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Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. Howard
Читать онлайн.Название Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery
Год выпуска 0
isbn 9783745204797
Автор произведения Robert E. Howard
Издательство Readbox publishing GmbH
„Ein König von unserem Blut“, erwiderte Wulfhere beharrlich. „Wir sind alle ausgesuchte Männer des Nordens. Wir kämpfen für niemand anderen als für einen König, und ein König muß uns gegen die Legionen führen.“
Cormac spürte eine leichte Drohung in der Wiederholung dieser Worte.
„Hier steht ein Prinz von Erin“, versuchte es Bran von neuem. „Wollt ihr für den Westmann kämpfen?“
„Wir fechten unter keinem Kelten – weder einem aus dem Westen noch aus dem Osten“, grollte der Wikinger, und die Umstehenden brummten zustimmend. „Es reicht schon, an ihrer Seite zu kämpfen.“
Das heiße, gälische Blut stieg Cormac in den Kopf und er trat vor Bran und griff das Schwert. „Wie meinst du das, Pirat?“
Ehe Wulfhere antworten konnte, fuhr Bran dazwischen: „Haltet ein! Wollt ihr Narren den Sieg vergeben, noch ehe die Schlacht begonnen hat? Denkt an euren Eid, Wulfhere!“
„Wir schworen ihn unter Rognar. Als er unter einem römischen Pfeil fiel, wurden wir von ihm enthoben. Gegen die Legionen folgen wir nur einem König.“
„Aber gegen das Volk der Heide folgen dir deinen Kameraden!“ schnappte Bran.
„Aye.“ Die Augen des Nordmannes begegneten kalt den seinen. „Gib uns einen König, oder wir schließen uns morgen der Römern an.“
Bran knurrte. In seiner Wut schien er die umstehenden Riesen zu überragen.
„Verräter! Lügner! Ich habe euer Leben in meiner Hand! Aye, zieht eure Schwerter, wenn ihr wollt! Cormac, du behältst deines in der Scheide. Diese Wölfe wagen es nicht, einen König zu beißen! Wulfhere, ich habe euer Leben geschont, als ich es hätte nehmen können. Ihr seid gekommen, um diese Länder zu verheeren. Ihr plündertet die Küsten, und der Rauch brennender Dörfer lag wie eine Wolke über den Ufer Kaledoniens. Ich hatte euch in der Falle, als ich eure Langschiffe verbrannte, während ihr im Landesinnern eure Hände mit dem Blut meines Volkes beflecktet. Ich lockte euch in einen Hinterhalt, als ihr zurückkehrtet Mit dreimal so vielen Bogenschützen hinter mir, wie ihr zähltet, die nach eurem Blut lechzten, verschonte ich euch, wenn wir euch wie gefangene Wölfe hätten abschießen können. Und weil ich euch verschonte, habt ihr geschworen, für mich zu kämpfen.“
„Und sollen wir sterben, weil die Pikten gegen Rom kämpfen?“ grollte einer der bärtigen Räuber.
„Euer Leben gehört mir. Ihr seid gekommen, um zu plündern. Ich habe nicht versprochen, euch alle mit Beute beladen in den Norden heimzuschicken. Ihr habt geschworen, unter meiner Fahne eine Schlacht gegen Rom zu schlagen. Dann werde ich den Überlebenden beim Schiffsbau helfen, und ihr könnt mit einem guten Anteil der Beute, die wir den Römern nehmen werden, ziehen, wohin ihr wollt. Rognar hätte seinen Schwur gehalten. Aber Rognar ist in einem Gefecht mit der römischen Vorhut gefallen, und jetzt verleitest du, Wulfhere der Zwietrachtsäer, deine Kameraden zu dem, was der Nordmann am meisten haßt: den Bruch des Schwert-Eides.“
„Wir brechen keinen Eid“, knurrte der Wikinger, und der König merkte den germanischen Eigensinn, der ungleich schwerer zu bekämpfen war als der Wankelmut der feurigen Kelten. „Gib uns einen König – weder Pikte, Gäle noch Brite – und wir sterben für dich. Wenn nicht, so kämpfen wir morgen für den größten aller Könige, den Imperator von Rom!“
Einen Augenblick lang dachte Cormac, der Piktenkönig würde sein Schwert ziehen und den Nordmann fällen. Wulfhere sah den unermeßlichen Zorn in Brans dunklen Augen, trat einen Schritt zurück und griff an den Gürtel.
„Narr!“ zischte Mak Morn mit seiner Stimme, die vor Wut vibrierte. „Ich könnte euch vom Angesicht der Erde tilgen, ehe noch die Römer nahe genug heran sind, um euer Todesgeheul zu vernehmen. Wählt! Kämpft morgen für mich oder sterbt heute nacht unter einer schwarzen Wolke von Pfeilen, einem roten Sturm von Schwertern, einer dunklen Welle von Streitwagen!“
Bei der Erwähnung der Streitwagen, der einzigen Waffe, die je den Schildwall der Nordleute durchbrochen hatte, veränderte sich der Ausdruck in Wulfheres Gesicht, aber er gab nicht nach.
„So sei Krieg“, beharrte er störrisch. „Oder du gibst uns einen König!“
Die Nordmänner bestätigten seine Worte mit einem kurzen, zustimmenden Ruf, während sie gleichzeitig die Schwerter gegen die Schilde schlugen. Blitzenden Auges wollte Bran eben zu sprechen anheben, als ein weißer Schatten lautlos in den Feuerring trat.
„Friede“, mahnte der alte Gonar beruhigend. „Spare deine Worte, König. Wulfhere, du und deine Leute werdet für uns kämpfen, falls ihr einen König habt, der euch führt?“
„Wir haben es geschworen.“
„So haltet den Frieden“, sprach der Zauberer, „denn bevor morgen die Schlacht beginnt, werde ich euch einen König schicken, wie ihn die Erde seit hunderttausend Jahren nicht gesehen hat! Ein König – weder Pikte, Gäle noch Brite – doch ein solcher, neben dem der Imperator von Rom wie ein Dorfältester wirkt!“
Während sie unentschlossen standen, nahm Gonar Cormac und Bran am Arm. „Kommt. Und ihr, Nordleute, gedenkt eures Schwures und meines Versprechens. Schlaft jetzt und versucht nicht, in der Dunkelheit das Lager der Römer zu suchen, denn selbst wenn ihr unseren Pfeilen entgehen solltet, so nicht meinem Fluch oder dem Mißtrauen der Legionäre.“
Als die drei sich entfernten, warf Cormac einen Blick über die Schulter und sah Wulfhere verwirrt am Feuer stehen und mit seinem Bart spielen.
Die drei gingen schweigend unter dem Sternenhimmel durch das wogende Heidekraut, während der gespenstische Nachtwind geisterhafte Geheimnisse flüsterte.
„Vor unzähligen Jahren“, unterbrach der Zauberer plötzlich das Schweigen, „in den Tagen, da die Welt noch jung war, erstreckten sich weite Länder dort, wo heute das Meer schäumt. In diesen Ländern wohnten mächtige Völker, bestanden große Königreiche. Unter diesen war Valusien, das Land der Magie, an Größe unerreicht. Rom ist ein Dorf im Vergleich zum Glanz der Städte von Valusien. Und der mächtigste König war Kull, der aus Atlantis gekommen und die Krone Valusiens einer degenerierten Dynastie entrissen hatte. Die Pikten, die die Inseln bewohnten, die heute die Gipfel eines Gebirges auf einem Erdteil im westlichen Ozean bilden, waren die Verbündeten von Valusien. Und der größte unter den piktischen Kriegshäuptlingen war Brule der Speer, der erste des Geschlechts, das die Menschen Mak Morn nennen.
Nach einer Schlacht in einem fernen Land gab Kull Brule das Juwel, das du nun in deiner Eisenkrone trägst, o König. Und seither war es alle Zeiten hindurch das Zeichen der Mak Morn, das Symbol früherer Größe. Als sich dann die Wasser erhoben und Valusien, Atlantis und Lemuria verschlangen, überlebten nur die Pikten in geringer Zahl und wurden zerstreut. Aber sie klommen erneut aus der Barbarei empor, und nachdem die Kunst der Metallbearbeitung verlorengegangen war, wurden sie Meister im Umgang mit dem Stein. Und sie herrschten über alle neuen Länder, die aus dem Meer aufgetaucht waren und jetzt Europa genannt werden, bis aus dem Norden jüngere Völker hervorbrachen, die sich zu den Glanzzeiten Valusiens kaum von Affen unterschieden hatten und die in ihren Eisländern nichts von der verlorenen Glorie der Sieben ..Imperien und kaum etwas von der Flut wußten, die die halbe Welt überschwemmt hatte.
Und die Arier, Kelten und Germanen schwärmten aus der Wiege ihrer Rasse hervor, die in der Nähe des Pols liegt. Und wieder wurde die Nation der Pikten in ihrer Entwicklung gehindert und erneut in die Barbarei zurückgeworfen. Überall vertrieben, befinden wir uns jetzt am Rande der Welt. Hier, in Kaledonien, ist die letzte Heimat einer einst mächtigen Rasse. Und wir haben uns verändert. Unsere Stämme haben sich mit den Wilden eines älteren Zeitalters vermischt, die wir in den Norden getrieben hatten, als wir die Inseln eroberten. Und jetzt stellt der Pikte mit Ausnahme von Häuptlingen wie du, Bran, einen abstoßenden Anblick, dar.“
„Richtig gesprochen“, stimmte der König ungeduldig zu, „aber was hat das mit ...“
„Kull,