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Religionen führen und führten in der Vergangenheit doch schon immer zu Eskalationen.

      Beide der großen Religionen, sowohl das Christentum als auch der Islam haben die Welt verändert. Beide ließen Europa erbeben und die Menschen in Angst und Kriege stürzen. Beide erhoben unerbittlichen Herrschaftsanspruch.

      Den Höhepunkt der Machtkämpfe erreichte das Christentum durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der gleichzeitig auch die Spaltung in zwei Strömungen zur Folge hatte. Alles was danach kam waren Entwicklungen in Richtung Beruhigung, die bis heute anhalten.

      Es ist fast schon eine Neutralisierung des Christentums zu verzeichnen, ein Abwenden oder zumindest eine Gleichgültigkeit zu spüren. Im Gegensatz zum Islam, der auch direkt nach seinem Entstehen Machtansprüche zeigte und ebenfalls den Glauben mit Gewalt etablieren wollte. Mit einer Religion, die immer noch fordert, die bis heute in religiösem Streit ist, mit dem Anspruch einer Vorherrschaft ihrer Überzeugungen. Dabei bekämpfen sich Sunniten, Schiiten, Wahhabiten und kleinere Absplitterungen des Islams mit Verbissenheit.

      In diesem Buch geht es mir aber nicht darum, den Islam als Religion zu verteufeln. Auch nicht darum, die Anhänger dieses Glaubens zu diskreditieren.

      Meine Gedanken beschäftigen sich vielmehr damit, Überlegungen anzustellen, was die politischen Kräfte in den jeweiligen Ländern bewegen könnten, die dieser Religion angehören.

      Schon kurz nach der Gründung dieses neuen Glaubens wurde ja sichtbar, dass sich die damaligen Führer umgehend für dessen Verbreitung einsetzten.

      Heute sind Politiker wie Erdogan maßgebend dafür zuständig, erneut eine islamische, konservative Religion in den Mittelpunkt zu stellen, die Auswirkungen bis Europa und speziell auf Deutschland haben. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass die größte türkische Gemeinschaft außerhalb der Türkei, in Deutschland lebt und somit einen prägenden Einfluss auf unser Leben hat.

      Diese Einflüsse wurden schon Anfang der 90er Jahre sichtbar und bis heute nicht nur ausgeweitet, sondern werden mit gewissem Druck auf die Politik auch in großen Bereichen durchgesetzt.

      Was zunächst noch ein gewisses Kopfschütteln verursachte, entwickelte sich mehr und mehr zu einem Streitthema, welches Deutschland in Lager spaltete. Im gleichen Zuge separierten sich Teile der türkischen Mitbewohner und leben heute abgegrenzt in ihren Vierteln. Mit eigenen Regeln und auch eigenen, im inneren Kern geltenden Gesetzen.

      Solche Entwicklungen werden noch befeuert, durch unbedachte Aussagen, besonders die unseres Innenministers vor etlichen Monaten:

      Wohin treibt der liberale Wahnsinn denn noch?

      Was sich Herr de Maiziere erlaubt hat ist keine liberale Überlegung - Es ist ein Anschlag. Aus dieser Klammer wird unsere Gemeinschaft nicht wieder herauskommen.

      Alle islamischen Verbände, die gesamten Medien und sämtliche Politiker links von der AFD werden darauf pochen und genau diesen fordern. Selbst wenn momentan die Aussicht dafür in den Hintergrund gerückt ist wird der Zeitpunkt erneut aufflammen, danach zu fordern.

       Einen muslimischen Feiertag

      Noch vor einem Jahrzehnt diskutierte man in Deutschland, ob die christlichen Feiertage abgeschafft werden sollen.

      Sowohl die Wirtschaft als auch viele Politiker plädierten dafür, religiöse Feiertage weitestgehend zu streichen. Die Begründung zu diesem Schritt erstreckten sich von nicht mehr Zeitgemäß bis über Verluste von nötiger Arbeitszeit, damit die Wirtschaft nicht darunter leide.

      Eine solche unnötige Äußerung, als Überlegung getarnt, sehr wohl wissend um die entsprechende Reaktion und dessen Ergebnis, ist heute geradezu sträflich in seiner Brisanz.

      Seit Jahren sitzen in jeder Partei Politiker mit muslimischem Hintergrund. Besser können sie sich alle nicht profilieren, wenn sie jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt dramatisch dieses Thema aufgreifen und jedes Argument, was sich gebrauchen lässt, in einer Debatte darüber einwerfen.

      Aus Sicht der Muslime verständlich. Sie haben sich zwar hier angepasst und eingegliedert, nicht jedoch ihre Wurzeln und ihre damit verbundene Kultur abgelegt. Im Gegenteil, sie fühlen sich damit sogar bestärkt und im besonderen Maße hervorgehoben.

      Wer so, wie unser Innenminister, leichtfertig ein solch emotionsgeladenes Thema in ein eh schon aufgeheiztes Land wirft, ist grob fahrlässig. Er setzt damit Deutschland noch stärker einer Polarisierung aus und ruft förmlich ein Zerreißen der Gesellschaft herbei.

      Dieses Thema lässt Kopftuch-Debatten, Burka-Akzeptanz, Moscheen in Deutschland förmlich wieder auflodern.

      Soll so durch die Hintertür doch mehr etabliert werden als zumindest ein Teil der deutschen Bevölkerung möchte?

      Ich frage mich nicht erst seit dieser unsäglichen Offenbarung, wohin soll Deutschland steuern?

      Es ist ja schon keine Frage der Toleranz mehr, nein, es ist heute mehr denn je eine Frage von Zementierung einer völlig anderen Lebens- und Kulturform geworden, die hier eingebracht werden soll.

       Was für ein Signal in die Welt?

      Es ist geradezu ein Aufruf an alle Muslime in anderen Ländern, kommt nach Europa und speziell nach Deutschland. Hier könnt ihr nach euren Regeln, nach euren Sitten und Einstellungen nicht nur leben und arbeiten, hier ist euer neues Land.

      Ich habe mein ganzes Leben für Toleranz plädiert, für eine offene Gesellschaft für die Erweiterung unserer und meiner Ansichten.

      Was jetzt allerdings erfolgt ist weit davon entfernt. Es ist die Aufgabe einer Gesellschaft, die sich über zwei Jahrtausende entwickelt und geformt hat. Es ist quasi eine Übergabe in einen anderen Kulturbereich.

      Ich persönlich hänge mich nicht an diesem Feiertag auf. Ich sehe ein weitreichendes Signal in die Zukunft Deutschlands.

      Das genau macht mir Probleme. Nicht dieser unnötige muslimische Feiertag.

      Da kommt allerdings eine ganz wichtige Frage auf. Warum ist es denn so gefährlich, wenn von politischer Seite Erklärungen abgegeben werden, die den Eindruck erwecken sollen, der Islam habe besondere Rechte?

      Wir könnten doch alle gemeinsam eine Gesellschaft bilden, die nicht von Religion gesteuert wird und nicht durch spezielle Prägungen beeinflusst werden darf.

      Vor allem dann nicht, wenn man den geschichtlichen Hintergrund beleuchtet, der die ersten Entwicklungen der damals neu gegründeten Glaubensform Islam aufzeichnet.

      Teile von Europa waren ja schon sehr früh in den Umarmungen des Islam gefangen.

       Deutschland und Europa in der Umklammerung des Islams

      Was einst Prinz Eugen mit seinem Heer verhinderte, gelang Frau Merkel mit einem Handstreich aufzuheben.

      Seien wir doch realistisch.

      Schon im achten Jahrhundert, eroberten muslimische Berber-Stämme oder auch Mauren genannt, Spanien und zunächst auch einen Teil von Süd-Frankreich.

      Selbst wenn man es als kulturelle Befruchtung ansehen möchte, muss auch ausgesprochen werden, dass sich Spanien und weitere eroberte Bereiche dem Diktat der Mauren beugen mussten.

      Nur unter diesem Diktat konnte dann relativ friedlich miteinander gelebt werden.

      Trotzdem wurde schon 1066 das erste Pogrom gegen Juden verhängt und den Druck der islamischen Verwaltung bekamen alle die zu spüren, welche sich wehrten.

      Traurige Wahrheit ist allerdings auch, dass schon drei Jahrzehnte später der erste sogenannte Bauern-Kreuzzug stattfand, der in und um Jerusalem sowohl Muslime als auch Juden tötete und vertrieb. Aus der christlichen Sicht heraus, die Juden seien schuld am Tode Jesus. In den Muslimen sahen sie die ernsthafte Bedrohung,

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