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Trans. Frau. Sein.. Felicia Ewert
Читать онлайн.Название Trans. Frau. Sein.
Год выпуска 0
isbn 9783960428053
Автор произведения Felicia Ewert
Издательство Автор
Zum geschlechtlichen Selbstverständnis im Patriarchat
Konzentration auf Einzelpersonen ist gefährlich
Die drei Kategorien des Ausschlusses
Unbeabsichtigter Ausschluss / Ausschluss durch Reproduktion
Das Problem mit der „Geschlechtsidentität“
„Biologismus gegen die Pathologisierung“
Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit
TSG Nachwirkungen und der 3. Geschlechtseintrag
Hier, ein Spiegel. Schau mal rein!
Die Autorin:
Felicia Ewert ist 33 Jahre alt und lebt in Marburg. Sie ist mit einer wundervollen Frau verheiratet und studiert Politikwissenschaft im Master, Schwerpunkt Geschlechterforschung. Sie ist eine Frau, transgeschlechtlich und ziemlich lesbisch. Während ihres Bachelorstudiums entwickelte sie das Interesse an einer grundlegende Auseinandersetzung mit Fragen zu der Konstruktion von Geschlecht und wie es als Ordnungskategorie und hierarchisches Machtinstrument in Erscheinung tritt. Neben ihrem Studium hält Felicia Vorträge zu Cissexismus, Transfeindlichkeit und Transmisogynie.
Twitter: @redhidinghood_
Instagram: @feliciaewert
Vorwort
An meine trans Geschwister,
ich möchte euch hiermit wissen lassen, dass jede*r Einzelne von euch ganz und gar echt ist. Völlig unerheblich, ob ihr euch (noch) nicht sicher fühlt, wer ihr wirklich seid oder sein wollt. Ihr habt einen Weg beschritten, euch mit eurer eigenen geschlechtlichen Zuweisung auseinanderzusetzen, und seid deshalb zur Gewissheit gekommen, dass diese auf euch nicht oder vielleicht nicht vollständig zutrifft. Vielleicht wisst ihr dies gerade erst seit kurzem, vielleicht bereits seit Jahrzehnten. Es ist völlig unerheblich für eure Echtheit. Leider werdet ihr unweigerlich auf viele Hindernisse treffen und ich hoffe für euch, dass ihr ein ebenso unterstützendes Umfeld haben werdet wie ich. Für alles weitere hoffe ich, euch mit diesem Buch eine kleine Unterstützung mitgeben zu können. Sei es bei gerichtlichen Verfahren, sei es im Alltag oder im Umgang mit euch selbst.
Als ich anfing mir Gedanken über den Aufbau dieses Buchs zu machen, war ich zunächst sehr ratlos, wohin es eigentlich gehen soll. Eine reine Autobiographie? Das wäre dann ein insgesamt doch sehr kurzer Ausflug geworden. Ein reines Unterhaltungsbuch? Schon besser, doch die Thematik und die bestehenden Verhältnisse sind zu ernst, als dass ich ein vollkommen humoristisches Werk fabrizieren würde. Ein reines Fachbuch, das sich so differenziert mit der Thematik auseinandersetzt, wie es allgemein als „wissenschaftlich“ verstanden wird? Das wäre grundsätzlich toll, gerade deshalb, weil trans Personen abgesprochen wird, überhaupt Wissenschaft betreiben zu können. Klare Sache, woher sollten sie auch die notwendigen Kompetenzen, die Vernunft, die Sachlichkeit, die Differenzierung und die Distanz zur Thematik haben? Diese Fragen werden cis Biolog*innen, cis Mediziner*innen, cis Psycholog*innen wohl seltener gestellt, wenn sie über Geschlechter und deren angebliche biologische Eindeutigkeit referieren. Doch da ich auch kein rein verhochschultes Buch schreiben wollte, entschied ich mich, eine Kombination aus allen drei Kategorien zu wagen – und ihr sollt daran teilhaben.
Zu meiner Person: Ich bin 33 Jahre alt und bin eine Frau, die trans ist. Wenn ihr bei Twitter seid, könnt ihr liebend gerne @redhidinghood_ folgen. Ich bin weiß und nicht intergeschlechtlich. Ich bin mit einer wundervollen Frau verheiratet. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen und einen Bachelor of Arts in Politikwissenschaft. Während meines Studiums wurde mein Interesse angeregt, mich mit Geschlechterfragen, Machtverhältnissen und letztendlich mit der grundsätzlichen Konstruktion von Geschlecht zu befassen. Hierin erkannte ich die massiven Diskriminierungen, die gesellschaftlich, medizinisch-psychologisch, rechtlich und staatlich gegen trans Menschen wirken. Auch wenn in der Politikwissenschaft in Marburg die Gender Studies glücklicherweise ein fester thematischer Schwerpunkt sind, bemerkte ich rasch den Mangel an trans und queerer Repräsentation. Der Fokus liegt allzu oft auf weißen, deutschen, cis Frauen in Beziehungen mit Männern. Dies bewegte mich dazu, meine Abschlussarbeit zur Diskriminierung und Marginalisierung von trans Personen zu schreiben. Es sollte ein Anstoß sein, die doch recht passivierte und ironischerweise auch dort marginalisierte bis nicht existente Rolle von trans Menschen aufzuzeigen und zu kritisieren.
Transgeschlechtlichen