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ich keinen von euch mehr unter meinem Dach sehen!"

      Die beiden sahen sich an, und schließlich gaben sie sich widerwillig die Hand.

      "Na also!", meinte die Krainacherin erleichtert. "Es geht doch!"

      "Das will ich meinen!", sagte der Bauer.

      Aber in den Gesichtern seiner Söhne stand etwas anderes.

      Bis zu einer wirklichen Versöhnung würde es wohl noch einige Zeit brauchen. Mindesten so lange, bis sich die Sache mit der Bernmayer-Marianne geklärt hatte.

      7

      Seine Arbeit konnte der Jäger Max Krainacher sich weitgehend selbst einteilen.

      Und so ging er am Nachmittag zum Bernmayer-Hof, um die Marianne zur Rede zu stellen.

      Zwar saß der Ärger tief in seinem Herzen, aber er wollte sie wenigstens anhören. Andererseits erschien es ihm unwahrscheinlich, dass sein alter Freund, der Sepp, sich nur etwas eingebildet hatte.

      Aber als er beim Hof anlangte, traf er dort nur die Bäuerin an.

      "Grüß dich, Bernmayerin!"

      "Grüß dich, Max!"

      Die Bäuerin musterte den Jäger von oben bis unten. Ihren Gesichtszügen war dabei mehr als deutlich anzusehen, dass es sie nicht gerade besonders freute, den jungen Krainacher zu treffen.

      "Ist die Marianne net daheim?", erkundigte sich Max.

      Die Bernmayerin schüttelte den Kopf.

      "Nein, ist sie net..." Sie stemmte ihre kräftigen Arme in die Hüften und fuhr dann nach einer kurzen Pause fort: "Was willst du denn von dem Madel?"

      "Das muss ich ihr schon selbst sagen!", knirschte der Jäger hervor.

      "Hat der Bauer dir net neulich erst deutlich gesagt, was er von deinen Bemühungen um die Marianne hält?", meinte die Bäuerin nun, fast schon barsch.

      Max atmete tief durch.

      Er musste sich schon sehr zusammennehmen, um nicht aus der Haut zu fahren.

      Der junge Jäger atmete tief durch und meinte dann: "Es ist mir egal, was der Bauer sagt! Nur was die Marianne sagt, das zählt für mich!"

      Die Bäuerin nickte. "Ist schon recht, Max. Aber das Madel ist net hier. Du kannst es mir ruhig glauben. Ich belüg' dich net!"

      "Und finde ich sie?"

      "Sie ist für den Bauern zur Sägemühle vom Pflügler-Ferdl gegangen."

      Max blickte auf seine Uhr. Dann fragte er: "Wann ist das Madel los?"

      "Das ist schon eine ganze Weile her", erwiderte die Bernmayerin. "Ich glaub net, dass du sie dort noch antreffen kannst!"

      "Wenn ich mich beeile vielleicht schon noch!"

      Max wollte sich schon zum Gehen wenden, da zögerte er plötzlich.

      Auf der Stirn der Bernmayerin bildeten sich ein paar Falten, als sie fragte: "Was gibt's noch, Max?"

      "War mein Bruder des nachts hier bei euch auf dem Hof? Bei der Marianne?", brachte der Jäger schließlich heraus.

      "Was ist?", fragte die Bäuerin zurück. "Warum fragst du mich das? Warum fragst net deinen Bruder, der müsst' es doch wohl wissen, wo er gewesen ist!"

      "Also war er hier!", bohrte der Jäger. Er wollte es jetzt genau wissen.

      Aber die Bernmayerin wich aus.

      "Ich will mich net in euren Streit einmischen!", behauptete sie und wandte sich halb herum. "Das müsst ihr schon untereinander abmachen. Nur vielleicht net so, wie gestern Abend..."

      Das Gesicht vom Krainacher-Max wurde leicht rot. So war die Geschichte also auch schon bis zum Bernmayer-Hof vorgedrungen - was eigentlich nicht verwundern konnte, denn das Tal hatte gute Ohren.

      Max wollte etwas erwidern, aber das Wort blieb ihm buchstäblich im Hals stecken.

      Statt dessen kam die Bernmayerin einen Schritt auf ihn zu und sagte: "Ich weiß net, was du von der Marianne willst, aber eins ist gewiss: Wenn sich das Madel net so entscheiden will, wie du es willst, dann wirst das wohl hinnehmen müssen!"

      Da hatte sie natürlich recht.

      Und Max hatte auch gar nicht die Absicht, das in Frage zu stellen. Er blickte die Bernmayerin einen Augenblick lang nachdenklich an, bevor er sich dann knapp von ihr verabschiedete.

      Als der Jäger schließlich davonzog, dachte die Bäuerin bei sich: Mei, einen schönen Hof wird das dereinst geben! Der vom Krainacher und der unsere zusammen!

      8

      Mei, die Tage werden langsam schon kürzer!, ging es der Marianne durch den Kopf, als sie auf dem Rückweg von der Sägemühle des alten Ferdl Pflügler war und die Sonne bereits in Richtung der fernen, schneebedeckten Gipfel sinken sah.

      Nicht mehr lange und es würde Herbst werden.

      Marianne nahm den kürzesten Weg von der Sägemühle zum Bernmayer-Hof und der führte an einem Heustadel vorbei, der den Krainachern gehörte.

      Als das Madel sich näherte, hörte sie ein Hämmern und Klopfen und erstarrte für einen Augenblick. Dann kam hinter dem Stadel niemand anderes als der Krainacher-Toni hervor. In der Hand hielt er einen Hammer. Offenbar war er damit beschäftigt, den Heustadel auszubessern.

      Die Marianne seufzte.

      Mei, der hat mir gerad' noch gefehlt!, schoss es ihr durch den Kopf.

      Aber nun war es zu spät, um einen anderen Weg zu gehen.

      Toni hatte sie bereits gesehen und ihr sogar zugewinkt.

      Also setzte die Marianne ihren Weg ganz selbstverständlich fort.

      Schließlich hab' ich ihm ja mehr als deutlich gesagt, wie die Dinge zwischen uns stehen!, sagte sie sich. Er hat also keinen Grund, sich irgendetwas einzubilden!

      Doch als die Marianne am Heustadel vorbeikam, stellte der Toni sich ihr in den Weg. Er schien etwas verlegen zu sein.

      Den Hammer hatte er aus der Hand gelegt und jetzt stand er da wie ein reuiger Sünder.

      "Grüß dich, Marianne", begann er und kratzte sich dabei hinterm linken Ohr.

      Die Erwiderung des Madels blieb recht kühl. "Grüß dich, Toni", sagte sie und wollte schon weitergehen. Schließlich war ihrer Ansicht nach alles

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