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Verbindung standen. Der größte Teil davon wurde zerstört oder fiel später durch technische Defekte aus. Einige arbeiten aber auch jetzt noch und liefern uns diese Bilder.«

      »Woher wissen Sie das alles?«, fragte Dorit. »Waren die Dimonids so vorausschauend, dass sie all diese Informationen für spätere Besucher sozusagen mundgerecht zubereitet haben?«

      Der Leiter des Brain-Teams nickte. »Genauso ist es. Sie waren das dominierende Volk in diesem Sternhaufen, aber daneben gab es noch eine ganze Reihe anderer, die alle von einem Urvolk abstammten, aber meist degenerierten und in die Primitivität zurückfielen. Die Dimonids hatten es sich zum Ziel gesetzt, sie nach und nach wieder zu einer höheren Kultur und Zivilisation zu führen, so dass eine spätere Vereinigung möglich wurde.«

      »Ich verstehe«, warf Lars ein. »Sie taten es, indem sie die schwarzen Spiegel auf die anderen Welten brachten, die einen solchen Einfluss bewirken sollten. Das Vorhaben scheiterte jedoch infolge der Zerstörung von Nurchaar. Die Dimonids fielen als Koordinatoren und Lehrmeister aus, und so musste das ganze Projekt zwangsläufig fehlschlagen.«

      »Das stimmt annähernd«, sagte Valentina Feodorowa und schaltete die Bildfläche ab. »Allerdings müssen der Zerstörung Nurchaars längere Kämpfe vorangegangen sein. Die Dimonids erkannten, dass sie unterliegen würden, und trafen gewisse Vorkehrungen für die Zukunft. Sie richteten auf Thorga, und vermutlich auch anderswo, Stationen ein, wie die Spiegelhalle auf der Insel. Durch sie sollten Angehörige anderer Völker nach Nurchaar gelangen, die Überreste ihrer Zivilisation übernehmen, und aus ihnen eine neue Kultur aufbauen.«

      »Soweit ist es aber offenbar nie gekommen«, sagte Carlo Lavazza. »Ich bezweifle auch, ob die Letho-Dimonds oder andere Völker diesen Sprung geschafft hätten. Dazu gehörte ein Mindestmaß an technischem Wissen, das zumindest die Thorgaer nicht besitzen. Keiner von ihnen wäre imstande gewesen, die Bedeutung der Informationsgeräte zu erfassen und sie so zu bedienen, dass sie den Inhalt ihrer Speicherkristalle freigaben.«

      »Wie gut, dass wir Sie haben«, spöttelte Luca Ladora, »für Sie war das natürlich ein Kinderspiel. Nein, ich will Sie nicht desavouieren, meine lose Zunge geht nur manchmal mit mir durch.«

      »Manchmal?«, fragte Orvid Bashkiri spitz. »Ich möchte das eher als Dauerzustand bezeichnen, Computerbändiger. Nehmen Sie ihn nicht ernster, als er es verdient, Carlo.«

      Lavazza zeigte sein Indianerlächeln. »Ein alter Mann wie ich ist infolge langer Erfahrung tolerant, Orvid. Sie fragen sich aber vermutlich, wo sich die anderen aufhalten. Mitani und Janine sind mit den Letho-Dimonds draußen auf Nahrungssuche. Wir waren natürlich nicht darauf vorbereitet, eine so lange Exkursion durchzustehen, als wir die Eingeborenen dazu überredeten, uns zur Insel der Großen Mutter mitzunehmen.«

      Taff Caine, der so lange geschwiegen hatte, ergriff nun das Wort. »Nachdem ihr nun in großen Zügen wisst, was es mit den Dingen auf sich hat, schlage ich vor, dass wir uns wieder nach draußen begeben. Die verrückten Roboter streifen überall umher und greifen jedes lebende Wesen an. Die Letho-Dimonds sind ganz ohne Waffen, Janine und Mitani haben nur je einen Handlaser. Bis jetzt hat es bereits mindestens fünf Tote gegeben.«

      »Fünf Tote?«, fragte Dorit Grenelle erschrocken. »Dann sind ja, Kaiakan mitgerechnet, nur noch vier Thorgaer am Leben!«

      Taff grinste übermütig.

      »Du sagst es, Dorit-Mädchen, es stimmt aber trotzdem nicht. Auch ich bin in der Zwischenzeit bereits zweimal gestorben, und doch stehe ich jetzt sehr lebendig vor euch. Habt ihr schon einmal etwas von dem Phönix aus der Asche gehört?«

      »Aufschneider!«, sagte Luca verächtlich. »Du scheint tatsächlich einen Vogel zu haben, aber wohl kaum den sagenhaften der alten Ägypter. Das ist ein schlechter Stil, Taff Caine, dem eines Kommandanten der PROKYON keineswegs würdig.«

      »Warte es ab«, entgegnete Taff und ging auf den Ausgang zu.

      8

      Die große gelbe Sonne war inzwischen weiter gewandert, stand aber immer noch sehr hoch. Die Tage auf dem vierten Planten der Sonne Dimonidia waren lang und heiß. Zwei Monde standen in verschiedenen Phasen schwach sichtbar am Himmel, die beiden anderen waren zur Zeit nicht sichtbar.

      »Wir gehen nach Süden, vom Raumhafen weg«, bestimmte Caine. »Da draußen gibt es noch Pflanzen und einige Tierarten, die weniger stark mutiert und als Nahrung zu verwenden sind. Die Letho-Dimonds haben ein natürliches Gespür dafür, was essbar ist, und was nicht.«

      Er ging mit der Funkerin und dem Bordingenieur voran, Orvid und Luca schwärmten nach den Seiten hin aus. Alle hielten die Strahlwaffen schussbereit, aber im Augenblick war alles ruhig.

      »Zwei Fragen, Taff«, sagte Lars Gunnarsson, während sie sich zwischen zwei Ruinen hindurch bewegten. »Zunächst einmal: Wo kommen all die Roboter her, und warum greifen sie alle lebenden Wesen an?«

      Der Commander wiegte den Kopf.

      »Dazu kann ich aus eigener Erfahrung nicht viel sagen, ich bin erst seit relativ kurzer Zeit hier. Lavazza behauptet jedenfalls, dass die metallenen Ungeheuer keine Erzeugnisse der Dimonids sind. Er glaubt, Anhaltspunkte dafür gefunden zu haben, dass Nurchaar nach der Vernichtung oder Vertreibung dieses Volkes von Hilfskräften des Drajur okkupiert wurde. Sie übernahmen oder reparierten noch vorhandene Produktionsstätten, um mit ihrer Hilfe Mharuts zu bauen.«

      »Mharuts?«, fragte Dorit atemlos. »Die schrecklichen Todesroboter, deren Wirken wir nachhaltig kennengelernt haben?«

      Taff nickte. »Einige gemeinsame Bauelemente weisen jedenfalls darauf hin. Irgendwann später muss es jedoch eine Aktion gegeben haben, die das gesamte Programm vereitelte. Ich tippe auf einen Angriff von Raumschiffen der Dimonids, denen es gelungen war, sich der Vernichtung zu entziehen. Die Helfer des Drajur wurden getötet oder vertrieben, die Roboterfabriken gerieten außer Kontrolle. Sie produzierten zwar weiter, aber nur noch fehlerhafte Modelle, die nichts mehr mit dem Mharuts gemeinsam haben. Sie besitzen auch keine Waffen, doch der Zwang zum Töten scheint geblieben zu sein.«

      Lars nickte. »Gut und einleuchtend, also akzeptiert. Nun aber Frage Nummer zwei: Was sollte deine Bemerkung, du wärst schon zweimal gestorben, im Zusammenhang mit dem Vogel Phönix? Luca meint zwar, du hättest da Unsinn geredet, aber ich kenne dich zu lange, um das zu glauben. Gibt es da etwas, das zwar unglaublich, aber dennoch wahr ist?«

      »Richtig, Lars«, sagte Taff. »Bereits damals, als wir mit dem Triumvirat die ersten Gespräche über die schwarzen Spiegel führten, waren wir uns einig, dass uns die Dimonids in technischer Hinsicht um Jahrtausende voraus sein mussten. In welchem Umfang das tatsächlich der Fall war, haben wir erst hier auf Nurchaar gemerkt. Die Spiegelwände in der Halle auf Thorga haben uns zwar, wie es scheint, körperlich hierher transportiert, aber doch nicht ganz im Sinne dieses Wortes. Ein Teil von jedem von uns ist auf der Insel zurückgeblieben, vermutlich der wertvollere, in einer zwar sichtbaren, aber immateriellen Manifestation.«

      »Dann kann von dir ja nicht viel dortgeblieben sein«, lästerte Luca prompt, doch Caine ging nicht darauf ein. »Der Beweis dafür ist, dass wir das Brain-Team und die Letho-Dimonds noch in der Halle sitzen sahen, als sie sich schon lange hier befanden. Als ich nach Mitani greifen wollte, gingen meine Hände glatt durch ihren Körper hindurch, ich spürte nur ein schwaches Prickeln. Lavazza meint, dass die materielosen Körper – eine paradoxe Formulierung, aber ich finde keine bessere – so etwas wie Strukturschablonen sind, die mit unseren hiesigen Körpern irgendwie in Verbindung stehen.«

      »Vielleicht zu dem Zweck, dass durch sie für uns die spätere Rückkehr nach Thorga möglich wird?«, fragte Dorit Grenelle.

      Taff zuckte mit den Schultern. »Schon möglich, bis jetzt aber nicht bewiesen. Jedenfalls sorgen diese Schablonen dafür, dass hier niemand von uns im vollen Sinn dieses Begriffes sterben kann. Man wird zwar für den Augenblick getötet, und der betreffende Körper zeigte alle üblichen Auswirkungen der Verletzungen. Er löst sich jedoch schon nach Sekunden einfach auf, ein neuer entsteht wie aus dem Nichts und ist wieder voll lebensfähig! Das widerfuhr mir

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