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engagieren. Außerdem musste es jemand sein, der keinen Kontakt zu den Kims hatte und da die ihre Finger in fast jedem Geschäft haben, war das schwierig. Ich sprach einen gewissen Mark Manetta an. Aber der wollte nicht für uns arbeiten. Die Sache war ihm zu heiß.“

      „Was haben Sie getan?“

      „Nichts weiter, als ein persönliches Treffen zwischen den beiden zu arrangieren. Ich war nicht dabei, aber anschließend war Manetta plötzlich sehr kooperativ.“

      Ich hob die Augenbrauen. „Sie meinen, Tony Damiani hat diesen Manetta irgendwie unter Druck gesetzt?“

      „Big Tony war der bestinformierteste Mann New Yorks, Agent Trevellian. Der hatte Quellen, von denen Sie nicht einmal etwas ahnen. Ich nehme also an, dass er etwas gefunden hat, mit dem er Manetta erpressen konnte. Was das war, weiß ich nicht. Aber es muss wichtig genug gewesen sein, um einem Mann zu helfen, der von der Justiz gejagt wurde und es wäre dann doch logisch, wenn er Onkel Tony aus dem Weg geräumt hätte, um zu verhindern, dass er selbst in den Fokus der Ermittlungen gerät.“

      Ich wechselte einen kurzen Blick mit Milo.

      Irgendetwas brannte ihm noch auf der Seele, das konnte ich ihm ansehen.

      „Wo finden wir diesen Manetta?“, fragte ich an Gabrielli gerichtet.

      „Das letzte, was ich von ihm gehört habe ist, dass er sein Geld in eine Diamantenmine in Südafrika investiert hat und auch dorthin gezogen ist. Aber das ist Jahre her.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mehr kann ich leider nicht für Sie tun, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich über den Fortgang Ihrer Ermittlungen auf dem Laufenden halten würden.“

      „Das werden wir ganz sicher“, erwiderte ich.

      „Eine Frage noch“, mischte sich Milo ein. „An Ihrer Hand sehe ich einen Ehering. Ist Ihre Frau zufällig gerade zu Hause?“

      „Sie hat mit der Sache nichts zu tun.“

      „Seit wann sind Sie verheiratet?“

      „Seit zwölf Jahren.“

      „Dann nehme ich an, dass Sie mit Tony und Ava Gabrielli auch bekannt waren, wenn Sie sich so nahe standen. Damit ist Ihre Frau eine Zeugin.“

      Jack Gabriellis Gesicht veränderte sich. Es wurde dunkelrot. Offenbar hatte Milo einen Nerv getroffen.

      „Wir leben seit einem Jahr getrennt. Ich kann Ihnen die New Yorker Adresse aufschreiben, aber Sie werden meine Frau dort kaum antreffen. Drei Viertel des Jahres verbringt sie an der Côte d’Azur in Europa und gibt dort das mein sauer verdientes Geld aus.“

      16

      Wir kehrten zur Federal Plaza zurück und trafen uns mit Max Carter, der inzwischen alles zusammengetragen hatte, was es über Brian Reddick und die Anwaltskanzlei herauszufinden gab, der er angehörte.

      „Ich habe nach Verfahren gesucht, an denen diese Kanzlei in den letzten zehn Jahren beteiligt war“, berichtete Max. „Jedenfalls ist Reddick keiner dieser typischen Mafia-Anwälte. Die Strafverfahren, in denen er die Vertretung übernommen hat, hatten kaum Berührungspunkte mit der organisierten Kriminalität. Bis auf einen Fall.“

      „Worum ging es da?“

      „Vor drei Jahren wurde ein Clubbesitzer namens William Rothman des Drogenhandels angeklagt. Reddick war der Anwalt, der ihn rausgepaukt hat. Auf den ersten Blick gibt es da keine Verbindung, aber dieser Club hat noch einen Teilhaber namens Mickey Callaghan. Callaghan hält Beteiligungen an einer ganzen Reihe von Diskotheken, Clubs und Bars im Big Apple, und New Jersey und es ist ein offenes Geheimnis, dass er ein Strohmann von Jack Gabrielli ist!“

      „Die Trauer um seinen Onkel schien mir von Anfang an etwas dick aufgetragen zu sein“, meinte Milo. „Gabrielli kam mir vor wie ein Schauspieler!“

      „Nach allem was wir wissen, strotzte Gabrielli damals vor Ehrgeiz“, sagte Max. „Er war fünfunddreißig. In den besten Jahren also – und es wird ihn gewurmt haben, immer von Big Tony bevormundet zu werden, zumal man beiden auch unterschiedliche Vorstellungen von der zukünftigen Ausrichtung des Syndikats nachsagte!“

      „Aber wenn Big Tony Damiano doch ohnehin gezwungen war das Land zu verlassen und die Leitung seiner Geschäfte der Nummer Zwei in der Organisation zu übertragen, dann bestand für Gabrielli doch gar kein Grund, seinen Onkel umzubringen!“, wandte ich ein. „Im Gegenteil, er konnte auf der Autorität von Big Tony aufbauen!“

      „Vorausgesetzt Big Tony wollte ihn damals tatsächlich als Nachfolger“, meinte Milo. „Wissen wir, was hinter den Kulissen tatsächlich ablief?“

      „Jedenfalls gibt es eine vage Verbindung zwischen Gabrielli und Buscella“, sagte Max. „Und ehrlich gesagt: An Zufälle glaube ich da nicht.“

      „Wie gesagt, ich verteidige diesen Gabrielli ungern und ich hatte auch das Gefühl, dass er uns eine Show geboten hat – aber ich sehe kein Motiv bei ihm, um Damiani umzubringen. Es lief alles hervorragend für ihn... genau in seinem Sinn!“ Ich stockte.

      „Dir geht doch irgendein Gedanke durch den Kopf, Jesse“, erwiderte Milo. Er grinste „Raus damit, damit wir ihn widerlegen können!“

      „Vielleicht gibt die Sache so einen Sinn: In Ermangelung anderer Beweise hat die Justiz Damiani mit den Steuersachen zugesetzt. Aber das reichte vielleicht nicht, um den großen Tony aus dem Land zu treiben. Gabrielli wollte aber an die Spitze des Syndikats. Da hat er die Gelegenheit genutzt und diesen Killer zum Singen gebracht – womit auch immer. Danach musste Damiani mit lebenslang rechnen und hat die Flucht angetreten.“

      „Das würde erklären, weshalb dieser Anwalt wie ein Schießhund aufpasste, dass Buscella nicht ein Wort zuviel äußerte!“, stimmte Max zu. „Könnte so gewesen sein, aber ich schlage vor, ihr überprüft erstmal, wie stark die Verbindung zwischen Gabrielli und Buscella wirklich ist.“ Max blickte auf die Uhr. „Die Clubs machen gerade auf.“

      „Ja, aber vorher möchte ich noch alles über einen Passfälscher namens Mark Manetta wissen.“

      Max ließ die Finger über die Computertastatur gleiten.

      „Kein Problem, da gibt es über NYSIS jede Menge Einträge! Ach, das habe ich gerade noch vergessen zu erwähnen: Der Maverick ist auf einem Parkplatz in New Jersey gefunden worden. Sieht so aus, als hätte der Killer ihn zurückgelassen und wäre dort auf einen anderen Wagen umgestiegen.“

      Ich lehnte mich zurück.

      „Ein echter Profi! Der geht auf Nummer sicher!“, stellte ich fest.

      17

      Jimmy Kim hielt die Maschinenpistole vom Typ Uzi mit beiden Händen. Sein Gesicht wurde zu

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