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dann lachte er und klatschte auf den Tisch, was die Schüsseln und Lampe auf den Holzplanken hüpfen ließ.

      »Yzebel!«, schrie er. »Du musst dich mir auf unserem nächsten Schlachtfeld anschließen. Wir könnten da draußen zusammen eine nette Zeit haben.«

      »Ja, Sakul. Sobald du kochen lernst, soll ich lernen Menschen zu töten.«

      Das erschien den Männern komisch, aber ich dachte nicht, dass sie es als Witz meinte.

      Yzebel ging zurück zur Kochstelle.

      Nachdem ich das Brot geschnitten habe, begann ich die Tische zu säubern, blieb weg von den Männern.

      Als Sakul nach einer weiteren Schüssel rief, zusammen mit einer brennenden Kohle vom Feuer, schaute ich zu Yzebel, die mir zunickte es zu tun. Ich benutzte einen Stock, um eine glühende Kohle aus dem Feuer und in die Schüsselzu arbeiten, fragte mich, was er vorhatte. Ich brachte sie ans Tischende, legte sie ab und ließ sie zu Sakul rutschen. Er schenkte mir ein wölfisches Grinsen, griff dann nach der Schüssel, band einen Beutel von seinem Gürtel auf und nahm eine Handvoll getrockneter Blätter heraus, welche er in die Schüssel über die heiße Kohle krümelte, während seine Freunde mit wachsendem Interesse zusahen. Er hob dann die Schüssel an seine Lippen und blies sanft, bis ein dicker grauer Rauch in die Luft waberte. Sakul atmete den Rauch tief ein und schloss seine Augen. Nachdem er für einen Moment den Atem angehalten hat, öffnete er seine Augen und reichte die Schüssel über den Tisch an einen seiner Kumpane. Der andere Mann wiederholte das Ritual, dann streckte der Dritte seine Hand nach der Schüssel aus.

      Ich bekam eine Duftwolke des Rauchs ab; es roch wie ein totes Tier. Ich spürte, wie mein Magen schlingerte und ich musste weg. Ich ging dazu zurück Tische zu säubern, während die Männer bei jeder närrischen Sache, die einer von ihnen sagte, kicherten und lachten.

      Ich ertrug den ausgelassenen Klamauk, bis das Essen und der Wein ausgingen. Schließlich erhoben sie sich vom Tisch und torkelten davon. Ich hörte Sakul etwas davon sagen Lotaz einen Besuch abzustatten. Seine drei Freunde stimmten enthusiastisch zu.

      Nachdem das Geräusch ihrer Stimmen entlang des Pfads erstarb, ging Yzebel ins Zelt und ich sammelte die Gegenstände ein, welche die vier Männer als Bezahlung für ihr Abendbrot hinterlassen hatten. Es war nicht viel; eine kleine Silbermünze, eine Goldkette mit einem baumelnden blauen Stein und drei Kupfermünzen. Ich fügte sie dem Rest des nächtlichen Einkommens auf dem ersten Tisch hinzu.

      »Schau, was ich habe«, sagte Yzebel, als sie aus dem Zelt kam.

      Ich drehte mich um und meine Augen wurden bei dem Anblick groß. »Du hast einen Laib Brot gerettet.«

      »Ja«, sagte Yzebel mit einem Lächeln. »Genau wie du es letzte Nacht getan hast.«

      Wir genossen es unser Brot in Frieden zu essen, während wir die Gegenstände durchsahen, die auf den Tischen gelassen wurden.

      »Was war dieses schreckliche Zeug, das Sakul in seiner Schüssel verbrannt hat?«, fragte ich Yzebel.

      »Blätter der Hanfpflanze. Der Rauch lässt Männer betrunkener sein als der Wein es tut.«

      »Mirwurde schlecht davon.«

      Jabnet zeigte mit seinem Kinn in meine Richtung und sagte zu Yzebel. »Sie ist nicht dein Kind.«

      Ich starrte ihn an, versuchte zu ergründen, was er meinte. Dann erinnerte ich mich daran, dass Yzebel Sakul gesagt hatte seine Hände von ihren Kindern zu lassen.

      Yzebel runzelte ihre Stirn und studierte das Gesicht ihres Sohns für einen Moment. »Sie ist meins, wenn sie das sein will.« Sie zwinkerte mir zu.

      Ich grinste und nickte, nahm einen weiteren Bissen von meinem Brot. Jabnet konnte meinetwegen den ganzen Haufen Münzen und Schmuck haben; Yzebel hatte mir gerade etwas viel Wertvolleres gegeben.

      Wir beendeten unser mageres Abendessen, dann ging der mürrische Jabnet ins Bett, ohne seiner Mutter auch nur gute Nacht zu sagen.

      »Gute Nacht, Jabnet«, flüsterte sie, als sie eine kleine Münze aufhob, sie dann wieder auf den Tisch fallen ließ.

      »Wer hat das dagelassen?«, fragte sie, hielt ein Schmuckstück hoch, so dass ich es sehen konnte.

      »Sakul.«

      »Wirklich?«

      »Ja.«

      »Bring die Lampe näher. Ich will etwas sehen.«

      Ich rückte die Lampe hinüber zu Yzebel und sie ließ die Goldkette mit einem kleinen blauen Stein vor der Flamme baumeln. Sie lächelte und bewegte sie langsam herum, so dass sie zwischen mir und dem flackernden Licht kam.

      »Yzebel!«, rief ich. »Ein Stern!«

      Sie lächelte.

      »Ein perfekter Stern«, sagte ich und zählte mit meinem Finger. »Sechs Spitzen, die davon ausgehen.« Da das Licht durch ihn hindurchging, wurde der blassblaue Stein zu einem brillanten Blaugrün, wie Wasser und Himmel vermischt. »Es ist ein Sternsaphir, aus dem entlegenen Osten, dieselben Länder, wo die Gewürze herkommen. Das ist ein sehr kostbarer Stein.«

      Yzebel starrte mich an, offenkundig durch meine Worte überrascht. Ich blickte von ihr zum Stein und wieder zurück.

      »Woher um alles in der Welt weißt du das?«, fragte sie, studierte den Saphir.

      Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte meinen Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Es kam einfach von selbst aus meinem Mund.«

      »Eine Sache ist sicher, du hast zuvor einen Stein wie diesen gesehen.«

      »Ja, aber wo?«

      »Du kennst den Stein beim Namen, woher er kam und etwas über seinen Wert.«

      Ich nickte, aber ich war verblüfft. »Dieser Ochsenkopf Sakul, er wusste nicht einmal, was er hatte.«

      Yzebel zeigte mir eine gehobene Augenbraue. »Denkst du nicht?«

      »Ich bezweifle, dass er einen Saphir von einem Schweineknöchel unterscheiden könnte. Er dachte, er hat uns ein wertloses Kinkerlitzchen hinterlassen.«

      »Möglicherweise gab er uns seinen wertvollsten Besitz.«

      Ich zeigte Yzebel eine gehobene Augenbraue, was sie zum Lachen brachte.

      »Morgen«, sagte sie, »werden wir zu Bostar gehen und sehen, was er darüber denkt.«

      »Ja, er würde uns vielleicht zwanzig Laibe für diesen Saphir geben.«

      »Ha! Wenn es ein Sternsaphir ist, wie du sagst, wird er vielleicht seine ganze Bäckerei dafür eintauschen. Öfen, Tische, Ochsenkarren, Zelt und alles.«

      »Wirklich?« Ich dachte einen Moment darüber nach. »Dann könnten wir unser eigenes Brot backen und die Laibe für Baumwolle eintauschen.«

      »Baumwolle? Warum Baumwolle?«

      »So dass wir es zu Garn spinnen können.«

      »Ich weiß nichts davon Garn zu spinnen. Du?«

      »Ich könnte es lernen.«

      »Lass uns herausfinden, was dieser kleine Stein wert ist, bevor wir Brot backen und Garn spinnen gehen«, sagte sie.

      * * * * *

      In dieser Nacht wartete ich, um sicher zu sein, dass Yzebel fest schlief, bevor ich davonschlüpfte.

      Als ich zum Zelt des Sklavenmädchens kam, waren der Korb mit Baumwolle und ihr Spinnwerkzeug verschwunden. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, gut oder schlecht, aber etwas war passiert, seit ich mit meiner Ladung Brot vor Sonnenuntergang vorbeigegangen war.

      Ich brauchte nur einen Moment, um zu entscheiden, was ich tun sollte. Mit meiner Hand an meiner Seite rannte ich den Pfad entlang, der zur Seite vom Steinklopf Hügel und in die Wälder führte. Ich folgte dem Weg, wie Tin Tin Ban Sunia und ich es mit dem Korb mit Garngetan hatten, kam schließlich zu dem Weg, der zu der abgeschiedenen

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