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Messung von μT wird ein Gas kontinuierlich und bei konstantem Druck zunächst durch einen Wärmeaustauscher gepumpt, der es aufdie gewünschte Temperatur bringt, und gelangt dann durch eine poröse Trennwand (eine Drossel) in einen thermisch isolierten Behälter. Der plötzliche Druckabfall wird gemessen und die Abkühlung wird durch ein elektrisches Heizgerät unmittelbar hinter der Drossel kompensiert (Abb. 2-29). Die Energie, die das Heizgerät dafür verbraucht, wird ebenfalls gemessen. Diese Wärmemenge entspricht wegen ΔH = qp gerade der Enthalpieänderung des Gases. Da außerdem Δp bekannt ist, erhält man durch Extrapolation von ΔHp auf Δp → 0 den Wert von μT, den man dann in μ umrechnen kann. Einige auf diese Weise gewonnene Werte zeigt Tabelle 2-10.

Tl/K TSm/K Ts/K μ/(K bar–1)
Ar 723 83.8 87.3
CO2 1500 194.7 +1.10
He 40 4.2 –0.060
N2 621 63.3 77.4 +0.25
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      In einer Linde-Kältemaschine nutzt man den Joule–Thomson-Effekt zur Verflüssigung von Gasen (Abb. 2-32). Das unter hohem Druck stehende Gas entspannt sich durch eine Drossel, kühlt ab und wird im Gegenstrom am einströmenden Gas vorbei geführt. Dieses Gas wird dabei abgekühlt und kühlt sich bei der anschließenden Expansion noch weiter ab. Nach kurzer Zeit ist die Temperatur des Kreislaufgases so weit gesunken, dass es zu einer Flüssigkeit kondensiert.

      Für ein ideales Gas ist μ = 0; seine Temperatur wird daher durch den Joule–Thomson-Effekt nicht beeinflusst. (Bei einer einfachen adiabatischen Expansion kühlt auch ein ideales Gas ab, denn es verrichtet Arbeit, siehe Abschnitt 2.1.6.) Daran wird deutlich, dass das Ausmaß des Effekts von der Stärke der zwischenmolekularen Wechselwirkungen abhängt. Der Joule–Thomson-Koeffizient eines realen Gases geht allerdings nicht unbedingt gegen null, wenn der Druck so weit verringert wird, dass das Verhalten nahezu ideal wird. μ ist ein Beispiel für die in Abschnitt 1.2.1 erwähnten Größen, die nicht von den Zustandsvariablen p, V und T selbst, sondern von ihren Ableitungen abhängen.

      Die Interpretation des Joule-Thomson-Effekts auf molekularer Ebene