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1868).
Täglich beschäftige ich mich mit Deinen Kindern; hoffentlich ist die kleine Sophie außer Gefahr. Meine Krankheiten sind keine Einbildung, wie Dein Bruder meint. Der böse Husten ist keine Einbildung. Der arme Müller hat nur Pech. Ihr kann es niemand Recht machen. Ich bettele um eine Knackwurst, wie neulich. (5. März 1868).
Große Not in Erfurt, Nordhausen und Heringen. Trotzdem ein Gartenfest in Nordhausen (Loge nehme ich an). Emma I ist nun aus dem Bett; wie lange? Dein Familienbild liegt die ganze Zeit vor mir. Große Freude! Dank! Ausgezeichnete Rübenernte in Aussicht. Auch im Schafstall geht alles ausgezeichnet. Der Jahre alte Louis Hartleb und Kantor Jacobi. Er bringt etwas in Bewegung; ein furchtbares Gerücht liegt über Windehausen. (02. April 1868).
Das Diner vom Mittwoch. Die Spitzen der Stadt, der Landrat, die vielen Brüder und das ganze Offizierscorps. 30 Personen waren dazu geladen. Das Familienfoto hat einen besonderen Platz bekommen; ich sehe es beim Erwachen. Dr. Noth ist gestorben. Er war ein guter Freund. Einige Stunden vorher war seine Frau mit einem kleinen Mädchen niedergekommen. Typhus. Aus! Fünf Kinder, drei Knaben, zwei Mädchen, bleiben zurück. Möge Gott seiner Frau Kraft geben. (28. April 1868).
Kostbarer Regen nach einem schrecklichen Gewitter. In Braunschweig wurde ein Schäfer mit 12 Schafen erschlagen. Hochzeitsvorbereitungen. Sie entscheidet. Am 9. Juni soll die Trauung sein. Der Richter in Heringen sagt, so ein intriganter Mensch wie Jacobi sei ihm noch nie vorgekommen. (20. Mai 1868).
Die Früchte stehen in Windehausen und in der Goldenen Aue ausgezeichnet. Wir hatten einige Male durchdringenden Regen. Ich habe mir mit Kirschen den Magen verdorben. Fasttag! Ein Wochenblatt aus New York. Gott möge Gustav führen und leiten. Schule in Windehausen von Göhrmann übernommen; ein alter Mann! (20. Juli 1868).
Das Schreiben an Dich ist meine einzige Freude. Gustav schrieb einen langen Brief. Er freut sich, dass ich ihm verziehen habe. Er verdient jetzt 10 Dollar die Woche. Er beschreibt die Gegend, in der er lebt und arbeitet. Schöner sei es aber in Windehausen. Sehnsucht. Das Schützenfest in Wien nimmt seinen üblichen Gang. Schöner ist das Sängerfest in Nordhausen; Nachmittags ein „Gesinge“. (05. und 24. August 1868).
Eduards Kurzbericht über seine Dresden-und Basteireise weckt eigene Erinnerungen. Außerdem war Eduard in Prag, was ihn noch mehr beeindruckte, besonders der Gesang eines Kastraten beim Kirchenkonzert. Warum warst du nicht im Judenviertel? Starke Hitze in Windehausen. Ein Mann wird erschlagen in der Pflaumenanlage. (07. September 1868).
Freude über Trauben und Pfirsiche. Gratulation zu Deines Bruders Geburtstag; Wünsche möchten in Erfüllung gehen. Das geschah augenblicklich. Zuerst kam ein Brief von Berlin; Carl könne bei der Bank angestellt werden. Dann: Vehsemeyer ist fest angestellt als Kataster-Kontrolleur. Zuletzt: Ein Schulze aus der Gegend von Langenhagen bittet um viele Bäume aus der Baumschule. So sind meine drei Wünsche in Erfüllung gegangen. Bei der Loge in Nordhausen war wieder eine Gesellschaft mit 100 Personen, eine wunderbare Feier. Einige bieten Carl das „Du“ an. Jacobi bekommt fünf Jahre Zuchthaus. Der Wärter sagte, er hätte fünfzehn Jahre bekommen sollen. (07. November 1868).
Nachtrag 1: Die politische Situation in Deutschland (1859-1867)
Nachtrag 2: Die Johannesloge zur gekrönten Unschuld in Nordhausen
Nachtrag 3: Das älteste lutherische Konsistorium der Welt: Stolberg-Roßla
Nachtrag 4: Etwas zur Übersetzung der Vorsütterlin-Schrift
Nachtrag 5: Die Steigerpfarrer in Schlotheim
Nachtrag 6: Kladderadatsch
Nachtrag 7: Einige Briefe im Original:
Brief vom 20. Dezember 1859
Brief vom 28. Januar 1860
Brief vom 24. November 1861
Brief vom 30. Januar 1862
Brief vom 20. Mai 1868
Brief vom 20. Juli 1868
Brief vom 7. September 1868
Brief vom 7. November 1868
Max Steiger, einziger Sohn von Eduard,
geb. 12.2.1860, gest. 12.3.1933
verheiratet mit Susanne, geb. Stegemann
geb. 12.4.1868, gest. 16.9.1931
Hinführung
Der Familie Steiger ältester nachweisbarer Vorfahre ist am 21. 8. 1698 in Erbenheim bei Wiesbaden geboren. Sein Vater war wohl ein Sauhirt gewesen. Näheres darüber ist in „Fröhlich unterwegs“ von unserem Vater Herbert Steiger aufgeschrieben und von mir herausgegeben und kommentiert. Dieser Martin oder Merten Steiger starb als Pastor in Schönstedt bei Langensalza am 23. 5. 1762. Ich bringe aber hier noch einmal die damals gemachten Forschungen und Ergebnisse, um die Briefe von Christian Friedrich Steiger, geboren am 1. 6. 1780 und verstorben am 24. 2. 1869, an seinen Sohn Eduard Steiger, geboren am 26. 3. 1815 und verstorben am 4. 1. 1870, in einen guten Zusammenhang zu stellen und um die manchmal schwierig zu lesenden Briefstellen damit etwas genauer zu untermalen. Es kommen ohnehin in den Briefen Namen und Zusammenhänge vor, die wir heute kaum mehr zu deuten wissen. Besonders schwierig sind die Abkürzungen, Namen, Zusammenhänge und Verwandtschaftsbeziehungen zu verstehen. So musste manches offenbleiben und der Fantasie des Lesers überlassen. Auch die Namen der Obstsorten, die Christian Friedrich Steiger II und seine Söhne Eduard und Carl veredelten und vertrieben, konnte ich ebenso wenig ermitteln, wie die von Getreide-, Raps- und Kartoffelsorten.
Aber
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