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       Galen

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      Galenus von Pergamon war ein griechischer Arzt, Chirurg und Philosoph. Sein Vater Aelius Nikon, ein wohlhabender Architekt, ermöglichte ihm eine gute Ausbildung und gab ihm Gelegenheit zum Reisen. Galen ließ sich in Rom nieder und diente mehreren Kaisern als Leibarzt, unter anderem Marc Aurel. Bei der Behandlung von Gladiatoren lernte er viel über die Therapie von Traumata. Er schrieb über 500 medizinische Bücher und hielt das Sezieren von Tieren und das Studium der Anatomie für die besten Methoden, um sich medizinisches Wissen anzueignen. Obwohl Galen die Funktionen vieler innerer Organe entdeckte, glaubte er irrtümlich, dass Tiere wie Affen oder Schweine dem Menschen anatomisch gleich seien. Sein Todesdatum ist umstritten, Galen wurde aber auf jeden Fall über 70 Jahre alt.

       Hauptwerke

      um 190 De temperamentis

      um 190 De naturalibus facultatibus

      in mehreren Teilen Methodi medendi (16 Bücher zu verschiedenen Medizinbereichen)

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       EINE VERNUNFTBEGABTE SEELE IN DER MASCHINE

      RENÉ DESCARTES (1596–1650)

       IM KONTEXT

      ANSATZ

       Dualismus von Körper und Seele

      FRÜHER

      4. Jh. v. Chr. Der griechische Philosoph Platon behauptet, der Körper entstamme der materiellen Welt, die Seele hingegen der immateriellen Welt der Ideen.

      4. Jh. v. Chr. Der griechische Philosoph Aristoteles sagt, dass die Seele nicht ohne den Körper existiert; sie bewegt und formt den Leib.

      SPÄTER

      1710 In Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis schreibt der irische Philosoph George Berkeley, dass der Körper nur eine Wahrnehmung der Seele sei.

      1904 In seinem Essay Does ›Consciousness‹ exist? führt William James aus, dass das Bewusstsein eine Funktion bestimmter Erfahrungen sei.

      Der Gedanke, dass Seele und Leib getrennt voneinander sind, geht auf Platon und die alten Griechen zurück. Doch René Descartes gebührt das Verdienst, die Beziehung zwischen Körper und Vernunftseele erstmals im Einzelnen beschrieben zu haben. 1633 verfasste er seine erste philosophische Abhandlung, die später unter dem Titel Traité de l’homme (Über den Menschen) erschien und in der er den Dualismus zwischen Seele und Körper darstellte: Während die immaterielle Vernunftseele in der Zirbeldrüse sitze und das Denken besorge, sei der Körper wie eine Maschine, die von »Lebensgeistern« angetrieben werde. Diese strömten durch das Nervensystem, um Bewegung zu erzeugen. Einen ähnlichen Gedanken hatte im 2. Jahrhundert n. Chr. schon Galen formuliert, doch Descartes war der Erste, der ihn in allen Einzelheiten ausformulierte.

      In einem Brief an den französischen Philosophen Marin Mersenne stellte Descartes dar, dass die Zirbeldrüse der Sitz des Denkens und damit auch der Vernunftseele sein müsse, denn das eine lasse sich nicht vom anderen trennen. Diese Erkenntnis erschien ihm deshalb so wichtig, weil es andernfalls zwischen Vernunftseele und Körper keinerlei Verbindung gäbe.

      Descartes war der Ansicht, dass Körper und Vernunftseele über die im Körper zirkulierenden Lebensgeister interagieren. Werde die Vernunftseele sich dieser Lebensgeister bewusst, entstehe eine bewusste Wahrnehmung. Auf diese Weise könne der Körper Einfluss auf die Vernunftseele nehmen. Umgekehrt beeinflusse diese den Körper, indem sie die Lebensgeister in bestimmte Körperregionen schicke und damit eine Tätigkeit auslöse.

      »Ich bemerke nämlich, dass … ein großer Unterschied zwischen Seele und Körper ist …«

       René Descartes

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      Descartes fand, die Zirbeldrüse sei ideal platziert, um die Eindrücke der paarigen Sinnesorgane Auge und Ohr zu einer einzigen Wahrnehmung zu verschmelzen.

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       Der Geist ist wie ein Brunnenmeister

      Inspiriert von den Brunnen in der Parkanlage des Versailler Schlosses, verglich Descartes in Über den Menschen die Lebensgeister, die Nerven und Muskeln antreiben, mit der Wasserkraft, die ein Quellmeister kontrolliert und in die richtigen Bahnen lenkt: »Und wenn schließlich eine vernunftbegabte Seele in dieser Maschine sein wird, wird sie ihren Hauptsitz im Gehirn haben und dort wie ein Quellmeister sein, der den Verteiler, an dem alle Röhren dieser Maschinen zusammenkommen, bedienen muss, wenn er in irgendeiner Weise ihre Bewegungen beschleunigen, verhindern oder verändern will.«

      Während Philosophen bis heute darüber streiten, ob Geist und Gehirn zwei getrennte Einheiten sind, setzen die meisten Psychologen die Psyche mit der Gehirntätigkeit gleich. In praktischer Hinsicht ist zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit oft nur schwer zu unterscheiden: Psychischer Stress kann körperliche Erkrankungen auslösen, und eine Störung der chemischen Prozesse im Körper kann sich auf das Gehirn auswirken. image

       René Descartes

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      René Descartes wurde in La Haye (Touraine) geboren. Seine Mutter infizierte ihn mit Tuberkulose und starb kurz nach seiner Geburt. Mit acht Jahren kam er aufs Jesuitenkolleg von La Flèche (Anjou), wo er es sich angewöhnte, wegen seiner schwachen Gesundheit jeden Morgen zu »meditieren« – über Philosophie, Wissenschaft und Mathematik. Von 1612 bis 1628 unternahm er zahlreiche Reisen. 1649 lud Königin Christina von Schweden ihn ein, sie zu unterrichten, doch die frühmorgendlichen Audienzen und das raue Klima ruinierten seine Gesundheit endgültig. Er starb am 11. Februar 1650. Offizielle Todesursache: eine Lungenentzündung. Einige Historiker glauben aber, dass Descartes vergiftet wurde, weil er die protestantische Königin davon abhalten wollte, zum Katholizismus überzutreten.

       Hauptwerke

      1637 Discours de la méthode

      1664 Über den Menschen (geschrieben 1633)

      1647 Beschreibung des menschlichen Körpers

      1649 Die Leidenschaften der Seele

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       SCHLAFEN SIE!

      ABT FARIA (1756–1819)

       IM KONTEXT

      ANSATZ

       Hypnose

      FRÜHER

      1027 Der persische Philosoph und

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