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for Living

      Prolog:

       Mein Versprechen an Dich

      Ich glaube fest daran, dass in einhundert Jahren ein Buch über mentale Telepathie gerade so notwendig sein wird wie ein Buch über den Gebrauch der Gabel beim Essen. Telepathie wird dann ein Werkzeug sein, das jeder benutzt.

      In diesem Buch geht es nicht um unerhörte Geschichten von übernatürlichen Fähigkeiten, die du nicht besitzt. Es geht um unerhörte Geschichten von natürlichen Fähigkeiten, die alle Menschen besitzen. Alles, was ich tue, kannst du auch tun. Benutze meine Worte als Reiseführer, der dich ermächtigt, und lerne reale, anhaltende Fähigkeiten, die du für den Rest deines Lebens täglich praktizierst.

      Vor zehn Jahren wusste ich nicht, dass übersinnliche Kommunikation möglich ist, aber im letzten Jahrzehnt habe ich mit Tausenden von Tieren Gespräche geführt. Bis zum ersten Zusammentreffen mit einer Tiertherapeutin, die mit Tieren sprach, war meine Fähigkeit wie ein unterirdischer Strom, der leise unter der Haut meiner Psyche verlief. Sobald mir das Konzept der nichtverbalen Kommunikation vermittelt wurde, explodierte dieser Springbrunnen wie ein Geysir ins Licht. Die ersten Versuche habe ich durch Jahre der Forschung gefestigt, durch leises Einstimmen, Analysieren, Entwickeln von Verfahren, Terminologie und Methoden psychischer Kommunikation. Ich habe Übungen entwickelt, mit denen Tierliebhaber Zugang zu Bildern und Gefühlen bekommen können, die von ihren Tieren stammen, Übungen, mit denen sie Worte formulieren, körperliche Zustände untersuchen, vermisste Tiere durch Gestalt-Techniken lokalisieren und sogar Verbindung mit verstorbenen Freunden auf der Anderen Seite aufnehmen können.

      Ich leite jetzt Workshops, bei denen ich die Ehre habe, Menschen zu lehren, wie sie telepathisch Informationen mit Tieren austauschen können. Ich sehe so häufig Durchbrüche, dass ich ohne jeden Zweifel weiß, dass nichtverbale Kommunikation eine erlernbare Fähigkeit ist. Als meine intuitive Fähigkeit ans Tageslicht kam, steigerte sich meine Praxis schnell. Ich trat in einer Fernseh-Talkshow nach der anderen auf und hatte die Ehre, im gleichen Jahr, in dem ich mit meiner Berufsausübung begann, in die Reihe der 100 Top-Sensitiven in Amerika aufgenommen zu werden (Paulette Cooper, Simon &Schuster: 100 Top Psychics in America). Ich konnte die öffentliche Nachfrage kaum befriedigen. Mein Telefon klingelte auch in der Nacht noch pausenlos; Tierliebhaber riefen nicht nur von überall in den Vereinigten Staaten an, sondern auch aus Kanada, England, Australien, Argentinien und Brasilien. Die Anrufer hatten die unterschiedlichsten Anliegen. Aber ob sie nun die medizinischen Probleme ihrer Gefährten lösen, verlorene Tiere lokalisieren oder mit ihren verstorbenen Freunden sprechen wollten - die Absicht war immer die gleiche: Sie wollten Kontakt aufnehmen. Meine Klienten stellten die übersinnliche Kommunikation nicht in Frage. Sie wollten nur wissen, wie diese funktioniert. Viele Leute sehnen sich nach dieser Verbindung. Tiere sind die Schlüssel zu unserer eigenen Seele, und wenn wir sie von ihrem Leid erlösen und vor Ausrottung bewahren wollen, bleibt die Kommunion mit unserer eigenen Seele als letzter Hoffnungsschimmer. Unsere moderne Gesellschaft hat sich von unserer Identifizierung mit der Erde, den Tieren, der Natur und unserer angeborenen Spiritualität weit entfernt, und wir haben den Weg zurück nach Hause offenbar vergessen.

      Benutze dieses Buch als Wegweiser. Diese Seiten sind mein Reisebericht durch felsiges unerforschtes Territorium, auf dem ich stolperte, lachte und nach den Göttern schrie, während ich mir meinen Weg durch den psychischen Dschungel bahnte und mutterseelenallein im Mondschein wanderte. Du wirst auf dieser Reise nicht allein sein. Dieses Buch ist mein Geschenk an dich und an deine Tiere, und ich verspreche dir: Wenn du es wagst, deinen Geist für neue Möglichkeiten zu öffnen und die magischen Mächte in deinem Inneren umwirbst, wirst du das Wunder des übersinnlichen Kontakts mit deinen Mitlebewesen erfahren, und deine tierischen Freunde werden sich wohl und erleichtert fühlen, den übersinnlichen Kontakt mit dir zu erfahren!

      Das erste Kapitel enthält die Geschichte meiner Einführung in die Kommunikation zwischen den Spezies, meine erste Erfahrung mit einem Tier-Medium und die Erzählung von Rodney, der Katze, der wir das alles verdanken.

      Kapitel 1:

       Das widerwillige Medium

      In seiner seltsamen, nicht ganz menschlichen Art erinnert mich Adam immer wieder daran, dass der wahre Zauber nicht durch eine perfekte Erscheinung zu erreichen ist. Er ist nicht in Aschenputtel auf dem Ball zu finden, mit ihren beiden Glaspantöffelchen und der umwerfenden Frisur. Der wahre Zauber ist im Kürbis, in den Mäusen, im Mondschein; nicht jenseits des alltäglichen Lebens, sondern in ihm... Er ist die Aufmerksamkeit, die man dem normalen Leben zollt, die so liebevoll und innig ist, dass sie fast Anbetung ist.

      Martha Beck, Expecting Adam

      Ich war ziemlich skeptisch, als ich meinen Kater Rodney eines Morgens vor vierzehn Jahren in den Katzenkorb steckte, um ihn zu der holistischen Tierklinik zu bringen, wo sich ein Medium die Tiere anschaute, und so wäre es wohl jedem vernünftigen Menschen ergangen. Ich hatte etliche Probleme mit Rodney, bei denen mein Tierarzt nicht helfen konnte, und so wollte ich es bei dem Medium versuchen. Es war irgendwie verrückt, und ich kam mir ein bisschen albern vor, aber was hatte ich schon zu verlieren? Egal, sicherlich gab es etwas zu lachen.

      Ich dachte damals – und einige von euch denken sicherlich genauso - dass das Geschäft mit dem Übersinnlichen entweder der reinste Mumpitz war oder aber eine feierliche, mystische Angelegenheit, bei der Zigeunerinnen Räucherwerk verbrannten und seltsame Hexen in Kristallkugeln blickten. Mir sollten die Augen geöffnet werden!

      Gladys, das Medium, hatte keinen dicken Eyeliner aufgetragen, keine goldenen Reifenohrringe oder rasselnde Zauberarmbänder. Sie glich weniger einer wahrsagenden Zigeunerin als einer Großmutter aus dem mittleren Westen. Auf ihrer Bluse hatte sie Ketchup-Flecke. Ich war verblüfft.

      Als ich Rodney aus dem Korb zog und ihn auf den kalten Metalltisch vor ihr setzte, heulte er nicht etwa los wie eine Autosirene. Er sprang auch nicht vom Tisch, wie er das beim Tierarzt normalerweise tat. Statt dessen saß er bewegungslos und musterte Gladys ruhig. Er schien überrascht zu sein, sie zu sehen. Sie erwiderte seinen Blick.

      „Was tust du?“ flüsterte ich ihr zu.

      „Ich spreche mit ihm“, antwortete sie rundweg.

      „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“ wollte ich brüllen. Keine Beschwörungen? Keine ausladenden Armbewegungen? Kein Sprechen in Zungen? Meine Neugier besiegte meine Skepsis.

      „Was sagt er?“ flüsterte ich.

      „Ich fragte ihn, was er am liebsten frisst, und er sagt Huhn.“

      Gut geraten, dachte ich. Rodney verschlang tatsächlich ziemlich viel frisches Huhn, aber welche Katze mag schon kein Huhn? Darauf hätte wirklich jeder kommen können.

      „Jetzt frage ich ihn nach seinem Lieblingsplatz im Haus“, sagte sie. Wieder sah Gladys den kleinen Kater nur an, und er erwiderte verblüfft ihren Blick.

      Die Antwort musste ihr zugeflogen sein: „Er sagt, er liebt es, auf dem Rücken eines orangefarbenen Stuhles zu sitzen, von dem er einen Blick auf ein Fenster hat. Ein Stuhl in einer Nische.“ „Das ist völlig richtig!“ Ich konnte es nicht fassen. Wenn Rodney im Haus war, machte er es sich auf dem Rücken des pfirsichfarbenen Sessels in der Nische bequem.

      „Vom Fenster in der Nische blickt man in den Garten mit dem kleinen weißen Hund“, sagte Gladys.

      „Welcher Hund“? fragte ich.

      „Auf der anderen Straßenseite ist ein kleiner Hund hinter einem Zaun. Rodney geht gern hinüber, um ihn zu necken. Er stolziert vor dem Zaun auf und ab, um den Hund zum Bellen zu bringen.“

      Ich warf ihm einen kalten Fischblick zu. Es gab tatsächlich einen kleinen weißen Terrier hinter einem Zaun über der Straße, aber ich hätte mir niemals träumen lassen, dass Rodney hinüber ging. „Du quälst den Hund, nicht wahr?“ knurrte ich ihn an. „Er ist sehr von sich überzeugt“,

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