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beide wissen, Herr Baring, daß Sie Ihren Agenten Fritz Berger umgebracht haben. Ich kann nur vermuten, was Ihr Motiv wahr. Vielleicht ist es so, wie es seit Wochen die Boulevard-Zeitungen schreiben: Daß Sie aus dem Vertrag mit Berger herauswollten, daß aber Berger nicht im Traum daran dachte, sie gehen zu lassen - jetzt, wo Sie es geschafft haben, er kräftig an Ihnen verdienen könnte und man schon von Angeboten aus Hollywood munkelt!"

      Baring lachte verkrampft. "Ich soll also Berger umgebracht haben. Dann sind Sie also einer der Privatdetektive, die Bergers Frau beauftragt hat, um mir nachzuspionieren..." Der Besucher schüttelte den Kopf. "Sie irren sich. Aber es ist tatsächlich jemand auf der anderen Straßenseite, der Ihr Haus beobachtet... Nein, ich bin einfach jemand, der sich gedacht hat, daß Ihnen mein Schweigen vielleicht, sagen wir hunderttausend Mark wert ist! Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, daß es wohl das Ende Ihrer Karriere wäre, wenn ich zur Polizei ginge und dort ausplaudern würde, was ich beobachtet habe!"

      "Verlassen Sie mein Haus, wer auch immer Sie sind! Ich muß mir das nicht anhören!"

      Der Besucher ließ sich nicht beirren. "Sie sind in den Stadtpark gefahren, nicht wahr, Herr Baring? Ich war spät abends noch auf einen Spaziergang draußen und habe mich gewundert, daß da einfach jemand mit dem Wagen über die Fußwege fährt! Um ein Haar hätte ich Sie deswegen angesprochen, aber dann sah ich, wie Sie etwas aus dem Kofferraum herausholten und in ein Gebüsch legten.

      Es war schon dunkel, ich konnte aber dennoch erkennen, daß es sich um einen menschlichen Körper handelte... Und dann fiel der Schein einer Laterne auf Ihr Gesicht! Mein Gott, dachte ich, das kann doch nicht sein! Wie oft hatte ich dieses Gesicht auf dem Fernsehschirm gesehen! Später, als Sie dann weggefahren waren, habe ich im Gebüsch nachgeschaut und die Leiche von diesem Fritz Berger gesehen, ihrem Agenten. Er hatte wohl einen schweren Schlag gegen den Kopf bekommen... Und Sie hatten ihn so zurechtgemacht, daß es wie ein Raubmord aussehen mußte..."

      Verdammt! dachte Baring. Ich war mir doch so sicher, völlig allein zu sein!

      Aber offenbar hatte es doch einen Zeugen gegeben. Die Details, die Berger aufgezählt hatte, waren zu genau, um erfunden zu sein. Es hatte sich genau so abgespielt. "Sehen Sie", fuhr Baring fort, "als ich Bergers Leiche fand, wollte ich schon zur Polizei gehen, aber dann dachte ich mir: Ein so großer Schauspieler! - Es wäre doch schade, wenn es keine Filme mehr mit ihm geben würde, weil man ihn wegen Mordes verurteilt. Ich glaube nicht, daß hunderttausend zuviel sind."

      Baring zog die Augenbrauen hoch. "Ja, vielleicht waren Sie wirklich dort...

      Sie lassen mir wohl keine andere Wahl!"

      Der Besucher lächelte zufrieden.

      "Ich wußte, Sie würden vernünftig sein."

      "Ich kann Ihnen einen Scheck schreiben."

      "Einverstanden."

      Baring ging zum Schreibtisch und tat so, als würde er in der Schublade nach seinem Scheckheft und einem Stift suchen. Einen Augenblick später hatte er dann eine Pistole in der Hand und richtete sie auf den Besucher.

      "Sie sind offenbar tatsächlich in jener Nacht im Park gewesen und haben mich beobachtet. Wenn ich Ihnen jetzt Geld gebe, dann werden Sie wieder und wieder auftauchen und immer unverschämter werden!" Baring grinste. "Ich werde Sie jetzt töten. Heute Abend lade ich Sie im Park ab und lasse es wie einen Raubmord aussehen..."

      "Wie bei Fritz Berger!"

      "Ja, ganz genau! Was einmal funktioniert hat, wird auch ein zweites Mal gehen!"

      Der kleine Mann schlug in diesem Moment seine Jacke zur Seite, so daß Baring ein kleines Gerät sehen konnte, das am Gürtel befestigt hatte war.

      "Wenn Sie mich jetzt umbringen, tun Sie es vor den Ohren der Polizei, Herr Baring! Jedes Wort, das in diesem Raum gesprochen wurde, ist übertragen und aufgezeichnet worden. Die Beamten werden jeden Augenblick hier auftauchen, nachdem Sie mich so bedroht haben!" Baring schien verwirrt. Er runzelte die Stirn, während sein Gegenüber fortfuhr: "Übrigens war Ihre Vermutung schon richtig: Ich bin Privatdetektiv. Bergers Frau konnte sich mit der Raubmord- Theorie einfach nicht abfinden. Sie wußte, daß Ihr Mann hier vor seinem Tod hier bei Ihnen gewesen war und reimte sich eins zum anderen..." Wenig später war die Polizei da, und bevor Baring abgeführt wurde, fragte er noch: "Waren Sie wirklich in jener Nacht im Park?"

      Der kleine, hagere Mann schüttelte den Kopf. "Es gibt für diesen Mord nur einen einzigen Zeugen, Herr Baring, und das sind Sie. Es tut mir leid, aber irgendwie mußte ich diesen Zeugen dazu bringen, eine Aussage zu machen!"

      Alfred Bekker

      DIE KONKURRENTEN

      Olmayer hatte bereits selbst an die Möglichkeit gedacht, daß er unter Umständen an Verfolgungswahn litt, sie dann aber rasch und energisch bei Seite geschoben....

      Aber so furchtbar dieser Verdacht auch war, der in ihm nagte und ihn einfach nicht loslassen wollte: Nun schienen die Tatsachen eine Sprache von grausamer Eindeutigkeit zu sprechen. Nein, für Olmayer gab es keinen Zweifel mehr. Aus dem Verdacht war für ihn Gewißheit geworden.

      *

      OLMAYER ZEIGTE DEM Polizisten das abgesägte Geländer. "Hier, sehen Sie! Das war kein Unfall! Um ein Haar wäre ich dort hinuntergestürzt!"

      Der Polizist warf einen kurzen Blick hinab in die Tiefe, der offenbarte, daß er nicht schwindelfrei war. Nachdem der Uniformierte dann den Blick kurz über die weiträumigen Industrieanlagen hatte schweifen lassen, wandte er sich wieder an den immer noch erregten Olmayer und fragte, so ruhig es eben ging: "Sagen Sie, seit wann leiten Sie dieses Werk hier?"

      "Seit vier Monaten etwa!" kam die zornige Erwiderung. "Hören Sie mir eigentlich gar nicht zu? Ich habe Ihnen das doch alles längst erzählt!

      Außerdem - was hat das hiermit zu tun?" Und dabei deutete er auf das Geländer.

      "Ich schätze, Ihr Job bringt 'ne Menge Streß mit sich, nicht wahr?" Der Beamte legte Olmayer eine Hand auf die Schulter. "Ich will damit nur sagen, daß das alles vielleicht etwas zuviel für Sie war.

      Vielleicht..."

      "Was?"

      "So etwas ist durchaus keine Schande, Herr Olmayer. Bitte, Sie sollten das, was ich gerade gesagt habe, um Himmels Willen nicht falsch verstehen..."

      "Sie meinen, daß ich verrückt bin, nicht wahr? So ist es doch!"

      "Aber, Herr Olmayrer, ich bitte Sie..."

      "Sie denken, ich hätte mir das alles nur eingebildet! Sie glauben, ich würde unter Verfolgungswahn leiden!"

      Der Polizist sah Olmayer mit ernstem Gesicht an.

      "Offen gestanden sieht es mir wirklich danach aus. Diese Serie von angeblich mysteriösen Unfällen, die Sie mir geschildert haben und hinter denen einige Ihrer Kollegen stecken sollen..."

      Olmayer wurde von ohnmächtiger Wut geschüttelt.

      Dieser selbstgefällige uniformierte hatte nicht die Absicht, ihm zu helfen und sorgfältige Ermittlungen durchzuführen. Zum Teufel mit dieser Ignorantenseele!

      "Schauen

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