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im Anschluss Deiner Lektüre wieder hier für die letzte Frage.

      JA: Du hast bereits eine Funktion / Aufgabe für Dich im Leben entdeckt, weil Du etwas tust. Du erfüllst eine Funktion für etwas oder für jemanden – ganz egal, ob es sich dabei um eine Firma handelt, für die Du das Eingangstor bewachst, oder ob es sich um eine Dir nahestehende Person handelt, für die Du die Funktion des geduldigen Zuhörers übernimmst. Deine Aufgabe im Leben kann groß, aber auch ganz klein sein. Manche Menschen entscheiden sich für eine einzige Hauptfunktion, andere wiederum für viele verschiedene. Je nach Lebenssituation können sich unsere Aufgaben verändern. Ich freue mich, dass Du Dir in diesem Moment über eine Deiner Funktionen / Aufgaben im Leben bewusst bist.

      Frage 4: Ist es Dir möglich, das Leben als Spiel und Dich

      als SpielerIn darin zu sehen?

      NEIN: Es ist Dir nicht möglich. Du siehst Dein Leben nicht als Spiel. Das Leben ist alles: harte Arbeit, Verzicht, Trauer, Angst und Schweiß. Es ist alles, nur kein Spiel. Es als Spiel zu bezeichnen, würde Dein Leben ins Lächerliche ziehen. Das tut mir sehr leid für Dich. Ich kann diese Sichtweise nachvollziehen und ich möchte sie Dir nicht nehmen. Ich möchte Dich nur bitten, mir die Chance zu geben, Dir davon zu erzählen, was ich unter Spiel verstehe. Ich will Dich nicht von Deiner Meinung abbringen. Ich möchte Dir mit dem nun folgenden Kapitel lediglich eine weitere Möglichkeit zeigen, wie auch Du Dein Leben leichter und glücklicher wahrnehmen kannst.

      Du kannst Dich am Ende weiterhin dafür entscheiden, auf diese Frage mit NEIN zu antworten. Für diesen Fall würde ich Dir gerne mit den fünf Säulen der Identität nach Petzold schon jetzt ein Instrument an die Hand geben, das Dir vielleicht in Deiner derzeitigen Situation nützlich sein könnte. Diese Übung findest Du in Kapitel 4.3.3 Petzold und die Identität auf fünf Säulen ab Seite here.

      JA: Es ist Dir möglich, das Leben als Spiel und Dich als SpielerIn darin zu sehen. Dann heiße ich Dich herzlich willkommen in meiner Realität.

      Mit dieser letzten Antwort gratuliere ich Dir zum Abschluss der Vorbereitungsphase. Damit bist Du bereit, weiter zu gehen. Im folgenden Kapitel werde ich Dir die wichtigsten Inhalte zur sozialen Spieltheorie vermitteln. Dieses Wissen wird Dir dabei helfen, Deine Schritte auf dem Weg zum Sein (noch) selbst-bewusster zu setzen. Nur wenn Du über das nötige Hintergrundwissen verfügst, weißt Du, was Du tust und wozu. Damit wird es Dir leichter gelingen, Irrwegen gekonnt und entspannter aus dem Weg zu gehen.

      3 Schritt 2: Basiswissen für Dein Spiel

      Nun bist Du an einem Punkt angekommen, der Dich tiefer führt. Tiefer in das Sein, tiefer in das Glück, tiefer in das Spiel. Denn wie bereits Friedrich von Schiller im 18. Jahrhundert erkannte: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Wenn Du also wissen möchtest, wer Du neben Mensch, Individuum und Person eigentlich noch bist, dann kann Dir die Sichtweise auf das Leben als Spiel ein hilfreicher Ansatz sein.

      Um Missverständnisse auszuschließen, sei allerdings bereits jetzt erwähnt, dass ich, die ich Dich vom Spiel begeistern möchte, ausschließlich das gute, das ehrliche Spiel meine. Wenn Du Dein Leben glücklicher gestalten willst, darf nur dieses ehrliche Spiel Dein Ziel sein. Das Spiel, das nicht täuscht, nicht manipuliert und keinen Schaden zufügt. Nur wenn Du damit einverstanden bist, wird Dir dieses Buch hilfreich sein können. Alle Manipulierer, Täuscher und Falschspieler werden zutiefst enttäuscht sein, denn für sie wird dieses Buch nichts bereithalten, das sie verwenden können. Das ist mein Versprechen.

      3.1 Ich spiele, du spielst, wir spielen: Jeder spielt

      Wie bereits im Vorwort erwähnt, habe ich meine Liebe für das Spiel durch das Studium des Schauspiels entdeckt. Das Schauspiel ist für viele Menschen ein Ort der Freiheit. Im (Schau-)Spiel sind die Menschen frei. Sie sind frei, alles zu fühlen, alles zu wollen und alles zu sein. Alles, was sie im (echten) Leben nicht sind. Daher werden SchauspielerInnen gefeiert, bewundert und beneidet. Ihr Leben scheint so viel mehr zu sein. Tatsächlich ist es aber nur ihr Beruf, der mehr ist. Das reale Leben vieler SchauspielerInnen ist nicht mehr oder weniger als das reale Leben einer Tischlerin oder eines Assistenten der Geschäftsführung. Auch ein Schauspieler hat im Alltag Sorgen, Rückenschmerzen, Langeweile oder endlich ein paar Stunden zum Entspannen auf der Couch. Das Mehr seines Lebens passiert auf der Bühne, an seinem Arbeitsplatz. Sein Beruf ist die Darstellung unterschiedlicher Menschen in unterschiedlichen Leben. Dazu wurde er ausgebildet.

      Im Rahmen dieser Ausbildung hat die SchauspielerIn unzählige Persönlichkeiten und Identitäten studiert, erarbeitet und verkörpert. Er/sie weiß, wie Charaktere durch Handlungen sichtbar werden. So wie eine Tischlerin weiß, welche Lasur welches Holz am besten zum Strahlen bringt, so weiß der Schauspieler, welche Mimik, Gestik und Körperlichkeit am besten zu welcher Figur passt. Wie ein Tischler setzt auch eine Schauspielerin ihr Werkzeug ein, um das beste Ergebnis zu präsentieren. Beide arbeiten. Die eine mit Holz, die andere mit Menschen. Und trotzdem umgibt SchauspielerInnen eine geheimnisvolle Aura. Denn sie können spielen. Sie haben gelernt, wie man (vor-)spielt. Sie sind Profis im „So-tun-als-ob“. Sie sind Experten des Täuschens. SchauspielerInnen können ihre Persönlichkeit verändern und zu einer anderen Person werden. Und wenn sie gut darin sind, glaubt man ihnen auch zu hundert Prozent – nicht nur auf der Bühne oder im Fernsehen, zum Leidwesen vieler SchauspielerInnen auch im echten Leben. Wie 2008, als der Fernsehschauspieler Martin Pfisterer in der Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ einen Vergewaltiger darstellte. Dieser Auftritt im Fernsehen führte dazu, dass er nach der Ausstrahlung der Sendung auf der Straße als der vermeintliche Straftäter identifiziert und der Polizei gemeldet wurde. Erst ein Anruf beim ZDF schaffte damals Klarheit. Schein und Sein werden in der Wahrnehmung gerne vermischt, besonders, wenn es sich im Fernsehen um die Darstellung von vermeintlich wahren Begebenheiten handelt. Dann wird Darstellung zur Realität und Figur zu Person. Aber es ist nicht der Schauspieler, der täuscht, sondern der Zuschauer, der sich täuscht. Der Schauspieler erledigt nur seine Arbeit. Er stellt eine Figur dar. Im Leben ist er eine ganz normale Person. Vielleicht ein bisschen lauter und extrovertierter, aber ansonsten ganz harmlos. Ein Schauspieler spielt im echten Leben genauso viel oder wenig wie jeder andere Mensch. Denn er oder sie ist auch nur ein Mensch und damit auch nur eine Person.

      Im Bonuskapitel 6.1 Mehr zu Person und dem Mensch mit Maske: Wer bin ich? auf Seite here wird erkl Allerdings muss ich all jene, die jetzt zustimmend nicken, herbe entt Ein/e SchauspielerIn ist f Mit diesen Ausf Das glWer bin ich?Wer bin ich als SpielerIn im Lebensspiel mit anderen? Mit dieser Formulierung sehe ich mich nicht mehr alleine, sondern im Zusammenspiel mit anderen. Ich bin Teil des Mehr. Und je genauer ich in diesem Mehr 3.1.1 Wer spielt wen und was? Als SpielerIn stehen Dir in unterschiedlichsten Spielen oft unterschiedlichste Figuren zur VerfWerwolf Wenn wir es schaffen, Rollen auch in unserem Leben wahrzunehmen, zu akzeptieren und aktiv zu gestalten, kann auch unser Leben zu einem gl1 3.1.2 Wer spielt wie? Jeder, und davon bin ich fest Ben spielt mit Magdalena. Und? Was hast Du getippt? Oder fehlen Dir f Situation (1): Ben und Magdalena sind beide f Situation (2): Magdalena ist 27 Jahre und Ben 29. Gebe Deinen Tipp ab, in dem Du die entsprechende Auswahl triffst: Situation (1): gut oder b Situation (2): gut oder b Wenn ich ebenfalls raten darf, wnur mit Magdalena. Dieser Schuft. Er meint es nicht ernst. Achtung, M Denn wenn Erwachsene spielen, dann tun sie dies in unserem Sprachgebrauch meist, um zu tSpiel nicht mit mir! Oder: Ich lasse nicht mit mir spielen! Nur zwei Beispiele aus unserer Erwachsenenwelt, die kein Kind in den Mund nehmen w 3.1.3 Wer sagt, wann mit dem Spielen Schluss ist? Wir verwenden viel Energie darauf, unseren Kindern das gute Spiel beizubringen. Sie lernen dadurch Frustrationstoleranz, Empathie, Mitgef Dass damit unsere Verantwortung als Erwachsene, unseren Kindern gute Vorbilder zu sein, ins Unermessliche steigt, brauche ich an dieser Stelle nicht extra zu erw Ich arbeite seit 2008 theaterp Will man SchauspielerIn

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