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Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
Читать онлайн.Название Fünf ungleiche Reiter
Год выпуска 0
isbn 9783954882724
Автор произведения Jannis B. Ihrig
Жанр Любовное фэнтези
Издательство Автор
Als sie aufwachte, war es immer noch heller Tag. „Guten Morgen. Naja, eigentlich ist es ja schon Mittag. Wie fühlst du dich?“ Schimascha, trotz des Wissens, dass der Dschungelgott über den Geist mit einem sprach, erschreckte sich. Dann aber fasste sie sich wieder und antwortete: „Für ein kleines Nickerchen war er sehr erholsam, der Schlaf.“
„Nickerchen? Du hast vierundzwanzig Stunden durchgeschlafen.“
„Was? Oje, dann sollte ich zurück ins Dorf gehen, bevor sich noch jemand Sorgen macht.“
„Das geht nicht.“
„Warum, Mächtiger?“
„Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen. Ich kann nur sagen, dass schreckliche Dinge geschehen werden. Du muss nach Norden, zu den Zwergen.“
„Aber …“
„Ich weiß, es kommt überraschend. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit zum Erklären. Du wirst es aber schon von selbst verstehen.“ Als diese Worte verklungen waren, raschelte es hinter Schimascha. Sie drehte sich um und sah einen Rabämus, ein bärenähnliches Reptil. An der Haltung des Tieres erkannte sie, dass es keine feindlichen Absichten hatte. Als es näher kam, ließ es ein großes, grünes Ei aus seinen Krallen fallen. „Nimm es mit in den Norden. Nein, fragt nicht, die Zeit drängt. Du musst los.“ Ohne weiter zu fragen nahm Schimascha das Ei und packte es in ihren Beutel. Dann machte sie sich auf den Weg.
7. Kapitel – Der Zwerg mit dem steinernen Gesicht
Goldia, Reich des Silbernen Hammers, Zwergenland
Mittag des drittens Tages nach dem Fall von Erlin
Gribus schritt durch blutrotes Wasser, das ihm bis zu seinem Knöchel reichte. Weit und breit war nur dieses Wasser. Der Himmel wies eine blassrote Färbung auf. Gribus rannte los, denn er fühlte sich verfolgt. Jetzt hörte er weiteres Geplätscher. Er verspürte unglaubliche Angst und rannte weiter. Das Plätschern wurde hastiger. Gribus wagte es nicht, nach hinten zu sehen. Er rannte und rannte, bis er plötzlich stolperte und hinfiel. Er landete auf dem Bauch, drehte sich jedoch schnell auf den Rücken, um dem Tod wenigstens in die Augen blicken zu können. Was er sah, überraschte ihn. Es war eine Gigantenspinne, die ihn mit acht grünen Augen ansah. Gribus schrie. Schon senkte sich der Kopf, um ihn zu zerreißen. Dann plötzlich ein Lichtblitz. Gribus wurde geblendet und als er wieder klar sehen konnte, befand sich ein zerrissener Spinnenkörper vor ihm. Bevor er begreifen konnte, was geschehen war, schwebte plötzlich eine kleine, rot leuchtende Kugel vor seinem Gesicht. „Ich habe dir gedient. Nun bezahle den Preis!“ Die Kugel wurde auf einmal größer und verbrannte sein Gesicht. Er schrie …
… und erwachte. Weg war die Kugel, dafür war aber der Schmerz geblieben. Zuerst nahm Gribus seine Umgebung nur verschwommen wahr. Dann aber klärte sich sein Blick und er erkannte endlich, wo er sich befand. Er erkannte sein Zimmer wieder und stellte fest, dass er in seinem Bett lag und so ziemlich alles in seinem Gesicht schmerzte. „Gribus, endlich bist du erwacht.“ Gribus drehte seinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam, was ihm besonders schwer fiel. Medikusius, Arzt und der braunhaarige, elfische Freund seines Vaters, kam in sein Sichtfeld. „Me … „ Gribus Stimme versagte, sodass der Elf aus einer der Taschen seiner seidenen Robe eine kleine Flasche herauszog. „Das wird deine trockene Kehle wieder befeuchten“, sagte er, während er Gribus‘ Mund aufmachte und den Inhalt der Flasche hineingoss. Gribus schluckte und konnte nun mit kräftiger Stimme fragen, was passiert war. „Das kann ich dir erzählen“, kam es plötzlich mit trauriger Stimme von der Tür. Es war sein Vater, der nun fragte: „Woran kann du dich denn erinnern?“ Gribus überlegte einen Moment. „An den Erdwurm. Und an unsägliche Schmerzen.“ Ekarum sah ihn daraufhin an: „Nun, es ist schnell erzählt. Als der Wurm dich verschlingen wollte, geschah etwas Seltsames. Zuerst verharrte er, dann explodierte sein Gesicht und er ließ dich los. Hätte dich nicht einer der anderen aufgefangen, wärst du tot. Der Wurm selber stürzte nach kurzem Verharren um, sodass wir so schnell wie möglich verschwanden. Dann aber gingen wir zurück und staunten. Der Boden war mit dem Blut des Wurmes überflutet, doch er selbst war weg.“
„Weg?“
„Weg, einfach so weg. An seiner Stelle fanden wir das.“ Er nahm ein rotes Ei aus der Tasche. „Wir glauben, dass dies dein Leben gerettet hat. Wir denken, es ist ein Ei, aber von welchem Tier es ist, wissen wir nicht.“ Gribus betrachtete das Ei und spürte plötzlich das Verlangen, dass Ei zu behalten. „Könnte ich es haben?“, fragte er schließlich. Sein Vater guckte erst verdutzt, dann sagte er: „Na warum nicht? Es ist schließlich kein Hydraei. Ich lege es neben den Kamin. Dort ist es warm, falls irgendwas mal ausschlüpfen will. Wenn du wieder fit bist, kann du dir es ansehen.“
„Danke. Aber sag mal, Vater, warum bist du so traurig? Ist was passiert?“
„Nun ja, ich habe die unangenehme Pflicht, es dir zu sagen.“
„Mir was zu sagen?“ Statt ihn eine Antwort zu geben, drehte sein Vater sich um und nahm den kleinen Wandspiegel, der im Zimmer hing, und zeigte Gribus sein Spiegelbild. Gribus schrie auf. Sein Antlitz war entstellt. Sein Gesicht war mit Mondgestein, welches sich mit lebendem Fleisch verbinden konnte und deshalb in Narben eingepflanzt wurde, übersät. Sein linkes Augen hatte seine Farbe von grün nach rot geändert, während das rechte nicht mehr existierte. An seiner Stelle saß nun ein magischer Saphir, der mit Runen übersät war und der als Augenersatz diente. „Das ätzende Wurmblut hat dein ganzes Gesicht zerfressen. Dein rechtes Auge war schon weg, als wir dich zu Medikusius brachten, und der konnte gerade noch dein linkes retten. Glaub mir, vor der Verpflanzung des Mondgesteins hättest du selbst einen Ork an Hässlichkeit übertroffen.“
8. Kapitel – Eine neue Seele erwacht
Außenposten der Menschen
Zur selben Zeit
Im Außenposten wurde die Überprüfung eines Roboters abgeschlossenen. Die Techniker fanden keinen Fehler, weder an der Technik, noch in der Programmierung, weshalb sie meinten, man könnte ihn gefahrlos wieder einschalten und auf Patrouille schicken, was sie auch taten. Doch sie ahnten nicht, was geschehen würde. Welches schicksalhafte Ereignis sich für immer in ihre Erinnerung einbrennen würde. Denn als die Energie der Atombatterie durch die Kabel pulsierte, begann nicht nur die eingebaute Festplatte, das Gedächtnis des Roboters, zu laufen. Mitten auf ihr saß ein rosa Klumpen, der lebte. Die Techniker hatten es nicht entdeckt, weil es sich im Tiefschlaf befand, doch jetzt pulsierte er und fing mit seiner Arbeit an. Es dachte und wuchs langsam, aber stetig.
Der Technische Oberleiter Martin Klinge stand vor dem Gerüst, das GKR–3443 hielt. Er arbeitete jetzt schon fünf Jahre lang mit Robotern, sodass er viel Erfahrung besaß. Obwohl er erst dreißig Jahre alt war, wirkte er auf viele deutlich älter, was auf seine Armprothese, die den linken Arm ersetzte, und seine weißen Haare zurückzuführen war. Damals hatte ihn ein losgelöster Arm eines Roboters seinen Arm zerquetscht. Er blickte hoch zum Kopf. Noch hing er schlaff nach unten, doch gleich würden die grünen Sehsensoren wieder leuchten. Er hob die Hand. Einer von seinen Assistenten nickte und betätigte einen Hebel auf dem Hauptschaltpult. Summend begann der Generator zu arbeiten. Ein kurzer Stromstoß aktivierte schließlich den Roboter. Die Augen leuchteten grün auf. Dann bewegte sich der Roboter aus dem Gerüst. „GKR-3443 meldet sich zum Dienst, Herr.“ Herr Klinge nickte zufrieden und befahl schlicht: „Geh wieder an die Arbeit.“ Ohne etwas zu erwidern, bewegte sich der Roboter zum Ausgang der Reparaturanlage. Herr Klinge blickte hinterher und glaubte einen Moment lang, dass der Roboter hinkte. Doch dann hielt er es für ein Hirngespinst, dachte nicht mehr daran und machte sich wieder an die Arbeit.
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