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Jede Ebene ist trotz ihrer Verbindung mit anderen darüber oder darunter dennoch eine Welt für sich mit eigenen Bewegungen, Kräften, Wesenheiten, Typen und Formen, die um ihrer selbst und derentwillen besteht, ihren eigenen Gesetzen gemäß, für ihre eigene Manifestation ohne wahrnehmbaren Bezug zu anderen Gliedern der großen Reihen. Daher sehen wir, wenn wir die vitale oder feinstofflich-physische Ebene betrachten, große Bereiche, die meist für sich bestehen, ohne jede Beziehung zur stofflichen Welt und ohne Neigung, eine entsprechende Manifestation in diese herabzusenden. Wir können bestenfalls sagen, dass das Vorhandensein einer Sache auf der vitalen oder feinstofflich-physischen oder auf irgendeiner anderen Ebene die Möglichkeit für eine entsprechende Manifestation in der physischen Welt schafft. Es ist jedoch ein Übriges erforderlich, damit diese statische oder latente Möglichkeit sich in eine dynamische Macht oder in einen tatsächlichen Impuls zu einer stofflichen Gestaltung wandelt. Dieses Übrige kann in einem Ruf von der stofflichen Ebene bestehen, z.B. eine Kraft oder ein Mensch im physischen Dasein tritt in Kontakt mit einer überphysischen Macht oder Welt oder einem Teil von ihr und wird veranlasst, diese in das Erdenleben herabzubringen. Oder aber es kann ein Impuls sein, der aus der vitalen oder einer anderen Ebene selbst stammt, z.B. ein vitales Wesen wird veranlasst, sein Wirken auf die Erde auszudehnen und dort ein Königreich für sich oder für das Spiel der Kräfte in seinem ureigenen Bereich zu errichten. Oder es kann auch durch einen Druck von darüber sein; wenn z.B. eine supramentale oder mentale Macht ihre Gestaltung von oben herabbringt und Formen und Bewegungen auf der vitalen Ebene als einem Durchgangsbereich für deren Gestaltung in der stofflichen Welt entwickelt. Oder aber es kann sein, dass alle diese Dinge zusammenwirken, wobei dann die größte Wahrscheinlichkeit einer wirklichen Gestaltung [in der Materie] besteht.

      Daraus folgt als nächstes, dass nur ein kleiner Teil der Tätigkeit der vitalen oder einer anderen höheren Ebene das Erdendasein betrifft. Doch selbst dies erzeugt eine Unzahl von Möglichkeiten, die viel größer ist, als die Erde in der ihr eigenen, weniger plastischen Struktur gleichzeitig manifestieren oder enthalten kann. Nicht alle diese Möglichkeiten verwirklichen sich; einige scheitern völlig und hinterlassen bestenfalls eine Idee, die zu nichts führt; einige versuchen es ernsthaft, doch sie werden zurückgedrängt und vereitelt, und selbst wenn sie eine Zeit lang tätig sind, führen sie zu nichts. Andere bewirken eine halbe Manifestation; dies ist das häufigste Ergebnis, umso mehr als diese vitalen oder anderen überstofflichen Kräfte in Widerstreit miteinander geraten und nicht nur den Widerstand des physischen Bewusstseins und der Materie überwinden müssen, sondern ebenfalls ihren eigenen verbissenen Widerstand gegeneinander. Einer gewissen Anzahl gelingt es, eine vollständigere und erfolgreichere Schöpfung herabzubringen, und wenn du diese mit ihrem Original auf der höheren Ebene vergleichst, wirst du eine starke Ähnlichkeit erkennen oder sogar eine scheinbar genaue Nachbildung oder Übertragung von der überphysischen auf die physische Struktur. Doch selbst hier ist die Genauigkeit nur eine scheinbare; allein die Tatsache der Übertragung auf eine andere Substanz oder einen anderen Rhythmus der Manifestation bedingt eine Verschiedenheit. Es ist etwas Neues, das sich manifestiert, und das ist es, was diese Erschaffung lohnend macht. Welchen Wert zum Beispiel hätte eine supramentale Schöpfung auf Erden, wenn sie nur die Wiederholung einer supramentalen Schöpfung auf der supramentalen Ebene wäre? Sie ist es im Prinzip, und doch ist sie etwas anderes, nämlich eine siegreiche neue Selbst-Entdeckung des Göttlichen in Voraussetzungen, die nirgendwo anders zu finden sind.

      Kein Zweifel, das Feinstofflich-Physische ist dem Physischen am nächsten und ähnlichsten. Und dennoch unterscheiden sich die Voraussetzungen und die Sache selbst. Zum Beispiel hat das Feinstofflich-Physische eine Freiheit, Plastizität, Intensität, eine Macht, Farbe, Weite, ein mannigfaches Spiel (tausende von Dingen gibt es dort, die hier nicht sind), für die wir bislang noch keine Möglichkeit auf Erden haben. Und doch gibt es hier etwas, eine Macht des Göttlichen, welche jenes andere – trotz seiner größeren Freiheiten – nicht besitzt, etwas, das die Erschaffung schwieriger macht, doch letzten Endes die Mühe lohnt.

      1. September 1930

      Kapitel 4

      Die aufsteigende und die herabkommende Bewegung

      Die beiden Bewegungen, deren offensichtliche Widersprüchlichkeit dich verwirren, sind die beiden Enden eines einzigen Bewusstseins, deren Bewegungen, jetzt voneinander getrennt, zusammenfinden müssen, wenn die Lebens-Macht ihre immer vollkommenere Wirkungsweise und Erfüllung oder die Umwandlung, die wir erhoffen, erfahren soll.

      Das vitale Wesen mit seiner Lebens-Kraft ist das eine dieser Enden; das andere ist eine latent dynamische Macht des höheren Bewusstseins, durch die die Göttliche Wahrheit wirken kann, durch die sie das Vital und seine Lebens-Kraft ergreifen und für einen größeren Zweck hier gebrauchen kann.

      Die Lebens-Kraft im Vital ist das unerlässliche Instrument für jede Einwirkung der Göttlichen Macht auf die stoffliche Welt und die physische Natur. Daher kann es erst ein göttliches Leben geben, wenn dieses Vital umgewandelt und zu einem reinen und starken Instrument der Göttlichen Shakti gemacht wurde. Erst dann kann die erfolgreiche Umwandlung der physischen Natur oder eine unbehinderte, vollkommene göttliche Einwirkung auf die äußere Welt stattfinden; denn mit den Mitteln, die uns gegenwärtig zur Verfügung stehen, ist jedes derartige Wirken ausgeschlossen. Das ist der Grund, warum du fühlst, dass die vitale Bewegung alle Energie, die man braucht, verschafft, dass alle Dinge mit Hilfe dieser Energie möglich sind und du mit ihr jede Erfahrung, die du willst, haben kannst, ob gut oder schlecht, ob des gewöhnlichen oder des spirituellen Lebens – und dies ist ebenfalls der Grund, warum, sobald diese Energie kommt, du die Macht das Körper-Bewusstsein und seinen Stoff durchdringen fühlst. Was den Kontakt mit der Mutter im Vital anbelangt sowie deine Empfindung davon als einer schönen und kostbaren Erfahrung, so ist auch dies natürlich und richtig; denn das Vital, ebenso wie die Seele und jeder andere Teil des Wesens, muss die Göttliche Mutter fühlen und ihr sich gänzlich geben.

      Doch das eine darf nie vergessen werden, dass das vitale Wesen und die Lebens-Kraft im Menschen vom Göttlichen Licht getrennt sind und, derart getrennt, ein Instrument für jegliche Macht sind, die sie ergreifen kann, sei es eine lichte oder finstere, eine göttliche oder ungöttliche. Meist dient die vitale Energie den gewöhnlichen dunklen oder halbbewussten Bewegungen des menschlichen Mentals und des menschlichen Lebens, seinen normalen Vorstellungen, Interessen, Leidenschaften und Begierden. Doch es ist möglich, dass die vitale Energie sich über ihre normalen Grenzen ausdehnt und derart vergrößert einen Impuls, eine Intensität und eine Steigerung oder eine Sublimierung ihrer Kräfte erfährt, durch die sie zu einem Instrument, entweder der göttlichen Mächte, der Mächte der Götter oder der Kräfte der asura werden kann, ja geradezu werden muss. Oder wenn die sichere innere Kontrolle in der Natur fehlt, kann das Wirken der vitalen Energie zu einer verworrenen Mischung dieser Gegensätze werden oder in unbeständigem Hin und Her einmal der einen und einmal der anderen Macht dienen. Es ist daher nicht genug, dass eine große vitale Energie in dir wirkt; sie muss in Kontakt mit dem höheren Bewusstsein gebracht werden, sie muss der wahren Kontrolle unterworfen werden, sie muss unter die Herrschaft des Göttlichen gelangen. Das ist auch der Grund, warum manchmal Verachtung für das Wirken der vitalen Kraft empfunden wird oder weshalb man sie verurteilt, denn sie besitzt ein unzureichendes Licht, ihre Beherrschung ist ungenügend, und sie ist mit einer unwissenden und ungöttlichen Bewegung verbunden. Daher ist es notwendig, sich der Inspiration und Macht aus höherer Quelle zu öffnen. Die vitale Energie als solche führt nirgendwohin, sie bewegt sich in wechselhaften, oft leidvollen und verderblichen Kreisen und führt sogar zum Abgrund, da sie die rechte Führung nicht hat; sie muss mit der dynamischen Macht des höheren Bewusstseins in Verbindung gebracht werden sowie mit der Göttlichen Kraft, die durch sie für einen großen und lichtvollen Zweck wirkt.

      Es gibt zwei notwendige Bewegungen, damit diese Verbindung zustandekommt. Eine ist nach oben gerichtet; das Vital erhebt sich, um die Verbindung mit dem höheren Bewusstsein einzugehen, und tränkt sich mit dem Licht und dem Impuls einer höheren Kraft. Die andere ist nach unten gerichtet; das Vital verharrt schweigend, beruhigt, rein, bar der gewöhnlichen Bewegungen, und wartet, bis die dynamische Macht von darüber in es herabkommt, es in sein wahres Selbst wandelt und seine Bewegungen sowohl mit Wissen als auch mit Macht versieht. Daher fühlt der Sadhak manchmal, dass er in ein glücklicheres

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