ТОП просматриваемых книг сайта:
.
Читать онлайн.3
Burgruine Hartenfels
Hauptstraße 1
56244 Hartenfels
Maxsain: Jüdischer Friedhof
Rätselhaft mutet die andere Schrift an, die Zeichen und hohen Jahreszahlen auf den Grabsteinen: Ein ganzes Stück außerhalb des Dörfchens Maxsain im Sayntal, ein Stück aufwärts in Richtung des Ortsteils Zürbach versteckt sich an einem Hang hinter vielen Büschen ein alter jüdischer Friedhof. Quer über das hügelige Areal verstreut stehen da die eindrucksvollen Grabsteine aus Trachyt, einer schönen Gesteinsart der Region. Es lohnt sich, die Abbildungen und Inschriften näher anzuschauen – außer einer hebräischen haben die meisten Stelen auch eine deutsche Inschrift. Angelegt wurde die Begräbnisstätte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Heute gibt es noch etwa 35 Grabsteine. Die Jahreszahlen beginnen ab etwa 1810.
Aber nicht nur bei Maxsain, sondern über die ganze Region verstreut gibt es diese »stillen Orte«, wie die Juden sie selbst nennen: die jüdischen Friedhöfe, die mit den wenigen erhaltenen Synagogen die letzten Zeugen der einst blühenden Kultur der Westerwälder Landjuden sind. Manchmal liegen sie wie in Maxsain immer noch weit außerhalb des Dorf- oder Stadtgebiets, etwa in Selters, Hachenburg, Gemünden, Frickhofen oder Höhr-Grenzhausen. War man doch früher nicht bereit, den jüdischen Mitbürgern für die Anlage ihrer Friedhöfe wertvolles Ackerland und gar Grundstücke in der Nähe der Gemeinde zu überlassen. Oft wurden sie im Laufe der Jahrzehnte aber von den Neubaugebieten der Dörfer und Städte praktisch »eingemeindet« wie in Meudt, Hartenfels, Hadamar oder Montabaur. Meist sind sie gepflegt, aber nur selten findet man Spuren von Besuchern. Das sind dann keine Blumen oder Grableuchten, wie sie auf christlichen Friedhöfen üblich sind, sondern kleine Steine, die die Besucher dort hinterlassen haben. Legen wir doch auch ein Steinchen dazu!
In Meudt wird das Andenken an die jüdischen Mitbürger gepflegt: Für jeden Ermordeten wurde auf dem jüdischen Friedhof eine Basaltsäule aufgestellt.
4
Jüdischer Friedhof
Startpunkt: Am Rübengarten Richtung Ortsausgang. Dem kleinen Sträßchen links des Saynbachs bergauf folgen.
56244 Maxsain
Informationen:
Verbandsgemeinde Selters
Am Saynbach 5–7
56242 Selters/Westerwald
02626 7640
Weidenhahn: Hellebergturm
Heute liegt er so friedlich da, der stählerne Koloss des Hellebergturmes bei Weidenhahn. Rundherum blüht und grünt es. Man wähnt sich fast in einer anderen Welt – wenn da nicht ab und zu auf der nahen Bundesstraße 8, der historischen Hohen Straße, ein Auto vorbeirauschen würde. Heute sind Gelände und Turm frei zugänglich. Nur ein paar alte Betonfundamente erinnern daran, dass es hier mal anders ausgesehen hat.
Lange Zeit war der Helleberg nämlich überhaupt nicht zugänglich. Hier war eine geheimnisvolle Radarstation postiert, die offenbar für die ganz in der Nähe am sogenannten Hahner Stock – der Kreuzung der Bundesstraßen 8 und 255 – stationierte Raketenbasis den Feuerleitstand bildete. Das Areal, das heute ein Gewerbegebiet ist, war hermetisch abgeriegelt: hohe Zäune, Stacheldraht und alle paar Meter Wachtürme, fast wie an der innerdeutschen Grenze. Als Kind hatte man schon ein komisches Gefühl, wenn man da im Auto vorbeikam. Papa fuhr immer besonders langsam, wenn die Raketen aus den Bunkern geholt und zur Probe aufgerichtet wurden. Dem Vernehmen nach sollen sie aber keine Sprengköpfe gehabt haben. Die wurden offenbar in einem ebenfalls von amerikanischen Truppen bewachten Bunkerareal an der Montabaurer Höhe gelagert.
Nach dem Abbau der Radaranlagen wurde die erhöhte Position des Helleberges für einen Aussichtsturm genutzt. Von oben, man ist jetzt über der 500-Meter-Marke, hat man bei gutem Wetter einen grandiosen Rundblick: Man kann zum Siebengebirge, den Vulkanbergen der Eifel, den Hügeln des Hunsrücks, zum Großen Feldberg im Taunus oder gar zum Vogelsberg hinüberschauen. Und natürlich überblickt man von hier mindestens den halben Westerwald. Über der Aussichtsplattform befinden sich Funkanlagen und eine Wetterstation.
5
Hellebergturm
Der Bundesstraße 8 von 56244 Freilingen nach Arnshöfen folgen, am höchsten Punkt führt links ein Sträßchen zum Turm
56244 Weidenhahn
Freilingen: Freilinger Weiher
Alle Katholiken wissen ja Bescheid: Am Freitag und in der langen 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern wird kein Fleisch gegessen. Das gilt natürlich insbesondere für die Mitglieder von katholischen Orden. Aber 40 Tage ohne Fleisch können schon verdammt lang werden. Da muss man sich doch was einfallen lassen. Also legten die Westerwälder Mönche schon ab dem Mittelalter kleine Fischweiher an, denn Fisch fiel ja nicht unter das Freitagsgebot. Mit der bekannteste der sieben Weiher der Westerwälder Seenplatte dürfte der so entstandene Freilinger Weiher sein, der eigentlich Postweiher heißt. Er wird touristisch genutzt und ist ein wahres Freizeitparadies. Es gibt Badestelle, Bootsverleih und Campingplatz.
Einige der Seen stehen allerdings auch unter Naturschutz, können aber in der Regel auf Wanderwegen besucht oder auch umrundet werden. An sumpfigen Stellen wurden dazu eigens Bohlenwege angelegt. Der Sieben-Weiher-Weg verbindet die Gewässer, und der Westerwaldsteig führt an mehreren Weihern vorbei.
Im großen Stil wurde die Westerwälder Seenplatte von Graf Friedrich III. zu Wied (1618–1698), dem Begründer der Stadt Neuwied, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt. Heute sind die fürstlichen Gewässer an einen Fischzuchtbetrieb verpachtet. Der größte der sieben Seen ist der 123 Hektar große Dreifelder Weiher. Er erstreckt sich über eine Länge von 2.000 Metern und ist bis zu 800 Meter breit. Der Hauptzufluss des Weihers ist das Flüsschen Wied. Mit etwa 30 Hektar ist der Haidenweiher der zweitgrößte See der Seenplatte. Der Postweiher wurde um 1655 durch das Anstauen des Holzbachs geschaffen. Mit dem Brinkenweiher und dem Hausweiher bildet er eine kleine Kette von Gewässern. Der Hoffmannsweiher diente einst als eine Art Ausgleichsbecken, mit dem der Dreifelder Weiher bei Hochwasser entlastet wurde.
Idyllisch liegt der siebte Weiher, der kleine Wölferlinger Weiher. Die Pflanzen- und Tierwelt seines Naturschutzgebietes ist besonders vielfältig.
6
Freilinger Weiher
Rechts der Bundesstraße 8
in