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Читать онлайн.»Herr, könnten wir nicht …« Wenn es ihr nur nicht so schwerfallen würde, ihn um Gnade zu bitten. »Bitte, ich bin doch schon mit dem Keuschheitsgürtel gestraft. Ich werde mir wirklich mehr Mühe geben. Bitte erlassen Sie mir die Strafe«, wimmerte sie.
»Ich dachte schon, du bist zu tough, mich zu bitten. Aber unter deiner zur Schau getragenen harten Schale scheint sich ja doch ein weicher fraulicher Kern zu verbergen«, erwiderte er so freundlich, dass Sophie ihn wie paralysiert anstarrte.
Was? Hatte er diesen Satz einstudiert? Sie schnappte nach Luft.
Seine Geste war eindeutig und sie gehorchte und positionierte sich auf dem Strafbock. Was war nur in sie gefahren?
»Ich werde das Strafmaß mildern. Sechs Striemen. Außer du springst auf, dann fangen wir von vorne an.«
Er ging hin und her. Sie hörte, wie er die Schranktüren öffnete und wieder schloss. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er sie endlich mit einem Stock auf der rechten Pohälfte antippte. Der kurz darauf folgende Schmerz war diabolisch. Sophie war so überrascht von der schneidenden Intensität, dass sie fast vergaß zu zählen.
»Eins«, keuchte sie. Der Schweiß brach ihr aus den Poren. Entweder war sie empfindlicher geworden, oder Leo beherrschte eine besondere Schlagtechnik. Anders war es nicht zu erklären, dass ihr ein einziger Hieb derart zu schaffen machte.
Er wartete, bis sie sich gefangen hatte, dann tippte er die linke Pohälfte an. Sophie biss vorsorglich die Zähne zusammen. Der Schmerz brannte sich tief in ihre Haut und rote Punkte tanzten vor ihren Augen.
»Zwei«, presste sie zwischen den Zähnen heraus.
Hieb drei und vier trafen sie auf den Oberschenkeln, fünf und sechs wieder auf dem Po. Jeder einzelne brachte Sophie fast an die Grenze der Belastbarkeit, aber erst beim letzten schrie sie laut auf, aus voller Kehle. Verzweifelt versuchte sie mit den Händen Halt zu finden, sich am Strafbock zu klammern, um nicht aufzuspringen. Hatte jemals zuvor etwas so schrecklich weh getan?
Plötzlich fand sie sich in Leos Umarmung wieder. »Geschafft.« Er streichelte ihren Rücken, hauchte einen Kuss in ihre Haare, drückte sie liebevoll an sich.
»Danke, Herr«, stieß sie an seiner Brust hervor. Es fühlte sich fantastisch an, gehalten und getröstet zu werden. So nah wollte sie ihrem Herrn immer sein und dafür wollte sie künftig alles geben. Wie durch einen Nebel nahm sie sein kräftig schlagendes Herz wahr und seufzte zufrieden.
Kapitel 17
In der einen Minute fühlte sie sich in Leos Arm geborgen, in der nächsten stand sie vor ihm und wurde mit einer neuen Aufgabe beauftragt. Wenn das so weiter ging, war sie bald reif für die Männer in den weißen Kitteln. Sie brauchte ihn, seine Nähe, seine Zuwendung. Zugleich hatte sie ein wenig Angst vor seiner Dominanz.
Nach einem arbeitsintensiven Tag war Sophie sofort eingeschlafen. Eine Stunde vor dem Klingeln ihres Weckers wachte sie auf und war hellwach. Ihr Magen knurrte nervös.
Sophie schlich leise auf die Toilette, aber das Magengrummeln hatte weder etwas mit Darmproblemen noch mit Hunger zu tun. Es setzte sich nach oben fort, umklammerte ihr Herz und nahm ihr die Luft.
Vorsichtig strich sie mit den Händen über ihre Pobacken. Aua! In einer Schublade des Spiegelschranks befand sich ein kleiner Handspiegel. Sophie hielt ihn hinter ihren Po und betrachtete ihre Striemen. Dunkelrot bis blau. Wow! Nur selten hatten die Züchtigungen Striemen hinterlassen. Sophie hatte immer Wert auf eine vorausgehende Vereinbarung gelegt, dass sie keine Striemen wollte, weil sie gerne in die Sauna ging. Die brauchte ja nicht jeder zu sehen.
Leise schlich sie auf Zehenspitzen bis ins Wohnzimmer und die Stufen zur Empore hinauf.
Leo schlief fest. Im Zwielicht des nahenden Morgens erkannte Sophie, dass er auf dem Bauch lag, die Decke halb von sich geschoben. Er atmete langsam und tief, ohne zu schnarchen. Sein Oberkörper hob und senkte sich in gleichmäßigen, kraftvollen Bewegungen.
Sophie drückte eine Faust auf ihren Mund, um nicht laut aufzustöhnen. Seine Arme waren muskulös und alles an ihm verdammt sexy. Sie wollte neben ihm auf dem Bett knien, ihn massieren und streicheln, seine Haut mit Küssen bedecken und ihm zeigen, wie sehr sie ihn begehrte. Aber es war zu früh dafür, sie musste zurück in ihr einsames Bett.
Warum eigentlich? Es war warm genug in der Wohnung, um es sich auf seinem Bettvorleger so gut wie möglich gemütlich zu machen. Es blieb genügend Zeit, rechtzeitig in ihr Bett zurückzukehren und noch ein wenig zu schlafen, bis der Wecker klingelte. Er würde es gar nicht merken, dass sie da war. Nur seinem Atem wollte sie lauschen und ein bisschen davon träumen, dass er sich um sie kümmerte …
»Verdammt, Sophie, was machst du hier?«
Leos Stimme klang wenig begeistert.
Wo bin ich? Sophie benötigte Sekunden, um sich darüber klar zu werden, dass sie vor seinem Bett lag und dort eingeschlafen war. Sie fröstelte. Offensichtlich war es doch nicht warm genug, um nackt und ohne Zudecke zu schlafen.
Leo stand über ihr, sein Gesichtsausdruck eher verzweifelt als wütend. Es wirkte ein wenig komisch, weil er verstrubbelt und zerknautscht aussah, als hätte er sein Gesicht zu fest in die Kissen gedrückt. Zugleich machte es sie aber auch an, ihn von unten zu betrachten, mit seiner sexy Ausstrahlung. War er ihr böse, weil sie sich angemaßt hatte, in seiner Nähe zu schlafen?
Ängstlich musterte sie seinen Gesichtsausdruck, aber da war nichts, worüber sie sich Gedanken machen musste.
»Verdammt, ich muss erst pinkeln gehen, ehe wir reden. Ab mit dir in mein Bett.« Leo wischte sich mit der Hand übers Gesicht, stieg über sie hinweg und rannte die Stufen hinunter.
Ich soll mich in sein Bett legen? Aber … Verwirrt kroch Sophie unter die Decke und kuschelte sich hinein. Es roch herrlich nach Leo und warm war es auch. Verflixt, alles an ihr war eiskalt. Er hatte also bestimmt nicht damit spekuliert, dass sie ihm als Betthäschen sein Bett warmhalten würde. Bis er zurückkäme, wäre all die Wärme in ihren Körper übergegangen und das Bett ausgekühlt.
Unendliche Minuten vergingen, in denen ihre Angst langsam wuchs. Wenn er erst richtig aufgewacht war, würde er die Sache vielleicht anders betrachten. Im Grunde genommen war sie schon wieder unartig gewesen, dabei hatte sie sich doch nur für einen Moment vor seinem Bett ausstrecken und wieder verschwinden wollen, bevor der Morgen graute.
Als sie bei seiner Rückkehr Anstalten machte, aus dem Bett zu schlüpfen, schüttelte er den Kopf und machte eine Geste, dass sie nur auf die Seite rücken und ihm Platz machen solle. Dann schlüpfte er drunter, zog sie in seine Arme und achtete darauf, dass Sophies Schultern zugedeckt waren.
»Morgen meine Kleine. Was machst du denn für Sachen?«, murmelte er.
»Sie sind nicht böse auf mich?«
»Nein«, murmelte er schläfrig. »Also, was? Spielst du schon lange Bettvorleger?«
»Ich hatte Sehnsucht nach Ihnen«, erklärte Sophie wahrheitsgemäß und kuschelte sich enger an ihn. Seit langem hatte sie es nicht mehr genossen, gemütlich in den Armen eines Mannes zu liegen. Sie hatte vergessen, dass es sich so verflucht gut anfühlen konnte.
»Das ist in Ordnung«, nuschelte Leo.
Sophie wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, aber sein verlangsamter, tiefer Atem kündete davon, dass er soeben eingeschlafen war.
Und nun? Die Fenster hatten keine Vorhänge. Bei Bedarf ließen sich Rollläden herunterlassen, aber Leo mochte den Ausblick auf die nächtliche Stadt, weshalb sie nur selten zum Einsatz kamen. Der Morgen blinzelte mit den ersten Sonnenstrahlen herein. Zeit für seinen erotischen Weckruf. Sophie überlegte. Nein, Leo war gerade erst eingeschlafen, es gab hoffentlich nichts Wichtiges, was er heute Morgen erledigen wollte. Sie lächelte. Genau genommen war er genauso ein Gefangener