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große und mächtige Werke. Er unterweist nämlich alle Stände und Ämter, wie sie sich verhalten sollen, damit sie vor Gott recht tun. Er kann die Betrübten trösten; er kann Rat geben; er kann böse Sachen schlichten; er kann irrige Gewissen richten; er kann helfen, Frieden zu halten; zu versöhnen, zu vertragen, und andere Werke kann er tun. Ein Prediger hilft auch, die Obrigkeit zu erhalten; er sorgt für zeitlichen Frieden; er steuert die Aufrührerischen; er lehrt den Gehorsam; aber auch Sitten, Zucht und Ehre; er unterrichtet Vateramt, Mutteramt, Kinderamt, Knechtsamt und Summa, alle weltlichen Ämter und Stände. So dient ein Pfarrherr den Menschen an Leib und Seele, auch an Gut und Ehre. Dazu aber dient er vor allem Gott. Er übt herrliche Opfer und Gottesdienste; denn durch sein Amt und Wort wird das Reich Gottes erhalten. Er erinnert an den Namen und Ruhm Gottes; er hilft zur Erkenntnis Gottes; er benennt den rechten Glauben und Verstand Christi, eben die Frucht seines Leidens und Sterbens. Er steht für das wahre Evangelium. Wir können das nicht genug hervorheben. Was er nicht alles tut gegen den Teufel, die Welt, die Weisheit und die fleischlichen Dünkel. Er trägt den Sieg davon. Er schlägt den Irrtum nieder. Er weht den Ketzereien. Er kämpft mit seinem Amt und Wort gegen die Höllenpforten. Das sind alles unzählige und unaussprechliche Werke und Wunder des Predigtamtes. Wären mit einem solchen Beruf nicht dein Geld und deine Arbeit sehr gut angelegt? Was könnten wir Gutes tun in dieser Welt und an den Menschen sogar mit unserem eigenen Geld! Das muss nicht jeder tun, sein Kind so zu erziehen. Die Kinder der Herren und großen Leute sind dazu nicht zu gebrauchen. Man sollte die Kinder der armen Leute dazu anhalten. Es muss nicht jeder ein Doktor oder Magister werden. Wir brauchen auch gemeine Pfarrherren, die das Evangelium und den Katechismus treiben, die taufen und die Sakramente reichen. Auch soll es Küster geben, die ihre Arbeit in der Gemeinde tun. Aber im Augenblick sieht es traurig aus. Es fehlen Menschen, die das Amt in den Gemeinden tun. Es wird bald ein solcher Mangel an diesen Personen sein, dass bald drei oder vier Städte nur noch einen Pfarrer haben und zehn Dörfer einen Kaplan. Der zweite Teil handelt vom zeitlichen und weltlichen Nutz und Schaden. Die weltliche Obrigkeit ist mit der geistlichen nicht zu vergleichen. Es ist dieses Amt nicht so hoch wie das geistliche. Es kann auch nicht solche Wunder verbringen wie das geistliche Predigtamt. Alle diese Werke dienen nur dazu, allein dies zeitliche, vergängliche Leben zu erhalten, den Leib, das Weib, die Kinder, Haus, Gut und Ehre und was zu des Lebens Notdurft gehört. Das Predigtamt geht weit und hoch über das weltliche Amt. Die weltliche Herrschaft ist aber ein Bild, Schatten und Figur der Herrschaft Christi. Das Predigtamt gibt ewige Gerechtigkeit, ewigen Frieden und ewiges Leben. Das zeitliche Regiment erhält zeitlichen und vergänglichen Frieden, Recht und Leben. Trotzdem ist die weltliche Obrigkeit eine herrliche göttliche Ordnung und eine treffliche Gabe Gottes. Auch sie ist eingesetzt und gestiftet und auch sie will erhalten werden. Wenn es sie nicht gäbe, würde eine Mensch den anderen fressen. Das weltliche Regiment ist eingesetzt, um aus wilden Tieren Menschen zu machen und sie als Menschen zu erhalten, dass sie nicht wieder zu Tieren werden. Es erhält jedem seinen Leib, sein Weib, sein Kind, Tochter und Sohn, sein Haus und Hof, seinen Acker und sein Vieh und allerlei Güter. Das alles gibt es unter den Tieren nicht. Was für Menschen können aber das weltliche Regiment ausüben? Wer soll die Obrigkeit erhalten? Faust und Harnisch tun es nicht. Es müssen es die Köpfe und Bücher tun; es muss gelernt und gewusst sein, was unsers weltlichen Reiches Recht und Weisheit ist. Weise und kluge Fürsten sind eher selten. So müssen die Juristen und Gelehrten die Menschen sein, die das Recht und das weltliche Reich erhalten. Ich meine damit nicht einige Gelehrte, sondern das ganze Handwerk; Kanzler, Schreiber, Richter, Fürsprecher, Notarius und was zum Rechte des Regiments gehört. Denn alle müssen durch Weisheit und Recht die göttliche Ordnung erhalten, das ganze weltliche Regiment, Kaiser, Fürsten, Herren, Städte, Land und Leute. Dadurch hast du deinen Schutz und Schirm und alle, die zu dir gehören. Denn wer will aussprechen, was der liebe Friede für ein unaussprechliches Gut ist. Wie viel spart er an Leid und Gut, wenn er nur ein Jahr hält? Siehst du, auch solche großen Werke kann dein Sohn tun. So eine nützliche Person kann er werden, wenn du es willst und dein Geld so anlegst. Sollte es dir nicht eine Freude sein, deinen Sohn als einen Eckstein des Friedens zu sehen? Du müsstest ein grober und auch undankbarer Klotz sein, wenn du weißt, dein Sohn könnte ein Mann werden, der dem Kaiser sein Reich, Schwert und Krone erhalten hülfe, dem Fürsten sein Land regieren, Städten und Landen raten und helfen. Ich hätte lieber einen treuen und frommen Juristen und Schreiber als alle Pfaffen, Mönche und Nonnen in ihrer Heiligkeit. Dazu sollst du deine Kinder auch erziehen, zu solchen Menschen, die anderen wirklich helfen. Tu es schon aus lauter Dankbarkeit! Wo sollen wir sonst die gelehrten Leute hernehmen? Wie soll ein Gemeinwesen funktionieren, wenn nicht durch Juristen, Kanzler, Schreiber und Bürgermeister? Das alles dient Gott zur Ehre. Die Prediger sollen den Leuten und die Schulmeister sollen den Eltern und Kindern von Jugend auf einbilden, dass sie wohl lernen, welche Stände und Ämter von Gott eingesetzt sind. Sie sollen niemanden verachten, über sie spotten und übel davon reden, sondern sie alle ehren. Das gefällt Gott wohl dient zum Frieden und zur Einigkeit. Gott ist ein großer Herr und er hat mancherlei Hausgesindel. Er macht aus Bettlern Herren und aus nichts alle Dinge. Gott will nicht, dass geborene Herren herrschen; er will, dass ich die Menschen von unten nach oben arbeiten. Er will auch seine Bettler dabei haben. Ich war auch einmal ein Partekenhengst, in Brockenbettler, und habe das Brot von den Häusern genommen. Darum lass deinen Sohn ruhig studieren und wenn er nach Brot gehen muss, so gibst du unserm Herrn damit ein feines Hölzlein, aus dem er einen Herrn schnitzen kann. Dein und mein Sohn müssen die Welt regieren im geistlichen und im weltlichen Stand. Die reichen Geizwänste können und wollen es nicht tun. Das geistliche Amt verstehen sie auch nicht. Also müssen beide Regimenter auf Erden bleiben bei den armen, mittelmäßigen und gemeinen Leuten und bei den Kindern. Wenn es keine Theologen mehr gibt, gibt es niemanden mehr, der das Wort Gottes verkündigt. Die Menschen bleiben ohne Trost. Wenn es keine Juristen mehr gibt, gibt es keinen Frieden mehr, sondern bleibt eitel Raub, Mord, Frevel und Gewalt. Beide müssen erzogen werden; dazu die Ärzte und Menschen der freien Künste. Einern fleißigen frommen Schulmeister oder Magister, oder wer es ist, der Knaben treulich erzieht und lehrt, den kann man nimmermehr genug lohnen und mit keinem Gelde bezahlen. Wenn ich nicht predigen würde, so wollte ich kein Amt lieber haben, denn Schulmeister oder Knabenlehrer zu sein. Neben dem Predigtamt ist es das wichtigste, nützlichste, größte und beste. Denn es ist schwer, alte Hunde bändig und alte Schälke fromm zu machen, daran doch das Predigtamt arbeitet und viel umsonst arbeiten muss; aber die jungen Bäumlein kann man besser biegen und ziehen, ob gleich auch etliche darüber zerbrechen. Ich halte dafür, dass die Obrigkeit schuldig sei, die Untertanen zu zwingen, ihre Kinder zur Schule zu halten. Sie ist es schuldig, die obengenannten Ämter und Stände zu erhalten, dass Prediger, Juristen, Pfarrherrn, Schreiber, Ärzte, Schulmeister und dergleichen bleiben; denn wir brauchen sie. Wenn man die Untertanen zwingt, Büchsen und Spieße zu tragen, auf Mauern zu laufen und Kriege zu führen, so soll man sie auch zwingen, dass sie ihre Kinder zur Schule halten, damit sie nicht dem Teufel verfallen und er mit ihnen machen kann, was er will. Darum seid wachsam; wenn die Obrigkeit einen tüchtigen Knaben sieht, soll sie ihn zur Schule halten. Ist der Vater arm, so helfe man mit Kirchengütern nach. Dafür sollen die Reichen ihre Testamente geben und Stipendien stiften. So hilfst du durch Erhaltung der göttlichen Ämter beiden, den Lebendigen und den Zukünftigen, die noch nicht geboren sind. Daran hätte Gott seine Lust und sein Gefallen. Er würde dich segnen und ehren, dass du auch an ihm Lust haben würdest. Wohlan, ihr lieben Deutschen, ihr habt euren Propheten gehört. Gott gebe uns, dass wir seinem Wort folgen zu Lob und Dank, dass er uns bewahre vor dem gräulichen Laster der Undankbarkeit und dem Vergessen seiner Wohltat. Amen
3. Die Lehrer von Klein-Wölkau und Groß-Wölkau
Alles fing mit der Küstereischule von Großwölkau an. Sie wird zuerst 1529 erwähnt, aber kein Name eines Lehrers; dann wieder 1555.
Ich schreibe das Verzeichnis hier nur, um das genauere Lesen über die Lehrer zu ermöglichen.
Custos Augustinus Henrich
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1555
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Custos Paul Lindener
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1564
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Schuldiener Brender
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1623
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Ambrosius Schulze
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1628
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