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Fear Street 48 - Das Verhängnis. R.L. Stine
Читать онлайн.Название Fear Street 48 - Das Verhängnis
Год выпуска 0
isbn 9783732014774
Автор произведения R.L. Stine
Серия Fear Street
Издательство Bookwire
Warum ich dir das erzähle?
Weil du mich nicht verpfeifen kannst, Terry.
Haha. Verstanden? Rettungsschwimmer? Verpfeifen? Du hattest doch schon immer Sinn für Humor. Genau wie ich. Deswegen sind wir auch so gute Freunde, was?
Ich weiß, dass du mir nicht antworten kannst, Terry.
Ich weiß, dass du tot bist.
Sonst würde ich ja hier nicht mit dem Freizeichen quatschen. Ich höre nämlich das Tuten.
Hey, ich bin nicht verrückt. Das denkst du doch nicht von mir, oder?
Natürlich ist mir klar, dass du tot bist, Terry. Und ich weiß auch, warum.
Wegen der Rettungsschwimmer.
Und deswegen werde ich sie töten. Einen nach dem anderen.
Ich tue es für dich, Terry. Nur für dich. Mouse lässt seine Freunde nicht im Stich.
Auch wenn du tot bist, bist du immer noch mein Freund, Terry. Und du wirst auf ewig mein Freund bleiben.
Ich muss ständig an letzten Sommer denken. Und an den davor. Ich kann einfach nicht damit aufhören. Selbst wenn ich es wollte. Und deswegen ist mir auch klar, dass ich die Rettungsschwimmer töten muss.
Ja. Ich weiß, dass du mir nicht danken kannst. Mach dir deshalb keine Sorgen.
Glaubst du etwa, ich würde das Freizeichen nicht hören? Ich habe gute Ohren. Natürlich höre ich es.
Ich ruf dich wieder an. Aus dem Freizeitklub oben in North Beach.
Ja, klar, Terry, du bist tot. Du musst mich nicht daran erinnern. Ich bin nämlich nicht verrückt. Kein bisschen.
Ich muss los. Bis dann, okay?
Tschüss, Terry. Pass gut auf dich auf.
Ich kümmere mich um alles andere.
2
– Lindsay –
Ich hatte in solcher Eile gepackt, dass ich ganz vergessen hatte, die Sonnencreme einzustecken.
Das fiel mir plötzlich ein, als ich die vier Blocks von der Bushaltestelle bis zum Eingangstor lief. Es ist schon komisch, was einem manchmal so durch den Kopf geht.
Was hatte mich bloß auf Sonnencreme gebracht? Das Wetter bestimmt nicht. Ich blickte zu den dunklen Sturmwolken auf, die tief am Himmel hingen. In einiger Entfernung war Donnergrollen zu hören und der böige Wind fühlte sich kühl und feucht an.
„Ich hoffe, das Gewitter zieht schnell vorbei“, dachte ich. „Morgen ist der Eröffnungstag. Da möchte ich auf meinem Ausguck sitzen und mich in der Sonne aalen.“
Ich ließ meinen schweren schwarzen Seesack zu Boden fallen und warf einen Blick auf das Schild am Tor. NORTHBEACH-FREIZEITKLUB stand darauf.
„Da wären wir also, Lindsay“, sagte ich zu mir. „Bereit für den nächsten Sommer als Rettungsschwimmerin.“
Ich rieb mir durch das T-Shirt meine schmerzende Schulter. Der Seesack war ganz schön schwer. Ich hatte praktisch meinen gesamten Kram reingestopft. Bis auf die Sonnencreme.
Wo war ich bloß mit meinen Gedanken gewesen?
Wahrscheinlich bei dem Sommer, der vor mir lag. Wieder in der Unterkunft der Rettungsschwimmer zu wohnen – zusammen mit sieben oder acht anderen Leuten –, das musste einfach super werden! Den ganzen Sommer lang Party!
Das Eingangstor zum Freizeitklub war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Ich musste meinen Krempel also zum Seiteneingang schleppen. Das nächste Donnergrollen – diesmal schon um einiges näher – machte mir klar, dass ich mich lieber beeilen sollte.
Durch den hohen Maschendrahtzaun warf ich einen Blick auf das Klubhaus. Unter dem sich immer mehr verdunkelnden Himmel wirkte es düster und abweisend.
Das Klubhaus war ein lang gezogenes, einstöckiges Holzgebäude, das wahrscheinlich wie eine Jagdhütte aussehen sollte, nur ungefähr hundertmal größer. Die Fenster starrten mich wie leere dunkle Augen an.
Hinter dem Haus entdeckte ich den Swimmingpool – auf der unbewegten Wasseroberfläche spiegelte sich der graue Himmel. Dahinter lagen die Tennisplätze.
Das kleine Gästehaus, in dem die Rettungsschwimmer untergebracht waren, konnte man von hier aus nicht sehen, weil es von einem Flügel des Klubhauses verdeckt wurde.
Ein Blitz zuckte knisternd über meinen Kopf hinweg und ein Donnerschlag ließ mich erschrocken zusammenfahren.
Ich wuchtete mir den Seesack über die Schulter und machte mich auf den Weg zum Seiteneingang.
Die dunklen Wolken ballten sich immer höher zusammen. Um sie herum verfärbte sich der Himmel schwefelgelb und strahlte ein seltsames Licht aus. Das Gras, der Zaun, das Klubhaus – alles nahm einen unwirklichen Farbton an.
„Beeil dich, Lindsay“, trieb ich mich an. „Du willst ja wohl nicht aussehen wie ein durchnässter Straßenköter, wenn du die anderen kennenlernst.“
Die dicken Sohlen meiner alten Turnschuhe quietschten über das Pflaster, als ich, unter dem Gewicht des Seesacks gebeugt, zu rennen begann.
Plötzlich wünschte ich mir sehnlichst einen Spiegel. Ich war so überstürzt von zu Hause aufgebrochen, dass ich nicht mal die Zeit gehabt hatte, einen Blick auf meine Frisur zu werfen. Hatte ich mich überhaupt gekämmt?
Während ich lief, fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare. Sie sind kurz, glatt und blond und fallen meistens genau so, wie sie sollen. Aber ich mache mir trotzdem ständig Sorgen, ob sie richtig sitzen.
Eigentlich sehe ich ganz gut aus. Ich meine, ich bin nicht schön oder so. Dafür ist meine Nase zu stupsig und mein Gesicht zu rund. Die meisten Leute finden mich niedlich, aber damit kann ich leben.
Ich spürte einen kalten Regentropfen auf meiner Stirn. Als ich aufblickte, sah ich, dass die dunklen Wolken den Himmel jetzt völlig bedeckten. Obwohl es erst Nachmittag war, kam ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern auf mich zu.
Ich schützte meine Augen vor dem grellen Licht, bis der Wagen vorbei war. Dann lief ich weiter zum Seiteneingang.
Der hohe Maschendrahtzaun wackelte im Wind und gab dabei ein vibrierendes Geräusch von sich – eine Art gleichmäßiges Summen. Durch den Zaun erblickte ich das Gästehaus. Es sah aus wie eine kleinere Ausgabe des Klubhauses, an dessen einem Ende es angebaut war.
Ganz in der Nähe erstreckte sich der Swimmingpool. Ich konnte es sogar spritzen sehen, wenn Regentropfen auf die Wasseroberfläche fielen. Im Gästehaus brannte Licht und in einem der Fenster zeichnete sich der Hinterkopf eines Jungen ab. Der Junge hatte rote Haare. Sein Kopf bewegte sich beim Reden auf und ab.
„Wer ist das?“, fragte ich mich. „Und wer sind wohl die anderen Rettungsschwimmer in diesem Jahr? Ob ich einige von ihnen noch vom letzten Sommer her kenne?“
Ich spürte den nächsten Regentropfen in meinem Nacken. Und dann einen auf der Schulter. Sogar durch mein Baumwoll-T-Shirt hindurch fühlte er sich kühl an.
Endlich war ich am Seiteneingang angekommen: Ich versuchte, das Tor zu öffnen.
Es war verschlossen.
Ich rüttelte daran. Ein lauter Donnerschlag verschluckte das klappernde Geräusch und die Erde schien zu beben.
Dann begann der Regen, auf das Pflaster zu trommeln. In der Luft hing der bittere, leicht säuerliche Geruch, der sich immer kurz vor einem Gewitter einstellt. Es blies ein scharfer Wind.
Ich wünschte, der rothaarige Junge würde sich umdrehen und mich bemerken. Vielleicht würde er dann nach draußen laufen und mich hereinlassen.
Wieder rüttelte ich am Tor. In diesem Moment fiel mir meine Ausweiskarte ein. Der