanden uns gegenseitig unser Erstaunen über diese weitgehend unbekannte Seite Jesu.

      So wie wir meinen viele, Jesus von Nazareth so halbwegs zu kennen. Wer konfrontiert sich denn mit dem Sperrigen, Fremden und gar nicht Bequemen in den Reden und im Auftreten Jesu? Und was entgeht einem von der spirituellen Kraft und Lebendigkeit Jesu, wenn man dies nicht tut? Ist unsere Beziehung zu ihm vielleicht deshalb oft so fad, so irrelevant für das normale Leben und letztlich banal, weil wir ihn nur in der schönen, domestizierten Verpackung haben wollen?

      Neigen wir nicht in allen unseren Beziehungen dazu, das Unbekannte zugunsten des Bekannten zu minimieren? Dabei lebt jede Beziehung von einer grundsätzlichen Spannung. Es ist die Spannung zwischen einer selbstverständlichen Vertrautheit und einer faszinierenden Fremdheit. Der oder die andere bleibt uns immer ein Stück weit unbekannt und damit überraschend neu und interessant. Für eine lebendige Beziehung braucht es beides, Freiraum und Geborgenheit, Nähe und Distanz. Vertrautheit allein kann zu einer Alltagsbanalität im Umgang führen und eine Beziehung der inneren Spannung berauben. So erzeugt das Vertraute mitunter Distanz, während das Fremde durch das geweckte Interesse Nähe ermöglicht.

      Das vorerst unverständliche, ja befremdende Verhalten Jesu im erwähnten Sonntagsevangelium war für uns der Anstoß, über seine „fremde Gestalt“ nachzudenken. Den meisten ist Jesus in irgendeiner Weise vertraut, auch wenn es nicht selten nur die spärlichen Reste von Erzählungen sind, die wir in unserer Kindheit über seine Wunderheilungen und seine Sorge um Ausgestoßene gehört haben. Er ist und bleibt die faszinierendste

Скачать книгу