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      Der Herausgeber

      Dr. Markus Mai, Präsident der Pflegekammer Rheinland-Pfalz, Mitglied des Präsidiums der Bundespflegekammer.

Markus Mai (Hrsg.)

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      1. Auflage 2021

      Alle Rechte vorbehalten

      © W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Print:

      ISBN 978-3-17-040496-0

      E-Book-Formate:

      pdf: ISBN 978-3-17-040497-7

      epub: ISBN 978-3-17-040498-4

      mobi: ISBN 978-3-17-040499-1

      Vorwort

      Markus Mai

      Seit mehr als einem Jahr breitet sich nun schon das Coronavirus auf der ganzen Welt aus. Im Januar 2020 wurde der erste Fall in Deutschland gemeldet. In Bayern hatte sich ein Mann bei einer Kollegin aus China angesteckt. Knapp einen Monat später verhängt die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn die ersten Maßnahmen, um das Virus einzudämmen. Insgesamt entfallen von den bisher mehr als zwei Millionen Corona-Fällen in Deutschland genau 190.816 auf die erste COVID-19-Welle, die sich von Januar bis Mitte Juni 2020 erstreckte. Mitte März 2020 trifft das Coronavirus Deutschland besonders hart. Die Zahl der Toten verdoppelt sich und das öffentliche Leben erlahmt zusehends, woraufhin sich Bund und Länder dazu entscheiden, Geschäfte zu schließen und Gottesdienste sowie Versammlungen abzusagen. Am 27. März 2020 trat das Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite in Kraft.

      Mittlerweile kann das Tragen einer Maske im öffentlichen Raum, das mehrfache Desinfizieren der Hände und ein distanzierteres Begrüßen und Verabschieden als Usus betrachtet werden. Es besteht der Eindruck, dass mit jeder Erfolgsmeldung rund um die Zulassung eines neuen Impfstoffes die Meldung über eine neue Mutation des Coronavirus folgt. Während die eine Hälfte von Gesellschaft und Politik für Lockerungen plädiert, befürchtet die andere eine dritte Welle.

      Im Zentrum der Öffentlichkeit steht während der Coronakrise nach wie vor die berufliche Pflege. In Altenheimen hat sich das Virus von Anfang an besonders stark ausgebreitet und stellte sowohl für Bewohner als auch Pflegefachpersonen eine große Herausforderung dar. In Kliniken erkannte man sehr früh, dass die anfangs hohe Zahl an freien Intensivbetten trügerisch war. Der bereits vor der Pandemie herrschende Personalnotstand in der Pflege verschärfte sich. Ein Ende der Krise ist letztlich erst absehbar, wenn die bundesweite Impfkampagne schnell voranschreitet und ein Großteil der Bevölkerung durch Impfungen ausreichend immunisiert ist.

      Mit über 1,4 Millionen Beschäftigten bilden professionell Pflegende nicht nur die größte, sondern auch eine für die Gesamtversorgung hochrelevante Berufsgruppe in unserem Gesundheitswesen. Während die Ärzteschaft schon seit Jahrzenten auf Bundes- und Landesebene über berufsständische Selbstverwaltung in Form von Ärztekammern verfügt, liegt die Gründung der ersten Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz fünf Jahre zurück. Auch wenn große Teile unserer Gesellschaft die Systemrelevanz des Pflegepersonals längst anerkennen, fehlen noch immer auf politischer Ebene ein umfassendes Mitspracherecht sowie eine starke Vertretung des Pflegeberufes bei pflegerelevanten Entscheidungen.

      Im ersten Beitrag dieses Buches widmen sich Saman Falahat und Beatrice Haberger daher der Geschichte der beruflichen Selbstverwaltung in der Pflege. Von der Entstehung der ersten Landespflegekammer bis hin zu den von ihr getroffenen Maßnahmen während der Pandemie soll die Bedeutung einer organisierten und unabhängigen Selbstverwaltung beleuchtet werden. Im darauffolgenden Abschnitt werden »Perspektiven der öffentlichen Gesundheitspflege zur Bewältigung von Gesundheitsrisiken« behandelt.

      Innerhalb der beruflichen Pflege kam insbesondere der stationären Altenpflege Aufmerksamkeit zuteil. Im Beitrag von Anja Bieber, Gabriele Meyer und Steffen Fleischer wird daher auf die Licht- und Schattenseiten eingegangen und Implikationen für Politik und Gesellschaft diskutiert. Vielfach diskutiert während der Pandemie ist auch das Thema Grundrechte. Inwieweit dürfen diese rechtlich in pandemischen Notlagen eingeschränkt werden? Der Beitrag von Frank Schulz-Nieswandt zu Grundrechtsverletzungen in Altenheimen bei der Isolierung von älteren Menschen soll zumindest in diesem Teilbereich Aufklärung bieten. Welche Möglichkeiten haben beruflich Pflegende während der Pandemie? In Bayern wurde ein Krisentelefon eingerichtet, das im Beitrag von Thomas Klie näher beschrieben werden soll. Im anschließenden Beitrag befassen sich Manfred Fiedler und Daniela Schmitz mit der Frage, wie öffentliche Gesundheitspflege zur Bewältigung von Gesundheitskrisen beitragen kann.

      Die Coronapandemie gehört zu den größten Herausforderungen, mit denen Gesellschaft, Politik und insbesondere unser Gesundheitswesen seit Ende des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hat. Der beruflichen Pflege kommt im Kampf gegen die Pandemie eine elementare Rolle zu. Während der unermüdliche Einsatz der Pflegefachpersonen in Altenheimen und auf Stationen als Selbstverständlichkeit betrachtet wird, gilt dies noch immer nicht in puncto Wertschätzung, besseren Arbeitsbedingungen und einer gerechteren Vergütungsstruktur. Ziel ist es daher auch, mit diesem Buch dem Pflegeberuf jene Rolle zuzuordnen, die ihr hätte bereits vor der Pandemie zugesprochen werden sollen. Das Thema »Pflege« betrifft die ganze Gesellschaft. Die Beiträge in diesem Buch sollen dazu dienen, genau diesen Standpunkt zu verdeutlichen und auf Maßnahmen aufmerksam zu machen, die für eine Stärkung der beruflichen Pflege und damit auch der pflegerischen Versorgung notwendig sind. Während dieser Pandemie als auch vor den nächsten Herausforderungen, denen sich unser Gesundheitswesen in Zukunft stellen muss.

      Dr. Markus Mai, Mainz im April 2021

      Die Bedeutung der Pflege in der Pandemie

      Beatrice Haberger & Saman Falahat

      2020 – Das Internationale Jahr der Pflegenden und Hebammen

      Das Jahr 2020 wurde, anlässlich von Florence Nightingales 200. Geburtstag, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen ausgerufen. Ziel sollte es sein, Stellenwert, Ansehen und Aufgabenprofil der professionellen Pflege und des Hebammenwesens zu stärken, um die Gesundheitsversorgung weltweit sicherzustellen. Beiden Berufen kommt eine wesentliche Rolle für den Schutz und die Verbesserung der Gesundheit zu, da sie die Menschen bei der Erlangung von Gesundheitskompetenzen unterstützen und den Zugang zur notwendigen Versorgung und deren Kontinuität sicherstellen (WHO, 2015).

      Niemand hätte sich träumen lassen, wie sich dieses Jahr für die Pflegenden weltweit entwickeln würde. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich das neuartige

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