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umrahmten, weiß gekalkten Torbögen über den Gassen geben der Medina ein besonders malerisches Gesicht.

      Dreisprachige Hinweistafeln auf Arabisch, Spanisch und Englisch informieren über die historischen Bauwerke in der Medina und erleichtern die Orientierung. Im Gegensatz zu den meisten anderen Medinas in Marokko und anderswo sind in Tétouan sogar viele Gassen mit einem Straßenschild versehen.

       Sehenswertes

       Ensanche-Viertel (Spanisches Viertel)

      Die Kolonialarchitektur im spanischen Viertel mit seinen Art-déco- und Barockelementen steht im starken Kontrast zur orientalischen Medina. Die Ensanche entstand in der ersten Hälfte des 20. Jh., als Tétouan die Hauptstadt des spanischen Protektorats in Nordmarokko war. „Ensanche“ bedeutet auf Spanisch „Außenbezirk“ oder „Stadterweiterung“ – und in der Tat erweiterte die spanische Kolonialregierung die islamische Altstadt um ein europäisches Viertel mit Gärten, öffentlichen Plätzen und Boulevards.

       Place Moulay el Mehdi

      Der Place Moulay el Mehdi liegt im Zentrum des Spanischen Viertels und ist ein guter Ausgangspunkt für einen Stadtbummel. Den begrünten Kreisverkehr schmücken eine große Fontäne und hohe Palmen. Von hier führen die Hauptstraßen sternförmig ab – zu Stoßzeiten kommt es an diesem Verkehrsknotenpunkt schon mal zu Staus. An der Westseite fällt sofort die katholische Kirche Notre Dame de la Victoire mit ockerfarbenem Anstrich auf; sie wurde 1919 gebaut. Hier finden noch regelmäßig Gottesdienste für die christliche Gemeinde statt. Meist sind die Pforten verschlossen, sodass die Kirche nur von außen zu betrachten ist.

      An der Nordostseite – dort, wo die Avenue Mohamed V. abzweigt – liegen das Hauptpostamt und das spanische Konsulat (Consulado General de España) in einem prächtigen Kolonialgebäude.

       Avenue Mohamed V.

      Die wohl schönste Straße des Ensanche-Viertels ist die gepflasterte Fußgängerzone Av. Mohamed V., die vom Place Moulay el Mehdi ostwärts zum Place al Jala verläuft. Bis zu fünfstöckige weiße Kolonialhäuser mit geschmückten Fassaden, hübschen Erkern, grünen Fensterläden und schmiedeisernen Balkonen säumen die Prachtstraße.

      Die meisten Häuser wurden renoviert und sind in einem guten Zustand. Im Erdgeschoss reihen sich Banken, Wechselstuben und Straßencafés aneinander. An der Ecke zur Av. Youssef Ibn Tachfine befindet sich die Touristeninformation (Office du Tourisme). Parallel zur Av. Mohamed V. verläuft die Av. Mohamed Torres Richtung Place Hassan II. Am Ende der Straße thront das prachtvolle, reich verzierte Gebäude des Centro Cultural Español (vgl. „Unterhaltung und Kultur“) mit dem Cine Español nebenan. Abends, wenn die Händler ihre Klapptische aufbauen, türmen sich Kleider- und Schuhberge vor dem Kulturzentrum.

      imageEinkaufen/Sonstiges

      1Grande Pharmacie du Nord

      2Supermarché Maghreb Al Arabi

      4Cafés Carrion

      5Cafés Luna

      13Marjane

      15Dar Lebbadi

      16Carrefour

      18Ensemble Artisanal

      imageÜbernachtung

      8Hotel Africa

      9El Reducto

      10Blanco Riad

      11Dar Rehla

      12El Yacouta

      14Dar Nqiba by HB Hostels

      17Ferma Jebala

      imageEssen und Trinken

      3Birjiss

      5Cafés Luna

      6Restinga

      7La Union

      9El Reducto

      Direkt gegenüber, an der Ecke Av. Mohamed Torres/Av. Mohamed el Khatib, steht ein mehrstöckiges Wohnhaus mit achteckigem Eckturm, das Edificio de la Equitativa („Gebäude der Gerechten“). Im Erdgeschoss dieses ehemaligen Versicherungsgebäudes aus den 1940er Jahren befindet sich ein einfaches Straßencafé. Blickt man nach oben, entdeckt man in einem Bogenfenster im Turm eine Frauenfigur aus Backstein.

       Musée d’Archéologie

      Das Archäologische Museum existiert seit 1939 und zeigt Exponate aus der präislamischen Vergangenheit der Region, als das westliche Nordafrika zur römischen Provinz Mauretania Tingitana zählte.

      Im Garten vor dem Museum finden sich islamische Grabstelen sowie Bauteile und Amphoren aus römischen Ruinenstätten in Marokko. Im Vestibül befindet sich das eindrucksvolle Mosaik „Drei Grazien“ aus der Ruinenstätte Lixus im Nordwesten Marokkos, das aus dem 2. Jh. v. Chr. stammt.

      Im ersten Saal des Erdgeschosses sind Artefakte aus der Umgebung von Tétouan ausgestellt, z.T. Steinwerkzeug und alte Keramiken. Der zweite Saal dokumentiert die römischen Mosaike der Ruinenstätte Lixus, darunter figürliche Darstellungen von Venus und Adonis sowie Mars und Rhea Silvia. Die Vitrinen im Obergeschoss zeigen Fundstücke aus der römischen Siedlung Tamuda aus dem 4. Jh. v.Chr.: Schmuck, Keramik, Küchenutensilien, Bronzegegenstände etc. Tamuda liegt rund 5 km südlich von Tétouan.

      Trotz der interessanten Ausstellungstücke wirkt das Museum etwas vernachlässigt und angestaubt.

      imageInfo: 2, Av. Mohamed Ben Hesain/Pl. al Jala, Mo bis Fr 10–18 Uhr, Eintritt: 10 DH.

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      Blick auf den Turm des Dar Tair

       Place Hassan II.

      Nur wenige Schritte vom Place al Jala und dem Musée d’Archéologie entfernt liegt der ovale Paradeplatz Place Hassan II. am östlichen Ende der Av. Mohamed V. In manchen Stadtplänen heißt er auch Place el Feddane oder Place el Méchouar Said. Vier Springbrunnen und hohe Säulen zur Beflaggung umrahmen den großen Platz, der häufig mit Gitterzäunen abgesperrt ist, wenn Königsbesuch erwartet wird.

      Das neben dem Königspalast auffälligste Gebäude ist sicher der zinnenbewehrte Turm des Dar Tair. Das „Haus des Vogels“ steht auf der Südseite des Platzes, ganz oben im Turm thront eine Bronzestatue mit einem Mann, der mit einem Adler kämpft.

      Der heutige Königspalast (Palais Royal, Dar el Makhzen) war einst Sitz des Kalifen, der hier zu Zeiten

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