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schildert diese „Gäste“ entweder nur in Worten, oder es werden seine Worte auch lebendig durch das tatsächliche Erscheinen „der Geladenen“, welche Geschenke überbringen. Am besten erscheinen sie auch in Gebirgstracht nur mit Kennzeichen ausgestattet; so die Fröhlichkeit mit einem bunten Kranz und Zither oder der Humor mit fröhlichen „Burschen“ am Hut und Stock, die Stielerschen oder ähnliche Gedichte, Fritz Reuter ec., überreichend.

      Ebenso heiter belebend kann der Hausierer wirken, wenn er von einer wirklich witzigen und redegewandten Persönlichkeit übernommen wird. Derselbe trägt in seinem allbekannten, über den Nacken hängenden Schaukasten allerlei, einem jungen Paar nützliche Dinge, als da sind: Der Geduldsfaden, der nie abreißt, die rosa Brille, die alles im besten Lichte sieht, eine neue „Suppenwürze“: gute Laune, ein großer, roter Regenschirm gegen eheliche Donnerwetter, ein Lichtlein, welches einem aufgesteckt wird, ein Laternchen, mit dem die Frau dem Manne heimleuchtet, ein Deckelchen zum Töpfchen, wenn’s überkocht, Hemdknöpfchen, die nie abreißen u. dgl. m.

      Ein im Stoff durchaus nicht neuer, aber doch immer gefälliger Scherz ist das Erscheinen eines Schusterjungen (kann ganz dezent von einem ganz jungen Mädchen gegeben werden), welcher in Dialekt, – am geeignetsten (wenn nicht den lokalen) – ist bekanntlich hierfür der Berliner, da ja auch der Berliner Schusterjunge sich durch besondere „Findigkeit“ auszeichnet.

      Neu ist die zeitgemäße Pagode. Sie wird dargestellt von einer in vollständig chinesischem Pagodenkostüm gekleideten Persönlichkeit, eine Larve von möglichst porzellanenem Aussehen vor dem Gesicht. Zukunfts- und Vergangenheitsfragen, welche eine Freundin der Braut stellt, werden von der Pagode mit nickender oder verneinender Kopfbewegung beantwortet. Bei

      ist im allgemeinen eine ernstere, feierlichere Grundstimmung vorhanden, namentlich bei der Goldhochzeit. Dies läßt auch Ausschmückungen und Darstellungen auf religiöser Grundlage sehr geeignet erscheinen.

      Sie hierzu die Festspiele im II. Teil: „Ein Psalm“ und „Übergabe einer Bibel“.

      Indes ist auch ein froher, heller, ja heiterer Ton sehr willkommen. Bei der Silberhochzeit eines noch sehr jugendfrischen Paares sah ich sogar die Übergabe einer mit Rosen gefüllten silbernen Jardiniere, begleitet von Wechselreden über die Worte: „Noch sind die Tage der Rosen“.

      Sehr hübsch ist auch ein Reigen mit gesprochenen, besser gesungenen Versen (das Urbild ist der Ringelreihentanz der Kinder) in hübschen, rhytmischen, von Musik geleiteten Bewegungen, als „blühender Kranz“ der Enkel oder Urenkelkinder geschlungen. Die Mädchen sind in weißen, oder sonst ganz lichten Kleidern, mit dicken Blumenkränzen im Haar; die Jungen in beliebigem Anzug, nur müssen es Kniehosen, keine langen, sein, mit großen Blumensträußen im Knopfloch.

      Auch Zigeuner können auftreten und sowohl von künftigem Glück prophezeien, als vom vergangenen erzählen. Mit geeigneter Variation kann hierzu das Neujahr-Zigeunerspiel im II. Teil benutzt werden.

      Die meisten der jetzt für Gold- und Silberhochzeit genannten Aufführungen sind mit einigen kleinen Änderungen auch für

      höherer Bedeutung, z. B. 70., 80. Geburtstag, verwendbar. Außerdem eigenen sich für Geburts- und Namenstage besonders gut Morgenständchen:

      Beim Frühstück erscheinen 4 – 12 Knaben in der Tracht der Kurrendsänger des 16. Jahrhunderts11); lange, weite Kragen-Mäntelchen, breite, große Hüte. Ist ein Dirigent nötig, so muß auch dieser einen weiten Mantel und passenden Hut haben. Sie singen auf eine der kraftvollen Melodien jener Zeit, Lieder feierlichen und frohen Inhalts. Gesanglich am gelungensten wird es werden, wenn man mit Hilfe der Volksschullehrer chorgesangskundige Schulknaben verwendet. Außerdem kann solch ein Ständchen auch von jungen Mädchen, als idealisierte Kurrendsänger, dieselben Mäntel, aber dicke Blumenkränze auf den Hüten oder nur im Haar, gebracht werden. Erscheint es angezeigt, so kann solch Ständchen auch vor dem Mittagsmahl, Nachmittagskaffee, Abendessen stattfinden.

      Für das

      ist es sehr schön, Legendenbücher zu Rat zu ziehen und aus dem Leben der betreffenden Patrone lebende Bilder mit Deklamation zu stellen. Wenn sich auch nicht alle so gut, wie Elisabeth, die Landgräfin, oder Franz, von Assisi eignen, so wird sich doch aus vielen etwas machen lassen. Soll oder kann der betreffende Patron nicht betont werden, so können auch nur historische Namensvettern oder Cousinen herangezogen werden; bei altdeutschen Namen solche aus der frühgermanischen Geschichte.

      Man kann den Namen auch durch Darstellungen buchstabieren und zwar in der Weise, daß immer der Anfangsbuchstabe der einzelnen Darstellung ein Buchstabe des betreffenden Namens ist. Am Schluß erscheint der ganze Name dann im Transparent, umkreist von allen Ausführenden, welche unter Musikbegleitung ein „Hurra!“ ausbringen.

      werden, wiewohl sie naturgemäß die intimsten Feste sind, doch auch gern zu größerer, offizieller Feier erhoben. Glückwünsche in jeder Form, vom kleinsten Scherz bis zum feierlich, religiös erfaßten Segenswunsch drücken allerwärts und allzeit neben der frohen Stimmung auch zugleich die leise Rührung aus, welche jeden Erdenpilger beim Eintritt eines zarten, unschuldigen Menschenkindchens in diese Welt bewegt.

      Dies will man denn auch nicht nur in Wünschen, sondern auch in Geschenken, an der Wiege niedergelegt, kundgeben. Es ist darum die Geschichte der „Heiligen drei Könige“ ganz gut für Tauffeste verwendbar.

      Auch das sinnvolle Märchen der sieben Feen-Paten drängt sich hier ganz von selbst auf.

      Auch die Gestalt des Hochzeitsbitters kann wieder als Gästelader auftreten und ähnliche Tugenden wie bei dem Hochzeitsfest geladen haben.

      Nach einer alten Tradition sei, so erzählt die Kunde, die Wiege unseres alten Kaisers Wilhelm bei seinem Tauffest durch Königin Luisens Schwester mit Veilchen überstreut worden. Eine alte Prophezeiung des Hauses sage nämlich: das also begrüßte Kind werde sein lebenlang unendlich geliebt sein. Auch diese Mär kam, anknüpfend an die von allen Deutschen als so wahr empfundene Erfüllung dieser Prophezeiung, in mehr oder minder ausgedehnter Weise, von einzelnen, von einem Kranz Kinderchen, von einer Gruppe junger Mädchen, verwendet werden.

      Außerdem aber finden sich gerade für Tauffeste, Überreichung von Patengeschenken ec. überhaupt für erste Kindheit noch jetzt sehr viele gut benutzbare Volksbräuche. Sie werden oft belächelt, oft als „Aberglaube“ erschreckt abgewiesen. Mit Unrecht. Viele davon sind sehr tiefsinnig, meist bis ins alte Germanentum, immer mit dem Naturleben verknüpft, zurückreichend. Sie verdienten meist wieder hervorgeholt zu werden. Es wäre aus diesem alten Brunen wohl oft viel kraftvoller Festtrunk zu schöpfen, als aus modernen Quellen.

      Der Rahmen dieses Büchleins verbietet mir, hier noch weiter darauf einzugehen. Nur raten möcht ich allen meinen Leserinnen jederzeit, bei allen ihren Festen sich dieses Brunnens zu erinnern, sollte es auch manchmal Mühe machen, daraus zu schöpfen. Der Frauen echte Art soll es ja sein, alles was sie angreifen, zu vertiefen (umsomehr, als ihr ja die Oberflächlichkeit als Erbfehler nachgesagt wird), individuell zu beleben und – – –

      Aber – horch! – ich höre schon wieder das mahnende Seufzen der ungeduldigen Leserin! Ja, es ist wahrlich Zeit, das Brünnlein des Tatsächlichen fließen zu lassen.

      Glück auf dazu!

      Ende des I. Teils.

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