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Ehe – Polarität und Transzendenz

       8. Priesterweihe – Ein Tor zum Göttlichen

       TEIL D: WAS IST CHRISTENTUM? – DIE AUSWIRKUNGEN DES DREIFALTIGEN GOTTESBILDES

       1. Was bedeutet Erlösung?

       2. Leid, Kreuz und Auferstehung

       3. Freiheit

       4. Christentum und Politik

       5. Christentum und Naturwissenschaften

       5.1. Heliozentrisches und geozentrisches Weltbild – Evolution und Schöpfung

       5.2. Geist und Materie – Seele und Leib

       5.3. Wissenschaftstheoretisches

       5.4. Natur als System von Wechselwirkung und Selbststeuerung

       5.5. Erkenntnisse der Naturwissenschaften und Gottesbilder

       6. Christentum und Medizin

       6.1. Allgemeine Bemerkungen

       6.2. Genetik, Epigenetik und der Geistcharakter des Menschen

       7. Christentum und Psychologie – Reifungsphasen und Spiritualität

       7.1. Kindheit und Pubertät

       7.2. Lebensmitte – Wer bin ich?

       7.3. Alter – Was kann ich noch tun?

       8. Christentum und Wirtschaft

       9. Christentum und Kunst, Kultur, Bildung

       10. Praktische Anleitungen

       10.1. Gebet und Meditation

       10.2. Das Vaterunser

       11. Zusammenfassung – Was ist Christentum oder: Warum soll jemand Christ werden?

       Anmerkungen

       Literaturverzeichnis

      1. Vorwort

      Das Buch ist entstanden aus vielen Anfragen: Was ist das Christentum überhaupt? Wozu braucht man es? Was sind die Grundaussagen des Christentums? Wie lassen sich diese mit der naturwissenschaftlich geprägten Welt vereinbaren? Kann man sie in eine moderne Sprache übersetzen? Ist das Christentum tauglich für den Alltag? Kann man mit ihm sein Leben meistern? Ist das Christentum überhaupt noch sinnvoll oder längst überholt? So gibt es viele Fragen von Menschen, die wirklich auf der Suche sind. Auch wollen manche Christen Argumente bekommen, um sich gegen Angriffe verteidigen zu können. Dann gibt es andere, die sich über das Christentum informieren wollen.

      Schließlich gibt es ein Eigeninteresse des Autors an diesem Buch, nämlich den Versuch zu unternehmen, das Christentum in seinen fundamentalen Aussagen so darzustellen, dass es verständlich ist und von den Verstellungen der Geschichte gereinigt wird. Die Glut unter dieser Asche soll wieder zum Brennen gebracht werden. Vieles ist im Laufe der Geschichte zubetoniert, entstellt und manches nahezu vollständig ruiniert worden. Die zentralen Aussagen des Christentums aber sind sehr tief. Sie müssten eigentlich jeden Menschen erreichen können.

      Das Buch will ausdrücklich kein wissenschaftlich theologisches oder dogmatisches Buch sein. Davon gibt es genügend. Es will den Menschen mit seinen Alltagsfragen in den Mittelpunkt stellen. Um das in seiner ganzen Tiefe tun zu können, werden immer wieder theologische Aussagen auf den Alltag hin zugespitzt. Es geht also nicht darum, eine dogmatisch ausgefeilte Darlegung des Christentums zu liefern, sondern darum, den Versuch zu unternehmen, Grundaussagen des Christentums in den Alltag zu übersetzen.1 Dadurch kommt es zu einer Durchmischung von dogmatischen Grundaussagen und Alltagsrelevanz. Manche Aussage entspricht daher womöglich nicht vollständig dem letzten dogmatischen „Schliff“. Aber vielleicht wird sie so besser vom „normalen Menschen“ verstanden, der keine theologische Vor­bildung mitbringt. Das ist das Anliegen des Buches: verständlich darzustellen, was Christentum ist, und ein bisschen Appetit darauf zu machen – auch für den Agnostiker und Atheisten.

      Wien, im August 2013

      2. Hinführung

      Dient der christliche Glaube dem Menschen im Alltagsleben? Hilft er zu seiner Lebensentfaltung oder verhindert er sie? Ist er ein Relikt aus der Geschichte oder ist er hochaktuell? Ist er veraltet und muss durch Neues ersetzt werden? Geht es ohne ihn vielleicht besser im Leben? Anders gefragt: Ist das Christentum längst überholt und veraltet? Geht es im Christentum nicht vor allem um Verbote? Oder ist es eine Befreiung zum wahren Leben? Ist die Frage nach Gott sinnlos geworden oder beschäftigt sie den Menschen nach wie vor? Ist nicht vollständige Gleichgültigkeit der Gottesfrage gegenüber eingekehrt? Ist die Frage nach Gott nicht mehr relevant, weil vieles naturwissenschaftlich erklärbar ist?

      Muss die Frage nach Gott heute ganz anders gestellt werden als in der Vergangenheit? Sollte sich unser Gottesbild ändern? Muss man sich von Zerrbildern Gottes verabschieden, um zum wahren Gott durchzustoßen? Oder ist Gott verschwunden und hat sich verlaufen, wie Friedrich Nietzsche meinte? Vielleicht ist der von Nietzsche in einem verzweifelten Aufschrei proklamierte Tod Gottes2 nicht dessen Tod, sondern nur der Tod von falschen Gottesbildern? Gibt es „richtige“ und „falsche“ Gottesbilder, gibt es den „wahren“ Gott?

      Die Frage nach Gott interessiert mich nicht, sagen manche Menschen. Sie brauchen die Hypothese „Gott“ nicht. Sie wollen normal sein. Vielleicht haben sie Recht, vielleicht ist ihre Intuition richtig. Vielleicht lebt es sich ohne Gott besser und freier? Gott zu brauchen, steht immer in der Gefahr, ihn zu gebrauchen, ihn in eigene Bilder zu pressen, ihn zu benutzen und zu instrumentalisieren, um mit den eigenen Defiziten und Ängsten zurechtzukommen. Man verwendet ihn dann als Lebenshelfer, als Lückenbüßer für Unerkanntes und Projektionsfläche für Unerfülltes. Vielleicht macht man ihn auch verantwortlich für all das Leid, das in der Welt existiert, das er vermeintlich in der Welt zulässt und nicht unterbindet.

      Gott zu brauchen, kann andersherum heißen, sich seine eigenen Schwächen, Ängste, Sorgen und Unvollkommenheiten einzugestehen und diese mit Gott zu teilen. Es kann Ausdruck von Reife sein, sich seiner Endlichkeit und Unvollkommenheit bewusst zu sein. Dann

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