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wir mit uns selbst verbunden sind, desto bedeutungsvoller werden unsere Verbindungen zu anderen Menschen.

      Um diese vier Lebenssinnpunkte zu verstehen, brauchen wir nur mal in den Wald zu schauen. Was macht die Natur? Sie wächst und gedeiht permanent, nichts ist jemals statisch. Bäume und Pflanzen nehmen von ihrer Umgebung (Sauerstoff, Nährstoffe aus dem Boden), sie kreieren und produzieren (Früchte, Blumen, Pollen …) und geben sie an ihre Umgebung weiter. In der Natur ist alles miteinander verbunden und in einem Ökosystem vereint.

      Als Resultat meiner langen Suche weiß ich heute, dass mein Leben einen Sinn hat, welchen Sinn es hat, wie ich mich ­jeden Tag mit diesem Sinn verbinden kann und wie ich wieder zu ihm zurückfinde, wenn er mir mal abhandenkommt. Denn ­machen wir uns nichts vor: Es wird trotzdem Tage geben, an denen Zweifel hochkommen – und das ist okay. Zweifel haben ihre Daseinsberechtigung. Wir dürfen ihnen nur nicht das Steuer in die Hand geben …

      Das beruhigende Gefühl, dass mein Leben einen Sinn hat, welchen Sinn es hat – auch wenn sich die Details und Ausrichtung immer wieder mal verändert – hat mir geholfen, die über Jahre immer wiederkehrende Sinnfrage hinter mir zu lassen. Seither ist ein tiefes Vertrauen in mir.

      WAS IST EIN BEDEUTSAMES LEBEN?

       Nicht alles, was du tust, muss immer bedeutungsvoll sein. Ich lade dich dazu ein, mehr zu spielen und das Leben mehr als Spiel anzupacken.

      Wenn wir an die Wurzel von Bedeutung gehen, dann hat dein Leben schon allein deshalb Bedeutung, weil du am Leben bist. Punkt, Ende, damit könnten wir jetzt auch das Buch abschließen. Aber mit dieser Antwort wird sich dein Ego nicht zufriedengeben (meins tut es nie). Daher sind hier einige gute Indikatoren für ein bedeutsames Leben:

       Du spürst einen Sinn in deinem Leben und in deiner Arbeit.

       Du machst die Welt ein bisschen oder viel besser.

       Du machst einen Unterschied für andere.

       Du fühlst dich, bei dem, was du tust, lebendig und tust es mit Leidenschaft.

       Du stellst Erfahrungen über materielle Dinge.

       Du brichst aus Konventionen aus.

       Du machst Dinge, die nicht viele Menschen machen.

      Für mich hat das Leben Bedeutung, weil ich fühle, dass ich durch meine Arbeit und Kreativität anderen Menschen helfen kann, ein bewussteres und erfüllenderes Leben zu führen. Und weil meine innere Heilarbeit nicht nur mir, sondern auch der Welt zugutekommt. Denn wenn wir uns selbst heilen, heilen wir auch im Kollektiv. Ich fühle mich auch bedeutungsvoll, wenn ich Liebe und Freude an andere weitergeben kann.

      Die Auffassung, dass Reichtum, beruflicher Erfolg oder ­Bekanntheit für Bedeutung sorgen, halte ich für total überholt. Wir können genauso gut ein wunderbares und bedeutsames ­Leben führen, wenn wir wenig Geld haben, uns kaum jemand kennt und wir keine Karriere machen.

       Das Gefühl von Bedeutung empfinden wir, wenn wir anderen Menschen oder der Welt etwas geben, während das Gefühl des Glücklichseins sich daraus ergibt, was du von ihnen bekommst.

      Jetzt könntest du auf die Idee kommen, dass du die Welt auf einer großen Skala verändern musst, um wirklich ein bedeutungsvolles Leben zu haben. Oder, dass »die Welt verändern« ein riesengroßes Ding ist und du noch viel riesengrößere Dinge tun musst, um eine Weltveränderin zu sein. Da mag etwas dran sein, aber das meine ich gar nicht, wenn ich davon spreche, der Welt etwas zu geben. Du kannst die Welt auch verändern, indem du nur einem Menschen hilfst – dir selbst. Und dann einem anderen Menschen. Und dann vielleicht weiteren zehn oder noch mehr. Die Zahl ist irrelevant. Ein Mensch, der sein Licht nach außen trägt, ist schon mal besser als gar keiner. Du musst dir das wie einen Stein vorstellen, der in einen Teich geworfen wird und dann Wellen schlägt. Der Stein bist du.

      Ein Leben mit Bedeutung hat als Basis ein Warum, eine tiefere Intention, eine Mission. Daher ist es so wichtig, der Frage nach deinem Warum auf den Grund zu gehen. Wenn ich in ­einer Bedeutungskrise stecke, stelle ich mir die nachfolgenden Fragen. Es sind produktive und inspirierende Fragen, die du dir jeden Tag neu stellen kannst:

       Wie kann ich heute wachsen?

       Was kann ich heute geben?

       Wie kann ich heute lieben?

      SEIN VERSUS TUN

      Weißt du, was mein allererstes Buch zum Thema Persönlichkeitsentwicklung war? Eine neue Erde von Eckhart Tolle. Ich habe es 2012 im Bücherregal meiner Mutter gefunden und klammheimlich mitgenommen. Warum heimlich? Ich hatte zwar mein sexuelles Coming-out, aber noch lange nicht das als Persönlichkeits- und Spirit-Junkie. Es war mir fast schon unangenehm zuzugeben, dass mich solche Sachen vielleicht doch interessieren.

      Damals bin ich durch den bis dato schlimmsten Liebeskummer meines Lebens gegangen und dachte, ich sterbe. Ich hatte zwar davor schon Depressionen und emotionale Einbrüche erlebt, aber nie so akut und heftig. Ich war völlig verloren und hatte keinen Boden mehr unter den Füßen. Bis dahin hatten mich meine innere Welt und Spiritualität oder Persönlichkeitsentwicklung nie so interessiert, auch wenn ich mit einer sehr spirituellen Mutter aufgewachsen bin. Aber dann brauchte ich Antworten auf dringende Fragen: Warum leide ich so sehr? Und vor allem: Wie kann ich aufhören zu leiden?

       Ohne Eckhart würde ich ­eventuell dieses Buch nicht schreiben. Na ja, wobei, ­vielleicht durch Tony oder Osho oder …

      Eckhart Tolles Buch war für mich der Anfang von allem. Auch er spricht darin vom Sinn des Lebens und von Bestimmung, und das in einer sehr interessanten Art und Weise. Mir hat das damals enorm die Augen geöffnet, und ich habe endlich angefangen, das Leben zu verstehen. Es war, als wäre ich plötzlich aus einem schlafwandelnden Trudeln aufgewacht und habe gesehen, was wirklich abgeht. Von da an ging es steil bergauf mit meinem Bewusstsein und dem bewussten Leben.

      Beim Thema Lebensbestimmung unterscheidet Eckhart Tolle zwischen zwei Bereichen:

       erstens dem Hauptsinn: dem Sein

       zweitens dem sekundären Sinn: dem Tun.

      Unser Hauptsinn ist es, aufzuwachen, zu wachsen, unser Licht zu erwecken und einfach zu sein. Das heißt, dass wir uns erst mal um uns selbst kümmern und die innere Arbeit machen müssen, bevor wir versuchen können, anderen zu helfen und die Welt zu verändern. So viele Leute da draußen laufen mit riesengroßen Rucksäcken an Traumata und Ängsten durch die Welt und versuchen gleichzeitig, ihre Bestimmung und Berufung zu finden, um andere Menschen und die Welt zu verändern. Doch diesen Rucksack müssen wir erst mal ausleeren, bevor wir richtig Gas geben können.

      Es ist okay, sich die Zeit zu nehmen, die es braucht, um unsere Schatten ins Licht zu bringen, Traumata aufzulösen und uns unseren Ängsten zu stellen. Als ich begann, mich meinem Inneren zuzuwenden und dort viel zu »werkeln«, ging im Außen erst mal weniger. Mein Business ging nur langsam oder gar nicht voran und neue große Ideen ließen auf sich warten. Aber irgendwann kam der Moment des Umschaltens, und auf einmal habe ich endlos viel kreative Schaffensenergie in meinem Körper gespürt und diese dann in meine Arbeit gesteckt. Solche Phasen sind völlig normal und kommen immer wieder vor. Ich gebe mich ihnen hin und vertraue darauf, dass auch die (äußerlichen) Ruhephasen für die aktiven Phasen wichtig sind.

       Das Leben verläuft in Phasen: Mal passiert mehr im Inneren, mal mehr im Äußeren.

      Je mehr du ins Sein gehst, dich mit dir selbst verbindest und dich selbst wirklich kennenlernst, desto mehr wird deine äußere Bestimmung in den Fokus rücken. Je mehr ich wachse und meine Altlasten transformiere, desto besser kann ich meine Bestimmung und Berufung ausleben und zum Ausdruck bringen. Das bedeutet: Je mehr Fokus und Energie du deinem SEIN gibst, desto besser wird dein TUN sein. Daher dreht sich dieses Buch auch so viel um das Sein und die innere Arbeit. Auch wenn ich ein extrem großer Fan vom Tun bin,

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