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Vgl. z.B. Tobias Kollmann, Holger Schmidt: Deutschland 4.0. Wie die Digitale Transformation gelingt, Wiesbaden 2016; oder: Marc Beise, Ulrich Schäfer: Deutschland digital, Frankfurt am Main 2016

      17 Vgl. z.B. Umweltbundesamt: Und sie erwärmt sich doch. Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel?, Dessau-Roßlau 2013, oder: Bundeszentrale für politische Bildung: Dossier Klimawandel, unter: https://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/klimawan-del/ [Stand: 12.2.2020]

      18 Das Zwei-Grad-Ziel beschreibt das Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Das Ziel ist eine politische Festsetzung, die auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse über die wahrscheinlichen Folgen der globalen Erwärmung erfolgte. Vielfach wird vorgeschlagen, eher von einer „Zwei-Grad-Grenze“ zu sprechen, die nicht überschritten werden dürfe. Zugleich steht das Zwei-Grad-Ziel in der Kritik, nicht ausreichend zu sein, da auch bereits bei zwei Grad Erderwärmung schwere Folgen für Mensch und Umwelt auftreten werden. Gefordert wird deshalb häufig, den Temperaturanstieg auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen hat bereits frühzeitig auf die Bedeutung des Zwei-Grad-Ziels hingewiesen. Vgl. Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen: Klimawandel: Warum 2°C?; unter: https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikatio-nen/factsheets/fs2_2009/wbgu_factsheet_2.pdf [Stand: 13.2.2020]

      19 Vgl. Lena Papasabbas: Neo-Ökologie: Der wichtigste Megatrend unserer Zeit, unter: https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/der-wichtigste-megatrend-unserer-zeit/ [Stand: 12.2.2020]

      20 Vgl. dazu das Kapitel 3 „Arbeitswelt der Zukunft: Die Anforderungen steigen“.

      21 Vgl. Michio Kaku: Die Physik der Zukunft. Unser Leben in 100 Jahren, Hamburg 2013, S. 458 ff.

      22 Ebd.

      23 Vgl. z.B. Ulrich Reinhardt, Reinhold Popp: Schöne neue Arbeitswelt? Was kommt, was bleibt, was geht, Hamburg 2018, S. 112 ff.

      24 Vgl. dazu das Kapitel10 „Medizin und Gesundheit machen Fortschritte“.

      25 Vgl. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75639/Fast-jeder-zweite-Deut-sche-nutzt-Gesundheits-Apps [Stand: 13.2.2020]

      26 Vgl. z.B. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Aktionsplan Individualisierte Medizin, Ein neuer Weg in Forschung und Gesundheitsversorgung, Berlin 2013

       3. Demografie: Wir leben länger

      Die Französin Jeanne Calment starb 1997 im Alter von 122 Jahren und 164 Tagen. Als Kind hatte sie in der Provence noch den Maler Vincent van Gogh getroffen. Jeanne Calment ist der älteste Mensch, dessen Lebensalter zweifelsfrei gesichert ist.27 Doch inzwischen werden die über 100-Jährigen immer zahlreicher – mit 105 Jahren spielte Johannes Heesters noch im Theaterstück „Jedermann“ die Rolle von Gott. Im Jahr 2050 werden Menschen mit einem solch biblischen Alter nichts Besonderes mehr sein.

       Die Lebenserwartung steigt weiter an

      Die Lebenserwartung in Deutschland steigt weiter an: Sie beträgt nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes für neugeborene Jungen 78 Jahre und 4 Monate, für neugeborene Mädchen 83 Jahre und 2 Monate.28 Damit hat sich die Lebenserwartung Neugeborener allein in den letzten zehn Jahren bei Jungen um 2 Jahre und 3 Monate, bei Mädchen um 1 Jahr und 6 Monate erhöht.

      Dieser Trend geht noch weiter: Das Statistische Bundesamt schätzt, dass – wenn keine Sonderentwicklungen und unvorhergesehene Ereignisse wie Kriege, Krisen oder Umweltkatastrophen eintreten – die Lebenserwartung von Jungen, die im Jahr 2060 geboren werden, auf bis zu 86,2 Jahre, die der Mädchen auf bis zu 89,6 Jahre ansteigen kann.29

      Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach den sogenannten „Sterbetafeln“ beläuft sich zum Beispiel die noch verbleibende Lebenserwartung von 65-jährigen Männern auf mittlerweile 17 Jahre und 8 Monate. Für 65-jährige Frauen ergeben sich statistisch gesehen 21 weitere Lebensjahre.30 In den letzten zehn Jahren ist in dieser Altersgruppe ein Anstieg bei den Männern um 1 Jahr und 5 Monate beziehungsweise 1 Jahr und 2 Monate bei den Frauen zu verzeichnen. Und dieser Trend setzt sich fort, auch wenn nicht jeder mit Johannes Heesters gleichzieht.

      Trotz des langfristigen Anstiegs der Lebenserwartung nimmt Deutschland im internationalen Vergleich keine Spitzenstellung ein. So weisen in Europa etwa Italien, Norwegen, Schweden und Spanien sowie die Nachbarländer Belgien, Frankreich, Luxemburg, Schweiz und Österreich bei beiden Geschlechtern eine höhere Lebenserwartung bei Geburt auf. Besonders deutliche Beispiele: In der Schweiz haben Männer bei der Geburt eine um 3,3 Jahre höhere Lebenserwartung als in Deutschland, oder Frauen in Spanien eine um 3,1 Jahre höhere Lebenserwartung als Frauen in Deutschland.31

      Nach einer vom Statistischen Bundesamt herangezogenen internationalen „Global Burden of Disease-Study“ zeigen sich für Deutschland insbesondere vier gesundheitsrelevante Indikatoren, bei denen andere Länder gegenwärtig deutlich bessere Werte aufweisen: Anteil der Rauchenden, Alkoholkonsum, Sterblichkeit durch Suizid und Übergewicht bei Kindern.32

       Älterer Bevölkerungsanteil wächst weiter

      Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland wird sich trotz hoher Nettozuwanderung und gestiegener Geburtenzahlen weiter verstärken. In den nächsten 20 Jahren sind durch den aktuellen Altersaufbau ein Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter und ein Anstieg der Seniorenzahl vorgezeichnet. Dies ist das zentrale Ergebnis der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, die das Statistische Bundesamt (Destatis) im Juni 2019 in Berlin vorgestellt hat.33

      Die aktuelle Vorausberechnung zeigt, dass sich diese Prozesse trotz einer relativ weit gefassten Spannweite der Annahmen zur künftigen Entwicklung der demografischen Einflussfaktoren wie Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung nicht aufhalten lassen. Im Einzelnen kommt die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts zu folgenden Ergebnissen:34

      • Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung: Im Jahr 2018 waren in Deutschland 51,8 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 66 Jahren. Bis zum Jahr 2035 wird die erwerbsfähige Bevölkerung um rund 4 bis 6 Millionen auf 45,8 bis 47,4 Millionen schrumpfen. Anschließend wird sie sich zunächst stabilisieren und danach bis zum Jahr 2060 je nach der Höhe der Nettozuwanderung auf 40 bis 46 Millionen sinken. Ohne Nettozuwanderung würde sich die Bevölkerung im Erwerbsalter bereits bis 2035 um rund 9 Millionen Menschen verringern.

      • Ältere Bevölkerungsgruppen werden weiterwachsen: Die Zahl der Menschen im Alter ab 67 Jahren stieg bereits zwischen 1990 und 2018 um 54 % von 10,4 Millionen auf 15,9 Millionen. Sie wird bis 2039 um weitere 5 bis 6 Millionen auf mindestens 21 Millionen wachsen und anschließend bis 2060 relativ stabil bleiben.

       Die Zahl der Menschen im Alter ab 80 Jahren wird von 5,4 Millionen im Jahr 2018 bereits bis 2022 auf 6,2 Millionen steigen und dann bis Anfang der 2030er Jahre auf diesem Niveau bleiben. In den sich anschließenden 20 Jahren wird sie aber kontinuierlich zunehmen und im Jahr 2050 je nach angenommener Entwicklung der Lebenserwartung auf 8,9 bis 10,5 Millionen wachsen.

      • Bevölkerungswachstum bis mindestens 2024, Rückgang spätestens ab 2040: Die Bevölkerungszahl insgesamt weist im Unterschied zur Bevölkerung im Erwerbs- und Seniorenalter eine größere Spannbreite möglicher Entwicklungen auf. Je nach angenommener Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung wird die Bevölkerungszahl von 83 Millionen im Jahr 2018 mindestens bis 2024 zunehmen und spätestens ab 2040 zurückgehen. Im Jahr 2060 wird sie voraussichtlich zwischen 74 und 83 Millionen liegen.

      • Regionale Unterschiede werden sich bis 2060 weiter verstärken: Bei einer moderaten Entwicklung von Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und Nettozuwanderung wird die Bevölkerungszahl bis 2060 in den westdeutschen Flächenländern um 4 % und in den ostdeutschen Flächenländern

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