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schüttelte den Kopf. "Es ist alles in unserer Macht stehende veranlasst worden. Aber Mister Shkoliov litt unter Vorerkrankungen, was die Sache komplizierter macht."

      Milo hob die Augenbrauen. "Was für Vorerkrankungen?"

      "Epileptische Anfälle."

      Milo und die Ärztin erreichten den Patienten.

      Shkoliov hatte die Augen geschlossen.

      Die Apparate zeigten die einzelnen Körperfunktionen an. Die Atmung des Ukrainers war flach.

      Dr. McNamara sprach ihn an. Oleg öffnete die Augen, starrte Milo an. Er verzog das Gesicht. Seine linke Gesichtshälfte blieb dabei vollkommen regungslos. Diese Gesichtslähmung musste wohl zu jenen Begleitumständen zählen, die Dr. McNamara als "neurologische Ausfälle" bezeichnet hatte.

      Oleg versuchte etwas zu sagen.

      Aber es kam nicht mehr als ein röchelnder Laut über seine Lippen.

      Milo beugte sich etwas zu ihm herab.

      Oleg atmete schwer, machte einen neuen Versuch. "Schön...Sie...zu sehen!", brachte er schließlich heraus.

      "Es hieß, dass Sie mit mir sprechen wollen, Mister Shkoliov", stellte Milo fest.

      "Ja... Mit mir...geht es...zu ...zu..." Er stockte. Offenbar brauchte er eine Pause. Schließlich fuhr er fort: "Ich möchte Ihnen etwas sagen... Tony Scarlatti...der Große Alte...er ist zurück!"

      "Ein anonymer Anrufer informierte uns verzerrter Stimme darüber. War das Ihre Freundin Evita Jackson?"

      "Ja... Ich will...dass die...Scarlatti-Familie...bezahlt!"

      Es war Milo auch ohne die Äußerung klar, dass es nicht die Liebe zur Gerechtigkeit war, die den sterbenden Oleg Shkoliov dazu veranlasste, sein Wissen auszuplaudern. Vielmehr war es blanker Hass. Hass auf die Familie desjenigen, den er für den Urheber des Massakers im "Hot Spot" hielt. Ironischerweise wollte er jetzt den FBI als Werkzeug seiner Vergeltung benutzen.

      "Ray Neverio... Ich weiß, wann und wo er sich mit Tony Scarlatti treffen wird! Wenn Sie wollen...ser... serviere ich Ihnen beide auf... einem...Silbertablett!"

      25

      Es dauerte Stunden, bis die Flammen gelöscht waren und man die verkohlte Ruine des "Todos Santos" betreten konnte. Unser Kollege Fred LaRocca hatte in der Zwischenzeit die Baupläne besorgt, die bei der Stadtverwaltung eingereicht worden waren, um Fördermittel für den Atomschutzbunker zu beantragen.

      Wir wussten nun immerhin, wo sich der Eingang und die Belüftungsschächte befanden. Letztere waren zu klein, um sie als Fluchtwege oder Einstiegsmöglichkeit benutzen zu können.

      Wir stiegen mit angelegten Gasmasken und kugelsicheren Westen in den Keller. Insgesamt ein Dutzend G-men nahmen an diesem Einsatz teil. Den Griff der SIG umfasste ich mit beiden Händen.

      Die Eingangstür zum Bunker mussten wir mit einer Sprengladung öffnen.

      MPi-Feuer prasselte in unsere Richtung. Wir gingen rechts und links der Stahltür in Deckung.

      "Hier spricht das FBI!", rief Jay Kronburg. "Sie haben keine Chance! Kommen Sie unbewaffnet und mit erhobenen Händen heraus. Sonst werden wir Reizgas in die Belüftungsschächte einleiten!"

      Eine weitere Schleusentür wurde zugeklappt.

      Wir stürmten ins Innere des Bunkers

      Offenbar war unsere Drohung auf taube Ohren gestoßen. Über Funk gab ich den Befehl, das Reizgas über die Belüftung einzuleiten.

      Auch das Schloss der nächsten Tür musste gesprengt werden. Vorsichtig öffneten wir sie. Erneut wurde auf uns geschossen.

      Wir gingen in Deckung und warteten ab. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis das Reizgas seine Wirkung tat.

      "Geben Sie auf!", rief ich noch einmal. "Sie sitzen in der Falle!"

      Einige Minuten später zogen die ersten Reizgasschwaden durch den Bunker. Hustend ergab sich ein Gangmitglied nach dem anderen. Unter ihnen auch der berüchtigte Kid Dalbàn sowie Kelly Jarmaine.

      Einen nach dem anderen nahmen wir in Empfang und ließen die Handschellen klicken.

      26

      Ray Neverio steckte die Patronen sorgfältig in das Magazin der Automatik. Anschließend schob er es in die Waffe hinein, zielte einem seiner Leute zwischen die Augen.

      "Mach dir nicht in die Hosen, Robbie!", lachte er, als er den Schrecken im Gesicht seines Gegenübers sah.

      Robbie verzog das Gesicht.

      "Sie machen mich nervös, Mister Neverio", gestand der breitschultrige Mann mit dem kurzgeschorenen Haar.

      Neverio lachte.

      "Ich teste nur Ihr Reaktionsvermögen, Robbie! Man muss in jeder Sekunde aufmerksam sein, wenn man überleben will!"

      "Ich denke, als die kleine Asiatin Ihnen an die Gurgel wollte, habe ich mein Reaktionsvermögen unter Beweis gestellt", erklärte Robbie etwas beleidigt.

      Neverio machte eine theatralische Geste. "Ich werde Ihnen dafür ewig dankbar sein, Robbie!"

      Er ging zur Fensterfront seiner Traumetage in den Majestic

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