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Die vier sozialen Systeme der Menschheit – und jetzt?

      Die meisten Menschen auf der Welt sind betroffen und ratlos über den Zustand der Erde. Informationen darüber gehen weltweit täglich durch die Medien.

      Eine junge Schwedin, Greta Thunberg, 17 Jahre alt, schwänzt freitags die Schule und demonstriert seit dem 20.08.2018 für eine bessere Umwelt. „fridays for future“.

      Sie gewinnt Medienaufmerksamkeit und löst eine weltweite Bewegung aus. In einer Rede, die um die Welt geht, sagt sie unter anderem:

      „Und wenn es so unmöglich ist, in diesem System Lösungen zu finden, dann sollten wir vielleicht das System ändern.“ Rede in Kattowitz bei der 24. UN-Klimakonferenz im Dezember 2018

      Dieser Satz hat mich inspiriert, meine Fragen zum gelingenden Leben mit der Idee der sozialen Systeme, in denen Menschen lebten und leben, zu verbinden und mich zu fragen – was war und ist gelingendes Leben?

      Welche sozialen Systeme gab und gibt es? Finden sich dort Anregungen für eine bessere Welt?

      Warum haben wir heute die Probleme wie Klimakrise, Armut und Kriege? Wie gelingt Frieden?

      Was brauchen wir Menschen für ein gelingendes Leben?

      Um Antworten zu finden, habe ich die wissenschaftlichen Bereiche der Archäologie, Anthropologie, Ethnologie, Neurowissenschaften, Matriarchatsforschung sowie der Psychologie und Soziologie durchforstet.

      Was ich gefunden habe, hat mich bestürzt, irritiert, erstaunt und hoffnungsvoll gemacht.

      Ich möchte Ihnen hier meine Erkenntnisse in konzentrierter Form darstellen. Wenn Sie auf Aspekte neugierig werden, sind die angegebenen Quellen für eine Vertiefung hilfreich.

      Mein Fazit aus meinen Studien ist: die Frauen der Welt sind jetzt gefragt und gefordert! Wenn Frauen sich wieder zusammenschließen, verändert sich die Welt.

      „Umeinander kümmern und miteinander teilen“

      – das können Frauen – und können mit dieser Haltung die Welt besser machen, gelingendes Leben ermöglichen. Dazu leiste ich einen Beitrag – mit diesem Buch.

Lübeck, im April 2020Karin Werner

       Zeitabfolge:

      Seit 2,7 Millionen Jahren gibt es uns Menschen;

      seit 200.000 Jahren in der jetzigen genetischen Verfassung.

      190.000 Jahre davon lebten Männer und Frauen gleichwertig in Gruppen mit höchstens 150 Menschen zusammen. Wollte ein aggressiver Mann die Gruppe mit Gewalt beherrschen, wurde er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen oder von den anderen Männern der Gruppe getötet.

      Vor 10.000 Jahren haben Frauen das Säen von Samen entdeckt und damit den Ackerbau erfunden. Dies ermöglichte die Sesshaftigkeit der Gruppen und Matriarchate entstanden. Die Beziehungen untereinander waren weiterhin gleichwertig. Die Welt war damit friedlich. Dies hielt ca. 7.500 Jahre lang an – und damit herrschte Frieden insgesamt 197.500 Jahre lang.

      Vor 6000 Jahren gab es Umweltkatastrophen gigantischen Ausmaßes. Ehemals fruchtbare Gebiete in Nordafrika, im Nahen Osten und in Zentralasien entwickelten sich zu Wüsten.

      Menschliche Gewalttätigkeiten in Form von Kriegen entstanden und bildeten die Grundlagen für das Patriarchat. Die sesshaften, matriarchalen Gesellschaften wurden zerstört.

      Somit wurde erst vor 4.500 Jahren die Ungleichwertigkeit der Menschen zur Weltordnung.

      Schließlich entstand vor 200 Jahren die Kleinfamilie durch die Industrialisierung.

       I. Wo kommen wir her?

       1. System: Mutterzentrierte Gesellschaften

       Was sagt die Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth?

      Heide Göttner-Abendroth gilt als Begründerin der modernen Matriarchatsforschung, die sie vor 40 Jahren auf ein wissenschaftliches Fundament stellte. In ihrem 2019 erschienen Buch „Geschichte matriarchaler Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats“ beschreibt sie unter anderem die Entstehung mutterzentrierter Gesellschaften, die ich im Folgenden nach ihren Ausführungen beschreibe.

      Seit 200.000 Jahren gibt es uns als anatomisch moderne Menschen – „Homo sapiens sapiens“ oder auch Cro-Magnon Menschen genannt. Die Cro-Magnon Menschen glichen uns in den körperlichen Merkmalen und waren ebenso begabt und intelligent wie wir heute. Sie mussten „nur“ all die Dinge erfinden, die für uns heute selbstverständlich sind.

      Klima: Die jüngste Eiszeit begann vor etwa 2.7 Mio. Jahren und endete vor etwa 11.000 Jahren. Eisschilde, die Nordeuropa und Nordasien bedeckten, verschoben die gemäßigte Klimazone weit nach Süden. Afrika war durch genügend Regen ein vegetationsreicher Kontinent. Hier entwickelte sich der Homo sapiens sapiens.

      Die Altsteinzeit wird folgendermaßen eingeteilt:

2.7 Mio. Jahre – 300.000 Jahre v.u.Z.Ältere Steinzeit: Homo habilis, Homo erectus u.a.
300.000 Jahre – 38.000 Jahre v.u.Z.Mittlere Altsteinzeit: Homo sapiens neanderthalensis
200.000 Jahre – 10.000 Jahre v.u.Z.:Jüngere Altsteinzeit: Homo sapiens sapiens

      (v.u.Z. = vor unserer Zeitrechnung dient der Jahreszählung mit Bezug auf die Geburt Jesu Christi ohne den christlichen Bezug zum Ausdruck zu bringen.)

      Auf der ökonomischen Ebene entwickelte sich unter den Menschen das Sammeln und Haltbarmachen von Pflanzen und Kleintieren. Es war und blieb die Basis der Ernährung der Menschen bis heute. Das Sammeln von Pflanzen machte 60-70 Prozent der Grundnahrung aus.

       „Die Pflanzennahrung bestand aus Blättern, Stängeln und Sprossen, Wurzeln und Zwiebeln, Früchten, Beeren und Wildgemüse, Samen und Nüssen und war damit äußerst vielfältig. Hinzu kamen sammelbare Kleintiere wie Insekten, Frösche, Eidechsen, Schildkröten, auch Vogeleier und Honig, und Frauen wie Männer dieser frühen Menschengruppen sammelten sie gemeinsam.“3

      Die Jagderfolge hingen zu allen Zeiten der Altsteinzeit vom Zufall ab. Mittlerweile ist es erwiesen, dass Männer wie Frauen zur Jagd gingen.

      Die Frauen entwickelten ein reiches Wissen über die Pflanzenwelt. „Sie erfanden die wichtige Kunst des Haltbarmachens von Pflanzen durch Trocknen, Räuchern, Rösten und Einfrieren und das Anlegen von Vorräten für den Winter.“ 4 (Hervorhebung K.W.)

      Weibliche Erfindungen waren Netze und Körbe, um das Sammelgut zu transportieren, ebenso wie die Herstellung von Schlingen und Riemen, um die kleinsten Kinder bei sich zu tragen. Weiterhin hüteten sie das Feuer.

      „So bestand die erste lebensnotwendige Kunst der Frauen darin, in den Höhlen und in den Zelten und Hütten der Freilandlager das Feuer zu hüten. Vermutlich waren es vor 1 Mio. Jahren die Frauen, die das Feuer zähmten, indem sie kleine Glutstücke in Behältern mitnahmen, um es im Lager durch Anblasen wieder zu erwecken.“ 5

       „An der Feuerstelle sind von den Frauen die Künste der Nahrungszubereitung erfunden worden, das Braten, Grillen, Garen und das Herstellen von Vorräten. Hierher gehört auch das Sammeln und Kochen von Heilkräutern, ein uraltes Wissen, das von den Frauen erworben wurde und in ihren Händen lag. Auch das hatte mit ihren Aufgaben als Müttern zu tun, dem Erhalt der Gesundheit der Kinder sowie ihrer eigenen während Schwangerschaft und Geburt. So wurden sie zu den ersten Heilerinnen.“ 6 (Hervorhebung K.W.)

      Eine weitere lebensnotwendige Erfindung war Kleidung, die Frauen aus Fellen, Häuten und Pflanzenfasern herstellten. Jede Gruppe entwickelte die für sie notwenigen Werkzeuge selbst. Auch der Bau von Hütten und Zelten, Windschirmen und Dächern war Sache der Frauen.

      Die

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