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Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean. W. A. Hary
Читать онлайн.Название Sechs Romane Die Raumflotte von Axarabor - Der unendliche Ozean
Год выпуска 0
isbn 9783745208009
Автор произведения W. A. Hary
Издательство Readbox publishing GmbH
Also zwar ein arg abgespecktes Kommando für Fay Wray und Golden Dawn, aber dennoch für ein Scoutschiff eine außerordentliche Bestückung.
Grund war das Ziel, das sie anfliegen sollten, nämlich der Planet WOLFHARD-14, benannt nach seinem Entdecker, der jedem von ihm entdeckten Planeten eine laufende Nummer gegeben hatte. Wohlgemerkt, nur den Planeten, nicht den Sonnen, um die diese Planeten kreisten. Diese nannte er in seinen Berichten lediglich Sonne von WOLFHARD, gefolgt von der jeweiligen laufenden Nummer.
Die meisten der von ihm entdeckten Planeten waren nicht nur besiedelt worden, sondern hatten sich über die Jahrtausende hinweg mehr oder weniger prächtig entwickelt. Immerhin war der Entdecker vor rund zehntausend Jahren unterwegs gewesen, noch direkt von der Erde aus startend, die schon seit Jahrtausenden für Axarabor nicht mehr die geringste Rolle spielte. Ja, es war sogar die Position der Erde verloren gegangen, von der aus eben alles einst begonnen hatte. Weil sich kein Mensch mehr dafür interessiert hatte. Wieso auch?
Dinge, die Fay Wray durch den Kopf gingen, als sie sich in der Zentrale der Stormraider gegenseitig begrüßten. Dabei tat Captain Dawn ziemlich reserviert gegenüber Fay Wray, obwohl sie beide ja in Wahrheit ein Liebespaar waren. Aber das wusste außer Danza niemand an Bord des neuen Kommandos.
»Wieso eigentlich hier, gemeinsam mit uns?« Diese Frage konnte sich Dawn nicht verkneifen, an Danza gewandt.
Sie schaute ihn mit ihrem geöffneten Auge nur an und stellte die Gegenfrage:
»Wieso eigentlich nicht?«
Aber dann lachte sie klirrend wie eine zerberstende Glasscheibe:
»Waren wir nicht ein unschlagbares Team letzthin? Immerhin haben wir gemeinsam überlebt, nicht wahr? Und schon vergessen, dass ich auch beim alten Kommando freiwillig bei euch an Bord war, als AO, als Außerordentlicher Offizier?«
Fay Wray nickte nur.
»Und du bist sicher, Danza, dass es nicht etwa mit unserem Ziel zu tun hat?«
»Das hat es immer! Hatte es beim letzten Mal schon und natürlich auch diesmal. Die Admiralität hätte mich doch sonst gar nicht an Bord gelassen, nicht wahr?«
Fay Wray dachte jetzt an die Besonderheit von diesem Wolfhard-14 – und musste insgeheim Danza rechtgeben. Diese Welt war im Verlauf von immerhin zehntausend Jahren insgesamt fünfmal besiedelt worden. Alles hatte hier hervorragend geklappt. Die ersten Jahre. Bis nach etwa fünf Jahren... der Kontakt plötzlich abgebrochen war.
Ein Scoutschiff war hingeschickt worden. Um alle Siedler tot vorzufinden. Sie hatten sich offensichtlich gegenseitig umgebracht, aus nicht ersichtlichen Gründen.
Es gab auch keinerlei Kinder. Nicht nach fünf Jahren wohlgemerkt. Wo doch ausschließlich Siedlerpärchen auf den Weg geschickt wurden, die nicht nur fruchtbar waren, sondern sich auch möglichst vermehren wollten. Wie sonst hätten sie ihre neue Heimat erobern sollen?
Keine Kinder, und auch keine der toten Frauen war schwanger gewesen. Dabei hatten sie sich gegenseitig so umgebracht, dass fast kein Sachschaden entstanden war.
Eine Katastrophe eigentlich, aber eine, die erfolgreich vertuscht worden war. So der geheime Bericht, der damals noch von einem irdischen Verfasser gestammt hatte.
Es hatte weitere tausend Jahre gedauert, bis die nächste Besiedlung gewagt worden war.
Um die neuen Siedler nicht zu erschrecken, wenn sie merkten, dass hier schon einmal eine erfolglose Besiedlung stattgefunden hatte, war die alte Siedlung komplett dem Erdboden gleich gemacht worden, und man hatte die neuen Siedler in einer anderen Gegend sich ansiedeln lassen.
Um nach fünf Jahren genau dasselbe zu erleben: Sie brachten sich gegenseitig um, nachdem sie fünf Jahre lang keinerlei Nachkommen gezeugt hatten. Es gab weder eine Notiz von ihnen, die über die Motive dieses grauenvollen Massakers hinwies, noch gar irgendwelche Aufzeichnungen.
Das normale Logbuch der Siedlung mit der Siedlungschronik enthielt natürlich ebenfalls keinerlei Hinweise. Es wurde noch nicht einmal darauf eingegangen, wieso es keinen Nachwuchs gegeben hatte.
Im Abstand von bis zu zwei Jahrtausenden waren dann weitere drei Besiedlungen erfolgt. Die letzte vor gut dreitausend Jahren. Und ihr Auftrag war es nun, nachzusehen, woran es gelegen haben konnte. Deshalb die vielen Wissenschaftler an Bord, die als ziemlich hochkarätig galten.
Fay Wray und Golden Dawn konnten das nicht beurteilen. Es war auch nicht ihre Aufgabe. Doch sie kamen nicht umhin, es besonders begrüßenswert zu finden, dass sich ihnen Danza angeschlossen hatte. Irgendwie hatten sie dabei das Gefühl, dass dies von fundamentaler Bedeutung werden konnte...
2
Keine zwei Wochen später standen sie über der Ekliptik des Zielsystems, an der gedachten Grenze zwischen dem interstellaren Raum und dem wie zur flachen Scheibe angeordneten stellaren Raum mit seinen Planetenbahnen. Wobei Wolfhard-14 der dritte Planet des Zentralgestirns war.
Der Zielplanet Wolfhard-14 war von ihnen aus gesehen nur noch etwas mehr als zwei Millionen Kilometer entfernt. Für kosmische Verhältnisse also weniger als der sprichwörtliche Katzensprung. Von hier aus konnten sie erst einmal Ferndaten sichern. Dann konnte Fay Wray entscheiden, ob sie einen oder mehrere der Auswerfer los schicken sollte, wie man die kleinen, kampffähigen Beiboote manchmal jargonhaft nannte, oder ob es Sinn machte, gleich die Zielwelt anzufliegen, um dort in den Orbit zu gehen.
Aus dem Orbit heraus konnte man dann die gesamte Welt erst einmal scannen. Damit wären sie dann für Wochen beschäftigt gewesen. Gleichzeitig konnten die Auswerfer besonders interessant erscheinende Punkte an der Oberfläche anfliegen, um vor Ort diese näher in Augenschein zu nehmen, natürlich mit Wissenschaftlern an Bord, die jetzt schon ganz heiß auf diese Arbeit waren.
Zwar war es das erste Kommando dieser Art für Fay Wray und Golden Dawn, aber immerhin hatten sie die Gelegenheit vor Kommandoübernahme genutzt, um sich entsprechend vorzubereiten und sachkundig zu machen. Und eigentlich war es ja nicht wirklich schlecht, einmal ohne Kampfauftrag unterwegs zu sein, um rein nur zu erkunden.
»Achtung!«, schrie in diesem Augenblick Danza.
Erschrocken fuhren Fay Wray und der Captain herum und sahen sie an.
Danza hatte sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten, bemüht, unauffällig zu erscheinen, was bei ihrer Erscheinung natürlich ziemlich schwer fiel.
Jetzt hatte sie das fast immer geschlossene Auge weit aufgerissen. Es schien Dinge zu sehen, die jedem normalen Menschen wohl für immer verborgen blieben.
»Schutzschirme!«, fügte sie hinzu.
Fay Wray wäre nicht verdient der oberste Sicherheitsoffizier an Bord gewesen, hätte sie nicht auf den Sekundenbruchteil genau reagiert. Sie betätigte ohne weitere Überlegung die Alarmtaste, was zwei Dinge gleichzeitig verursachte: Erstens einmal klang der nervenzerfetzende Rotalarm auf, und zweitens wurde alle Energie auf die Schutzschirmprojektoren geleitet, die sich blitzschnell aufbauten.
Waren es zwei oder drei Sekunden später, als diese kleinen Beiboote auftauchten, quasi aus dem Nichts?
Sie hatten eine perfekte Tarnung, wie es schien, oder sie konnten tatsächlich aus dem Nichts materialisieren. Jedenfalls flogen sie mit unverminderter Geschwindigkeit direkt auf die Stormraider zu.
»Entfernung: Dreitausend Kilometer!«, berichtete die KI lapidar. Man konnte es auch von den Kontrollen ablesen.
Über mehrere Bildschirme wurden die kleinen Boote angezeigt, die sie für Beiboote hielten.
Andererseits: Beiboote wovon?
Es erinnerte sie fatal an ihr Erlebnis beim letzten Kommando, das mit dem Totalverlust des